- Zentralrat der Juden in Deutschland – Presseerklärung: Zentralrat verurteilt Juden-Hass bei pro-palästinensischen Demonstrationen
Der Zentralrat der Juden in Deutschland verurteilt aufs Schärfste den Judenhass, der sich bei pro-palästinensischen Demonstrationen auf Deutschlands Straßen breitmacht, und fordert Politik, Medien, Zivilgesellschaft und die muslimischen Verbände zu einem klaren Bekenntnis gegen diesen Antisemitismus auf.
Zu den jüngsten antisemitischen Vorfällen bei den bundesweit stattfindenden Demonstrationen erklärt der Präsident des Zentralrats des Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann:
„Wir erleben hierzulande gerade eine Explosion an bösem und gewaltbereiten Judenhass, die uns alle schockiert und bestürzt. Dass auf deutschen Straßen antisemitische Aufrufe der übelsten und primitivsten Art skandiert werden können, hätten wir niemals im Leben mehr für möglich gehalten.
Wo bleiben in diesen Stunden die klaren und lauten Verurteilungen aus Politik, Medien und Zivilgesellschaft? Juden werden in Deutschland wieder offen bedroht und zum Teil auch angegriffen, Synagogen beschmiert und zum Anschlagsziel deklariert. Diese neue Dimension des Antisemitismus wird viel zu wenig beachtet. Antisemitismus darf nicht verschwiegen, sondern muss thematisiert und entschlossen bekämpft werden! Meinungsfreiheit ja, aber Volksverhetzung nein und niemals!
Toleranz hat ihre Grenzen dort, wo andere Menschen verunglimpft und angegriffen werden. Hier geht es oft gar nicht mehr um Kritik an konkreter israelischer Regierungspolitik, hier regiert zu offensichtlich der reine und blanke Judenhass. Viel zu leichtfertig wird es den schamlosen Judenhassern möglich gemacht, ihre Volksverhetzung offen zu propagieren.
Diese dramatische Entwicklung macht uns, der jüdischen Gemeinschaft, mittlerweile sehr große Sorgen. Wir wünschen uns in diesen Tagen daher viel mehr entschlossenes Engagement für die jüdische Gemeinschaft im Land. Freundschaft zeigt sich schließlich gerade, wenn man sie braucht. Und jetzt suchen wir unsere Freunde in diesem Land.“
Frankfurt a. M./Berlin, 21. Juli 2014 / 23. Tamus 5774
- Schreiben des Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, an Jüdische Gemeinden und Organisationen
- 21.07.2014
- Honestly Concerned e.V.
- 6 Kommentare
Der Zentralrat der Juden in Deutschland zur aktuellen Lage
- Veröffentlicht In:
- Antisemitismus & Antizionismus
- Jüdisches Leben in Deutschland & der Welt
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6 Kommentare
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Hartmut Hilker
Zum Antworten anmeldenDie Frage stellt der Präsident des Zentralrates zu recht: Wo bleiben die klaren Verurteilungen der verbalen und physischen Gewaltexzesse durch die Politik, insbesondere von den muslimischen Politikern, die ihre Glaubensbrüder und -schwestern zur Raison bringen sollten!
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Sharon Milnitzki
Zum Antworten anmeldenJa genau, meine Erwartung insbesondere an Herrn Colat waren sehr hoch. Und die Erde ist eine Scheibe.
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Uwe Alfred Eric Rosenkranz
Zum Antworten anmeldenErst mal Danke, dass ich hier schreiben kann und darf. Im Dezember war ich beim 2 deutschen Israel-Tag in berlin- ich hatte eine Eintrittskarte gewonnen und Sascha Stawski hat mir direkt an der großen Kuppelhalle einen Stand gespendet. Ich habe dort meine Vision, meine Geschäftsideen mit ISRAEL gezeigt und hatte einige sehr gute Gespräche. Abschließend habe ich das SHOFAR laut und deutlich geblasen, dass zur Sammlung der Leviten und zur Warnung vor Krieg ruft. Leider ist der derzeitige Zustand auf deutschen Straßen kein Zufall, sondern wird aktiv und passiv gefördert von Politischen Kreisen, Exekutive und Jurisprudenz. – Aber wir sind nicht machtlos, sondern können unsere Kräfte zielgerichtet dagegensetzen, um einer visionslosen deutschen Regierung und Medienlandschaft, die das Volk verwahrlosen lässt und den Mob aufhetzt, eine konkrete Alternative zu bieten.- Als Deutscher schäme ich mich nicht nur für die Anti-Israelischen Ausschreitungen und anti-semitischen Greuel, sondern fordere den INNENMINISTER Thomas de Maizière auf, das aus dem Ruder gelaufene Staatschiff wieder auf Kurs zu bringen, damit Schaden vom deutschen, wie vom ISRAELISCHEN Volke eid- und standesgemäß abgewendet wird!
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Sacha Stawski
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/19749