Der Streit um Gabriels Affront in Israel ist noch nicht beendet – In Israel wird genau beobachtet, wie sich die Sozialdemokraten zu dem Land verhalten. Zu Gabriels Affront kommen weitere Einzelheiten ans Licht. Ein Kommentar. | Tagesspiegel
Soll keiner in Berlin glauben – oder hoffen – dass sich die Wellen in Jerusalem nach dem Gabriel-Besuch schon gelegt hätten. Oder bis zum Steinmeier-Besuch in wenigen Tagen legen würden. Sie schlagen hoch. Sehr genau wird verfolgt, wie sich die Sozialdemokraten zu Israel verhalten. Da wächst gerade in Jerusalem das Misstrauen, dass sie sich von der Grundregel entfernen könnten, die lautet, bei aller Kritik das Verhältnis zu diesem Staat nur ja nicht zu relativieren.
Otokar Löbl
Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel kommt nach Jerusalem und spricht nicht mit der Opposition, sondern mit Kleinstgruppen, die aus anonymen Quellen gespeist, die israelische Armee als Kriegsverbrecher diffamieren und palästinensische Terrorgruppen von ihrer Kritik ausnehmen. Der Mitgründer einer dieser Gruppen hat beispielsweise das Gerücht in die Welt gesetzt, Israelis würden das Wasser von Palästinensern vergiften. Und legt nach. Beansprucht das singuläre Verbrechen des Holocaust auch für die Sozialdemokraten…