ULRICH W. SAHM – Staatspräsident Rivlin verbietet Gesangsauftritt

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reuvenrivlin_Photo1[1]Jerusalem, 25. November 2014 – Der bekannte israelische Sänger Amir Benayoun hat ein Auftrittsverbot im Präsidentenpalais erhalten, wegen eines bei Facebook veröffentlichten neuen Liedes mit dem Titel „Ahmed liebt Israel“. In dem Lied wird ein Araber besungen, der von „beiden Welten“ profitiert. An einem Tag sei er ein „lächelnder Gemäßigter“ der an der Hebräischen Universität studiert, während er am nächsten Tag eine Axt schärft, um einen oder zwei Juden ins Paradies zu schicken.

Das Präsidentenamt erklärte, dass dieses Lied die Spannungen schürt und nicht zu deren Entschärfung beitrage. Der orientalische Sänger sei zwar Bestandteil der israelischen Popkultur, doch wegen dieses Liedes könne er im Präsidentenamt nicht auftreten. Der Auftritt war geplant bei einer Veranstaltung zum Gedenken an die Vertreibung von etwa 800.000 Juden aus den arabischen Ländern, von Marokko bis Irak, Anfang der 50ziger Jahre.

Der Rechtsexperte Mosche Hanegbi bezeichnete das Lied als „Rassismus“, weil es allen arabischen Studenten ein Kainsmal verpasse. Er forderte eine Prüfung des Generalstaatsanwalts, ob es sich bei dem Lied um verbotene rassistische Hetze handle. Gleichzeitig lobte er den Staatspräsidenten für seinen „mutigen Schritt“. Der Seniorenminister Uri Orbach von der Partei „Jüdisches Haus“ hielt das Lied ebenfalls für „geschmacklos und unpassend“, wolle aber an der Veranstaltung nicht teilnehmen, weil das Auftrittsverbot des Sängers einer „Zensur“ und einem „Verstoß gegen die Meinungsfreiheit“ gleichkomme.

 

 


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