Neuer Katjuscha-Regen im Norden: eine Person schwer verletzt

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In der Nacht zum Freitag hat die Hisbollah den Norden Israels weiter mit Raketen angegriffen. Erstmals wurde eine Rakete aus dem Libanon auf Haifa abgefeuert. Haifa ist mit rund 250.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Israels. Noch nie sind vom Libanon aus so weit südlich gelegene Ziele mit Raketen beschossen worden. Haifa liegt rund 50 Kilometer südlich der israelisch-libanesischen Grenze.
Die Katjuscha-Rakete landete unterhalb der Seilbahn-Station „Stella Maris“ auf dem Karmel-Berg. Es wurde niemand verletzt. Die Einwohner von Akko, Haifa, Tirat Hacarmel und Nesher wurden angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben. Experten, die die Rakete untersuchten, schätzen, dass sie im Iran angefertigt wurde.

In der Stadt Safed wurden am Freitagnachmittag zwölf Personen verletzt, zwei davon schwer, als eine Rakete ein Wohnhaus traf. Eine Person schwebt in Lebensgefahr. Insgesamt 14 Raketen trafen die Stadt am Freitagnachmittag. Am Donnerstag gingen zehn Geschosse nieder. Um 14:30 Uhr wurden fünf Stadtbezirke gleichzeitig getroffen. 19 wurden verletzt. Ein Mann erlag am Donnerstagabend seinen schweren Verletzungen. Ein Gesundheitszentrum von „Maccabi Health Services“ wurde beschädigt, ein Wohnhaus direkt getroffen. Ein Junge wurde aus dem Schutt geborgen.

Zur gleichen Zeit trafen mehrere Raketen die Innenstadt von Nahariya. Zwei Personen wurden leicht verletzt. Am Donnerstag landeten sechs Raketen im Zentrum, als Staatspräsident Moshe Katsav zu einem Besuch in der Stadt war. Sieben Personen wurden leicht verletzt. In einem Haus brach ein Feuer aus, das schnell unter Kontrolle gebracht wurde.

Weitere Raketen landeten in Hatzor Hagalit bei Rosh Pinna, Beit Jan, Kibbuz Kabri, Kibbuz Gesher Hatziv, Kibbuz Saar und Ban Ami. In Kiryat Shmona wurden am Donnerstag 90 Personen verletzt. Monica Lerner, 40, starb am Donnerstagmorgen, als eine Rakete in der Stadt detonierte.

Seit Beginn des Hisbollah-Angriffs am Dienstag sind mehr als 120 Katjuscha-Raketen in Israel niedergegangen. Zwei Millionen Menschen leben in der neuen Reichweite der Katjuscha-Raketen. 220.000 Israelis leben derzeit in Schutzräumen.

Unterdessen hat die israelische Luftwaffe ihre Angriffe auf den Libanon verstärkt und bombardierte das Hauptquartier der Hisbollah und die Autobahn zwischen Beirut und Damaskus. Der stellvertretende Generaldirektor im Außenministerium, Gideon Meir, erklärte, dass die Regierung „detaillierte Informationen“ in der Hand halte, dass die Hisbollah die entführten Soldaten in den Iran bringen wollen. Verteidigungsminister Amir Peretz sagte zu dem Angriff auf Haifa: „Wir haben erwartet, dass die Hisbollah die Spielregeln brechen wird, und nun werden wir sie zerstören“.

Zur Aufforderung von US-Präsident George W. Bush, die libanesische Regierung von Ministerpräsident Fouad Siniora nicht zu schwächen, antwortete Vize-Ministerpräsident Shimon Peres: „Wir bekämpfen die Terrororganisation Hisbollah und fordern die libanesische Regierung lediglich auf, die international anerkannte Grenze zwischen dem Libanon und Israel unter Kontrolle zu nehmen“ Es liegt in unserem Interesse, den Libanon als ganzes zu erhalten. Indem wir die Hisbollah bezwingen werden wir den Libanon befreien.“

Derweil hat die israelische Armee die sterblichen Überreste der vier Soldaten geborgen, die beim Rettungsversuch ihrer entführten Kameraden getötet wurden, als ihr Panzer über eine libanesische Straßenmine fuhr. Sie wurden ins forensische Institut Abu Kabir in Israel überführt. (Ynetnews.com, 14.7.)


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