Medien verwandeln palästinensischen Terror in israelischen Angriff

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Medien verwandeln palästinensischen Terror in israelischen Angriff

HonestReporting Media BackSpin, 13. September 2011

Während sich die Beziehung Israels zu Ägypten zunehmend verschlechtert, suchen viele Medien nach Erklärungen dafür, warum die ägyptische „Straße“ sich so feindselig gegenüber Israel verhält. Doch hat bisher keiner den seit Jahrzehnten staatlich geförderten Antisemitismus und die damit verbundene Hetze in den ägyptischen Medien erwähnt.

Stattdessen wird der unbeabsichtigte Tod der fünf ägyptischen Soldaten im Zuge der Verfolgung palästinensischer Terroristen nach deren Mordanschlag in Eilat als unmittelbare Quelle des Zorns ausgemacht.

Lesen Sie, wie einige Medien den Vorfall ins Gegenteil verdreht hatten. Besonders baff war ich von der Berichterstattung bei Sky News über den Angriff auf die israelische Botschaft in Kairo:

Der ägyptische Politologe Nabil Abdel Fattah sagte: „Diese Aktion zeigt die angestaute Wut und Frustration der jungen ägyptischen Revolutionäre gegenüber Israel, vor allem nach den kürzlich erfolgten israelischen Angriffen auf die ägyptische Grenze, die zur Tötung von ägyptischen Soldaten führten.“

Halten wir fest: der von Sinai aus gesteuerte Terroranschlag wurde nun als israelischer Angriff auf die ägyptische Grenze uminterpretiert. Vielleicht sollte Sky News noch einmal darüber nachdenken, warum man lieber jemanden zu Wort kommen lässt, der mehr politisiert statt seiner wissenschaftlichen Profession als Politologe zu entsprechen.

Sky News steht nicht alleine mit ihrer Uminterpretation eines palästinensischen Terroranschlags in einen israelischen Angriff. Es überrascht nicht, wenn Peter Preston vom Guardian schreibt:

Sie [die ägyptischen Straße] mag es nicht, wenn als tragisches Nebenprodukt eines weiteren israelischen Vergeltungsangriffes fünf ägyptische Grenzsoldaten erschossen werden.

„Vergeltungsangriff“?

Erst wenige Wochen ist der Vorfall alt und schon setzt der historische Revisionismus ein.


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