Jerusalem, 16. August 2017 – Das israelische Presseamt will die Pressekarte des Al-Jazeera-Korrespondenten Elias Karram (40) für ungültig erklären. In einem Interview am 26. Mai 2016 mit dem Fernsehsender der Moslembrüder „Dar al-Iman“ habe er erklärt, dass „Medienarbeit ein integraler Bestandteil des Widerstands“ sei.
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Der Leiter der Pressestelle der Regierung (GPO), Nitzan Chen, will Karram zu einer Anhörung vorladen.
Wörtlich habe der aus Nazareth stammende israelische Staatsbürger Karram gesagt: „Als palästinensischer Journalist in einem besetzten Gebiet oder in einer Konfliktzone ist die Medienarbeit ein integraler Bestandteil des Widerstandes und der pädagogischen politischen Aktivitäten. Der Journalist erfüllt seine Rolle in der Opposition mit dem Stift, seiner Stimme oder der Kamera, weil er Teil dieses Volkes ist und er den Widerstand in seiner Weise ausführt.“
Nach Ansicht von Kommunikationsminister Ayoob Kara und Ofir Gendelman, dem Sprecher des Premierministers, stelle diese Anmerkung die Fähigkeit von Karram in Frage, über den israelisch-palästinensischen Konflikt als Journalist zu berichten, indem er sich selber als Aktivist darstellt.
Zuvor hatte Kommunikationsminister Kara verlangt, die Pressekarten der Al Jazeera-Mitarbeiter in Israel zu stornieren, weil das Netzwerk mit Sitz in Katar zu Gewalt aufrufe und so die Sicherheit des Staates gefährde.
Der GPO-Chef Chen sagte dazu: „Die Ausgabe von Pressekarten ist verbunden mit den Regeln der Ethik und der universellen Fairness des Journalisten in Bezug auf die Berichterstattung.“ Der Al-Jazeera-Korrespondent habe möglicherweise gegen diese Grundsätze verstoßen. Weiter sagte Chen laut einer Pressemitteilung der Regierung: „Wer sich aktiv an einem politischen Kampf beteiligt, sollte dies im Rahmen des Gesetzes tun, aber ohne Pressekarte des Staates Israel. „
Sacha Stawski
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