Der ewige Jude hat Konjunktur – Reflexionen zur Wechselwirkung von Antisemitismus und Krise anhand aktueller Vorkommnisse | neues deutschland
Es hat was von einer massenhaft auftretenden, fiebrigen Aufwallung, die über das Land fegt. Etwas, das im Unterbewussten schlummerte, tritt ans Tageslicht. Latent vorhandene Ressentiments werden manifest, drängen zur Entäußerung, zur irren Tat. Kurz nach der Wahl Donald Trumps wurden Dutzende antisemitische Vorfälle in den USA gemeldet. Allein in New York seien drei jüdische Friedhöfe binnen zweier Wochen von Vandalen heimgesucht worden, gab Reuters Anfang März bekannt. Ähnliche Vorfälle wurden unter anderem aus Philadelphia und St. Louis gemeldet. Bezeichnend die Reaktion Trumps auf diese wochenlange antisemitische Welle: Er machte seine politischen Gegner hierfür verantwortlich, die ihn dadurch »schlecht aussehen lassen« wollten.
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