Jerusalem, 10. August 2017 – Die iranische Journalistin Neda Amin, 32, die nach Drohungen des Iran zunächst 2014 in die Türkei geflüchtet war, ist mit fast einwöchiger Verspätung in Israel gelandet. Eigentlich sollte sie schon am vergangenen Sonntag nach Israel fliegen, nachdem der israelische Innenminister ihr eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt hatte. Der israelische Journalistenverein hatte den Innenminister um ein Asyl für die verfolgte Journalistin gebeten. Doch Amin war nicht am Flugplatz von Istanbul erschienen. Alle verantwortlichen Stellen schwiegen sich aus. Die stellvertretende israelische Außenministerin Zipi Hotovelly gab an, dass Amin aus „persönlichen Gründen“ in Istanbul geblieben war, obwohl Iran Druck auf die Türkei ausgeübt hatte, sie nach Teheran abzuschieben. Dort hätte sie „Gefängnis, Vergewaltigung und am Ende der Tod“ erwartet, hatte die Journalistin verlauten lassen. Einer der Gründe für die iranische Verfolgungsjagd gegen Amin war ihre Tätigkeit für den persischen Dienst des israelischen Online-Nachrichtendienstes „Times of Israel“.
Nach ihrer Landung in Israel erklärte Amin bei einer Pressekonferenz, dass sie sich nun sicher vor jeglichen Attacken fühle. „Israel ist mein Heim“, sagte sie in gebrochenem Englisch. Weiter erzählte sie, dass ihre Großmutter väterlicherseits eine Jüdin gewesen sei. Ihre Familie habe immer schon positive Gefühle gegenüber Israel gehabt.
Sebastian Gallinat
Kein Schritt für die hiesigen Medien: Ein kleiner Schritt für die Menschheit..