ULRICH W. SAHM – Namen der Entführer bekannt gegeben

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Ulrich W. Sahm

Ulrich W. Sahm

Schon einen Tag nach der Entführung von drei jungen Israelis bei Kfar Etzion vor zwei Wochen wusste der israelische Geheimdienst, wer die Entführer sind. Deshalb wurde schon früh von Israel behauptet, dass die islamistische Hamas hinter dem Verschwinden der Jugendlichen beim Trampen von ihrer Schule nach Hause stecke. Marwan Kawasme, 29, und Amar Abu Aischa, 33, beides Hamas-Aktivisten aus der Gegend von Hebron, seien die Entführer. Sie hätten schon mehrfach in israelischer Haft gesessen. Das berichten israelische Militärreporter aller Medien unter Berufung auf den Geheimdienst. Kawasme und Abu Aischa werden seit der Entführung gesucht, um so die entführten Jugendlich zu finden. Beide Namen seien schon vor über einer Woche der Autonomiebehörde in Ramallah übergeben worden. Die palästinensische Polizei habe daraufhin zahlreiche Angehörige der Familien Kawasme und Abu Aischa in Hebron festgenommen. Doch die Gesuchten seien bis heute verschwunden. Weiter hieß es, dass beide Verdächtigen bei früheren Verhaftungen eingestanden hätten, von Is-A-Din el Kassam, dem militärischen Arme der Hamas, rekrutiert worden zu sein. Gleichwohl gelten beide nicht als „führende Figuren“ unter den Kämpfern der Hamas, sondern bestenfalls als „dritte Riege“. Unbekannt sei, ob sie ein besonderes Training erhalten hätten, sich so gut zu verstecken, dass die Israelis sie trotz massiver Suchaktion bisher nicht gefunden haben. Ein Militärreporter erklärte, dass die Entführer wahrscheinlich alle Kommunikationsmittel wie Handys ausgeschaltet hätten. Deshalb hätten sie auch noch keine Forderungen für die Herausgabe der Entführten stellen können, weil das ihre Ortung erleichtert hätte. Gleichwohl seien sie nicht von der Welt abgeschnitten. Sie könnten vor allem israelische Medien verfolgen. Deshalb unterlägen israelische Journalisten einer scharfen Zensur, damit die Entführer keine Hinweise über den Stand der Suchaktion erhielten. Die ungewöhnliche Veröffentlichung der Namen der Verdächtigen diene dazu, Druck auf die Autonomiebehörde und die palästinensische Bevölkerung auszuüben, um sie zu finden. Premierminister Benjamin nahm zu der Namensveröffentlichung schon Stellung. Er lobte erneut den palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas für seine „wichtigen Worte“ in Saudi Arabien, wo Abbas die Entführung verurteilt und eine baldige Rückkehr der Entführten in ihre Heime gewünscht hat. Netanjahu forderte Abbas auf, mit seiner Ablehnung des Terrors Wort zu halten und den als „Versöhnung“ bekannten „Pakt“ mit der Hamas wieder aufzulösen.


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