Weitere Information zu der Urteilsverkündung in Zusammenhang mit dem antisemitischen Anschlag auf Rabbiner Gurevitch

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  1. MORGENPOST Haft für Attacke auf Rabbiner
    Täter zu dreieinhalb Jahren verurteilt – Kein Beweis für Tötungsabsicht
    Frankfurt/Main – Wegen der Messerattacke auf einen Frankfurter Rabbiner ist ein 23-jähriger Muslim gestern zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Frankfurt sprach Sajed A. der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Der Vorsitzende Richter Klaus Drescher sagte, A. habe den Rabbiner als „Scheiß-Juden“ oder „Judenschwein“ beleidigt. Eine Todesdrohung hielt die Strafkammer für nicht bewiesen. Sie ging davon aus, dass ein Streit bei der zufälligen Begegnung auf der Straße zu den Tätlichkeiten führte.
     
    Die Strafkammer bezweifelte, dass der Angeklagte den Juden als Rabbiner erkannte. Dass er ihn als Juden angegriffen hatte, bezweifelten die Richter nicht. Dies wirke sich jedoch nicht strafverschärfend aus.  
     

  2. JUNGE WELT »Es geht nicht allein um Antisemitismus« – Frankfurter Anti-Nazi-Koordination kritisiert mildes Urteil nach Überfall auf Rabbiner. Ein Gespräch mit Hans Christoph Stoodt
    Hans Christoph Stoodt ist Pfarrer in Frankfurt und Sprecher der Anti-Nazi-Koordination
    Die Frankfurter Anti-Nazi-Koordination ist empört darüber, daß der deutsche Staatsbürger afghanischer Herkunft Sajed A. wegen seiner Messerattacke auf den Rabbi Zalman Gurevich im vergangenen September nur zu dreieinhalb Jahren Haftstrafe verurteilt wurde. Warum kritisieren Sie diese Entscheidung?
    Zunächst einmal kritisieren wir die Wertung, die das Frankfurter Landgericht am Dienstag auf der juristischen Ebene vorgenommen hat. Es ist jetzt von einer schweren Körperverletzung und nicht von einer Tötungsabsicht die Rede. Nach Berichten aus verschiedenen Quellen nach der Tat am 7. September hat der Täter jedoch gerufen: »Du Scheißjude, ich bringe dich um«. Wir können nicht nachvollziehen, warum das Gericht jetzt zu diesem Strafmaß gefunden hat.
    Dann gibt es die politische Kritik. Das Gericht folgte der Staatsanwältin Nadja Niesen darin, in dem Ausdruck »Scheißjude« keinen antisemitischen Hintergrund zu erkennen. Das ist unglaublich….

     

  3. Was für eine sympathisch aussehende Clique…
    BILDMildes Urteil nach Messer-Attacke /
    Rabbi-Attentäter geht lachend nach Hause
    Sahed A. verlässt grinsend das Gericht
    Frankfurt/M. – Grinsend verließ Sahed A. (23) gestern das Frankfurter Landgericht, ließ sich vor der Tür von Freunden feiern. Dabei hatte der Mann einen Rabbiner auf offener Straße niedergestochen!
    Die Tat im September letzten Jahres. Der Deutsch-Afghane hatte Rabbi Zalman G. (43) erst mit Worten attackiert („Scheißjude, ich bring dich jetzt um“), dann mit einem Messer lebensgefährlich verletzt.
     
     
     
     
  4. Gießener Anzeiger – Messerstecher grinst bei Urteilsverkündung
    Unverständnis über das ihrer Meinung nach milde Strafmaß äußern nach der Verkündung auch viele der rund zwölf orthodoxen Juden, die im Zuschauerraum Platz …

     
     
     

  5. WELT Dreieinhalb Jahre Haft für Rabbi-Attentäter
    Frankfurt/Main – Nach dem Urteil über den Messerangriff auf einen Frankfurter Rabbiner sind Sieg und Niederlage zumindest aus Sicht der Beteiligten eindeutig verteilt. Triumphierend streckt der Angeklagte Sahed A. den Zeigefinger in die Höhe und grinst breit zu seinen Kumpels im Zuschauerraum rüber, während die jüdisch-orthodoxen Studenten in Schwarz geschockt die Köpfe zusammenstecken. Dreieinhalb Jahre Haft wegen gefährlicher Körperverletzung lautete am Dienstag das Urteil des Landgerichts Frankfurt für den 23-jährigen Deutsch-Afghanen nach einem der heikelsten Verfahren der vergangenen Jahre. 
     

  6. HR  Prozess gegen Rabbi-Angreifer/ Reaktionen auf das Urteil 
    Ein Begleiter des Angeklagten vor der Urteilsverkündung im Zuschauerraum vor einer Gruppe jüdischer Studenten. (Bild: picture-alliance/dpa)
    Ein Begleiter des Angeklagten vor der Urteilsverkündung im Zuschauerraum vor einer Gruppe jüdischer Studenten. 
    Mit Verwunderung und Empörung haben Vertreter der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt auf das Urteil reagiert.

    „Das Gericht hat potenziellen Messerstechern keine eindeutige Botschaft gesandt“, sagte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt, Salomon Korn. Nachahmungstäter könnten künftig auf ähnlich milde Urteile hoffen. Es sei erstaunlich, dass gegen einen bereits mehrfach auffälligen Wiederholungstäter kein härterer Schuldspruch ergangen sei, meinte Korn. Er stelle sich daher schon die Frage, ob das Urteil bei einer religiös gefärbten Attacke auf einen christlichen Geistlichen genauso ausgefallen wäre. 
     

  7. Stern Haft für Messer-Attacke auf Rabbiner
    Im Prozess um eine Messerattacke auf einen Rabbiner in Frankfurt ist der Täter zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter befanden den 23-jährigen Deutsch-Afghanen der gefährlichen Körperverletzung für schuldig.
    Das Frankfurter Landgericht sprach den 23-jährigen Deutsch-Afghanen der gefährlichen Körperverletzung für schuldig. Die Richter erkannten keine Tötungsabsicht bei dem Mann, der den orthodoxen jüdischen Geistlichen angegriffen hatte. Eine Verurteilung wegen versuchten Totschlags war daher nicht mehr infrage gekommen. Mit dem Strafmaß lag die Schwurgerichtskammer zwischen den Anträgen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung. 
     

  8. PR  Inside.com (Pressemitteilung) – Dreieinhalb Jahre Haft nach Messerattacke auf Rabbiner
    Dreieinhalb Jahre Haft nach Messerattacke auf Rabbiner
    So sieht „Reue“ aus. Feixen während der Verhandlung….Das kann auch die Unkenntlichmachung nicht verschleirern (bd)
    (PR-inside.com 20.05.2008 14:17:45) – Wegen der Messerattacke auf einen Rabbiner in Frankfurt am Main
    muss ein 23-jähriger Deutsch-Afghane dreieinhalb Jahre hinter Gitter. Das Frankfurter Landgericht verurteilte den Angeklagten am Dienstag nach fünfwöchiger Verhandlungsdauer wegen schwerer Körperverletzung. Said A. hatte den Rabbiner Zalman Gurevitch im September 2007 auf offener Straße niedergestochen .

  9. FR  Urteil im Rabbi-Prozess – Auf freiem Fuß 
    Sajed A. strahlt. Nur dreieinhalb Jahre muss er für seinen Messerangriff auf den Rabbiner Gurevich hinter Gitter. Für diesen ist das milde Urteil ein Beleg für Antisemitismus.
    Knapp 45 Minuten lang saß er weitgehend regungslos da. Hat gelächelt und still zugehört, wie Richter Klaus Drescher das Urteil über ihn sprach. Doch dann, als aus Sicht der 21. Großen Strafkammer alles gesagt ist im Rabbi-Prozess, dann hält ihn nichts mehr. Sajed A. steht auf, er grinst übers ganze Gesicht, er reckt den rechten Zeigefinger in die Luft. Im Gerichtssaal 165C, Schauplatz des bundesweit viel beachteten Verfahrens, feiert der Angeklagte sein Urteil. Er tut es nicht gerade dezent. Und seine Freunde, die in großer Zahl im Publikum sitzen, freuen sich mit ihm. 
     

  10. EJP  Jewish community criticizes sentence against man who stabbed rabbi in Frankfurt 
    A photofit identikit of Sajed Aziz, 22, who stabbed Rabbi Zalman Gurevitch, co-director of the Chabad-Lubavitch community in Frankfurt, in the lower abdomen while he was walking home from his synagogue with two friends. The attacker shouted „Bloody Jew, I’m going to kill you,“ witnesses said.
    FRANKFURT —A 23 year-old German man of Afghan origin was sentenced to three-and-half years in prison on Tuesday for attacking a rabbi with a knife in the centre of Frankfurt in September 2007.
    Prosecutors had sought four years prison.
    Sajed Aziz stabbed Rabbi Zalman Gurevitch, co-director of the Chabad-Lubavitch community in Frankfurt, in the lower abdomen while he was walking home from his synagogue with two friends. Witnesses said the attacker shouted „Bloody Jew, I’m going to kill you.“
     

  11. beck-aktuell – LG Frankfurt a. M.: Haft für Deutsch-Afghanen nach Messerangriff auf Rabbi
    Strafkammer hatten sich viel Mühe gegeben, das Verfahren wie einen normalen Strafprozess zu führen, doch am Thema Antisemitismus kamen auch sie nicht vorbei …

     

  12. FR– Interview mit Fritz Backhaus/ Es gibt keine Normalität
    Nach der Attacke auf Rabbi Gurevitch fürchteten viele Juden in Frankfurt antisemitische Motive. Ist diese Angst allein der Vergangenheit geschuldet oder ist im Alltag tatsächlich Antisemitismus zu spüren?
    Alle Umfragen zeigen, dass bis zu 65 Prozent der deutschen Bevölkerung in einzelnen Fragen antisemitische Ressentiments zeigen. Dazu gehört zum Beispiel die Forderung nach dem „Schlussstrich“ in der Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Es ist – mit Ausnahme extremer Fälle – nach dem Holocaust üblich, dass man sich selber in Deutschland nicht als Antisemit zu erkennen gibt, aber doch immer wieder behauptet, die Juden seien durch ihr Verhalten oder die israelische Politik ja selbst schuld, dass Antisemitismus entsteht. 
     

     
  13. FR– Rabbi-Prozess – Salomon Korn vermisst klares Signal –MATTHIAS ARNING 
    Seine Enttäuschung verhehlt Salomon Korn am Dienstag nicht. Von diesem Urteil, daran lässt der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurt im Gespräch mit der FR überhaupt keinen Zweifel, von diesem Urteil gegen den Rabbi-Attentäter habe er mehr erwartet. „Es ist kein deutliches Signal gegen potenzielle Messerstecher“, sagt Korn. Die dreieinhalb Jahre Haft für den Angeklagten wären in Ordnung, „wenn dieser ein Ersttäter wäre“. Das Verfahren habe doch deutlich gemacht, dass der Mann über „ein großes Gewaltpotenzial verfüge“. Da wäre sicherlich die Höchststrafe nur an gemessen gewesen.
      

  14. THE JERUSALEM POST German Jews upset by light sentence given to rabbi’s attacker  HAVIV RETTIG
    German Jewish leaders were „disturbed“ and „disappointed“ on Tuesday at the „very mild“ sentence meted out to a young Muslim man in Frankfurt who was convicted of stabbing a local rabbi.
    Sajed Aziz, 23, was sentenced on Tuesday to three and a half years in prison for stabbing Rabbi Zalman Gurevitch, 43, last September. According to Gurevitch, Aziz shouted anti-Semitic slurs at him before plunging a nearly seven-centimeter blade into the rabbi’s lower abdomen.
    Aziz claimed the attack was an act of self-defense after Gurevitch allegedly grabbed him by the collar.
      
     
  15. SPIEGEL – CONTROVERSY OVER ‚LENIENT‘ SENTENCE – German Muslim Sentenced for Stabbing Rabbi
    An Afghanistan-born German Muslim has been sentenced to three-and-a-half years in jail after he stabbed a rabbi in a Frankfurt street last September. The Jewish cleric believes the man was trying to kill him and that the sentence is too lenient.
    Rabbi Zalman Gurevitch, who was stabbed by an Afghanistan-born man on a street in Frankfurt last September, during the trial.
    A German court sentenced a 23-year-old man Afghanistan-born man to three-and-a-half years in jail on Tuesday for stabbing and seriously injuringa rabbi in Frankfurt last September.
    The unemployed German Muslim, named only as Sajed A., stabbed rabbi Zalman Gurevitch, 42, in an altercation with the orthodox Jewish cleric who had been walking down a street with two companions.

     
     
      
  16. Morgenweb – Rabbi empört über Urteil
    Der Fall hatte bundesweites Aufsehen und eine Diskussion um vermeintliche „No-Go-Areas“ für Juden in deutschen Städten ausgelöst. …

     
     

  17. art.aziz.ap.jpg 
    Sajed Aziz, left, is led away by friends after being sentenced to prison for the attack in September.

     



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