Jerusalem, 24. April 2017 – Der israelische Premierminister hat ein Treffen mit dem derzeit in Israel weilenden deutschen Außenminister Sigmar Gabriel von einer Absage des geplanten Treffens mit Vertretern der Organisationen Betselem und „Schweigen brechen“ abhängig gemacht. Das berichtete der israelische Rundfunk. Die linksgerichtete Nicht-Regierungs-Organisation „Schweigen brechen“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Soldaten nach Verbrechen der israelischen Armee zu befragen und das dann in aller Welt zu veröffentlichen. Der Gründer der in Israel umstrittenen Organisation, Jehuda Schaul, hatte vor einigen Jahren Gabriel durch die jüdische Enklave in Hebron geführt, woraufhin der damalige SPD-Vorsitzende auf Facebook den Staat Israel bezichtigte, ein „Apartheid-Regime“ zu sein. Der Eintrag steht heute noch dort und wurde von Gabriel nie gelöscht. Schaul hatte auch das Gerücht in die Welt gesetzt, wonach Israelis das Wasser von Palästinensern vergiften. Das hatte der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas in einer Rede vor dem europäischen Parlament aufgegriffen, wobei er behauptete, dass Rabbiner der Siedler die palästinensischen Brunnen vergiften. Abbas erhielt für seine Rede stehenden Applaus. Der damalige EU-Parlamentspräsident und heutige SPD Vorsitzende Martin Schulz quittierte dem Palästinenser eine „inspirierende Rede“. Zwei Tage später hatte freilich Abbas die Gerüchte der Brunnenvergiftungen als „falsch“ wieder zurückgenommen. Israelische Diplomaten erklärten, dass Treffen mit den genannten Organisationen der israelischen Politik widersprechen. Noch liegt keine Reaktion des Auswärtigen Amtes auf dieses israelische Ultimatum vor.
Der israelische Oppositionschef Jitzhak Herzog kritisierte Netanjahu wegen des „schweren Affront“ gegen Deutschland, einem der besten Freunde Israels. Der Politiker Jair Lapid gab zwar dem israelischen Regierungschef recht, meinte aber, dass er Gabriel trotzdem treffen sollte. „Falls sich Netanjahu in Berlin mit deutschen Linksextremisten treffen würde, hätte wohl Angela Merkel auch verschnupft reagiert“, sagte Lapid. Justizministerin Zipi Hotovelly unterstützt Netanjahu, dem deutschen Außenminister eine „Rote Linie“ gesetzt zu haben. Die beiden Organisationen seien klar „anti-israelisch“ und verunglimpfen Israels Ruf in der Welt, schrieb die Ministerin auf Twitter.
Une Rosen
rofl, das gucke ich gerade. Sehr gut und ich hab tatsächlich bisher noch 2 gute Argumente dabei aufgegriffen. Muss aber noch eine halbe Stunde gucken.