Was ist da los? Die Medienmeute ist los…

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16. Juni 2014 um 4:26 | Veröffentlicht in die Welt+Nahost, Medien+Nahost | 4 Kommentare
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Drei junge Israelis wurden von Terroristen entführt. Was bewegt die deutsche Qualitätsjournaille? n-tv sieht den Nahost-Konflikt „befeuert“ – nein, nicht durch die Entführung oder Handeln von Terroristen, sondern durch den Hashtag „#BringBackOurBoys“, die Internet-Aufmerksamkeitsinitiative gegen die Entführung!

ntv-hashtagBBOBUnd was ist problematisch an der Aktion? Die Palästinenser regen sich auf, das sei doch alles völlig unangemessen. Und diese Meinung von „palästinensischen Usern“ wird nicht etwa als das bezeichnet, was es ist, sondern der Eindruck erweckt, als hätten sie absolut recht sich so aufzuregen. Weil die Israelis/Juden ja allesamt viel schlimmer sind.

Richard Schneider von der tagesschau hat nur eine Erkenntnis – nicht, dass es da Terroristen gibt, die es zu bekämpfen gilt, sondern er kennt nur ein Problem und das bestehe darin, dass Netanyahu versuche politisches Kapital aus der Entführung zu schlagen. Und auch der SPIEGEL hat kein Problem auf die entführten Jungen zu verzichten, ganz zu schweigen von den besorgten Eltern. Stattdessen gibt es Bilder von Soldaten, die nach den Jungen suchen – natürlich wird das als schlimme israelische Übergriffe gegen Unschuldige inszeniert. Die tagesschau geht konsequent weiter den Weg der Desinformation und bezeichnet die tatsächlichen Opfer als „mutmaßlich entführt“ und „verschwunden“, Netanyahu könne keinen eindeutigen Hinweis auf eine Entführung präsentieren. Dass zu diesem Zeitpunkt längst bekannt ist, dass die Polizei einen dicken Fehler machte, als sie einen Anruf der Entführten empfing und für einen arabischen „Scherz“ hielt (um die Gesetzeshüter nutzlos zu beschäftigen), interessiert die deutsche Qualitätsjournaille einen Dreck. Das muss verschwiegen werden, sonst würden die tollen Einschätzungen ja in sich zusammenfallen und die Juden hätten tatsächlich richtig gehandelt.

Fehlt nur noch, dass irgendein Idiot Hebron zum neuen Lidice erklärt…
auch lesenswert:
– Ruhrbarone: n-tv: Mitgefühl schuld am Nahost-Konflikt
– tapfer im nirgendwo: #BringBackOurBoys

 

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4 Kommentare
  • Eckart Christiansen

    Zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass ich auch nach etlichen Jahren der Beschäftigung mit den Konflikten des Nahen Ostens noch immer dazu neige, meine eigene, rational westliche Weltsicht nicht abzulegen. Bei den Arabern, mit „denen man ohnehin kein vernünftiges Wort“ reden kann, hilft das von vornherein nicht viel, und bei den Israelis hilft es immer weniger, zumindest was die Spinner vom rechten Rand ( der allerdings sehr breit ist, in dieser Gesellschaft) betrifft. Trotzdem: Ein Verbrechen wird zumeist von denen begangen, denen es am meisten nützt. Ein amerikanischer frommer Jude, ermordet von der Hamas, das setzt Obama zu und erleichtert den Pipes und Greenfields ihre Hetze gegen ihn. Damit ist er endgültig als Gesprächspartner auf Augenhöhe für Netanjahu ausgeschieden. Niemand in Israel wird von Bibi verlangen können, sich jemals wieder mit Obama, Clinton oder Kerry an einen Tisch zu setzen. Die Position der Siedler wird durch das spurlose Verschwinden der drei noch unangreifbarer als jemals zuvor. Und merkwürdig ist auch, dass keiner der arabischen Maulhelden bisher mit der „Verantwortung“ für die Entführung der drei an die Öffentlichkeit geprescht ist. Heißt der israelische Geheimdienstchef zufällig wieder Lavon, ach nein, der ist ja selbst Opfer einer Intrige geworden, Dajan steckte dahinter.

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