Zur kurzfristig abgesagten Reise in den Iran von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und einer großen Delegation deutscher Wirtschaftsvertreter äußerte sich Deidre Berger, AJC Berlin Ramer Institute Direktorin:
„Auch, wenn die geplante Iranreise von Minister Gabriel nun wegen Krankheit kurzfristig abgesagt wurde, bleiben wir dabei: Die Zeit ist noch immer nicht reif für einen Ausbau des Handels zwischen dem Iran und Deutschland, solange Teheran Menschenrechte mit Füßen tritt, die Region destabilisiert, einer der größten Terrorexporteure weltweit bleibt und Israel mit der Vernichtung droht. Bei seiner letzten Reise nach Teheran im vergangenen Sommer hat Minister Gabriel die Menschenrechte im Iran und die Ablehnung des Existenzrechts Israel angesprochen. Seitdem hat das Mullahregime hunderte Menschen hinrichten lassen, zahlreiche politische Gegner und Vertreter religiöser Minderheiten gefoltert und eingesperrt, Langstreckenraketen getestet, die mit dem Sprüchen „Tod Israel“ und „Israel muss von der Landkarte getilgt werden“ versehen waren, einen Holocaust-Karrikaturen-Wettberwerb gestartet, das mörderische Assad-Regime aktiv mit Kämpfern und Waffen unterstützt, sowie die Terrororganisation Hisbollah finanziell massiv gefördert.“
Die Absage der deutschen Delegationsreise unter der Führung des Wirtschaftsministers erfolgte aufgrund einer Erkrankung von Gabriel. In einem Telefonat mit dem iranischen Wirtschaftsminister Ali Tajebnia sagte Gabriel, dass sich Deutschland weiterhin die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern wünsche und der Besuch nachgeholt würde.
Dazu Berger: „Egal, wie oft deutsche Vertreter der Regierung in Teheran ernst gemeinte Ratschläge und Ermahnungen bzgl. der Menschenrechtslage und Israel erteilen: Was zählt, sind die Bilder von händeschüttelnden Wirtschaftspartnern. Das deutsch-iranische Wirtschaftsforum, das am Dienstag nun unter der Leitung eines parlamentarischen Staatssekretärs stattfinden wird, sendet das Signal an die Weltgemeinschaft, dass der Iran aus deutscher Sicht gerade jetzt wieder ein legitimer Geschäftspartner sei. Deutsche Produkte sind im Iran jedoch so hoch geschätzt, dass deutsche Unternehmen wohl jederzeit einen Zugang in den iranischen Markt hätten. Bis der Iran sich endlich dazu entschließt, ein verantwortungsvoller Partner und Nachbar in der Region zu sein, hat es die deutsche Wirtschaft nicht nötig, sich einen Rennen um den iranischen Markt zu liefern und dadurch ein Regime zu unterstützen, das seine eigene Bevölkerung terrorisiert, seine Nachbarn bedroht und Terrorgruppen unterstützt, die die demokratische Ordnung zerstören möchten.“
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