Die Braut, die sich was traut | AchGut
Am 10. Juli wird am Moses-Mendelssohn-Zentrum in Potsdam ein Buch der „Nahostwissenschaftlerin und Israel-Expertin“ Dr. Angelika Timm vorgestellt. Sie habe, so steht es in der Ankündigung, „an der Humboldt- Universität Berlin, an der Freien Universität Berlin und an verschiedenen israelischen Universitäten“ gelehrt. Das ist nicht falsch, aber es ist so richtig wie die Feststellung, dass bei Krupp in Essen schon immer Stahlwaren hergestellt wurden.
Frau Timm hat an der Humboldt-Universität in Berlin, Haupstadt der DDR, ein Fach unterrichtet, das es sonst nirgendwo in der Welt gab: „Israelwissenschaft“. Das Fach war so wissenschaftlich wie die „Arierkunde“ im Dritten Reich. Und sie würde es vielleicht noch heute tun, wenn die Wende nicht dazwischengekommen wäre, die Frau Timm wörtlich nahm: Sie wandelte sich von einer Anti-Israel-Propagandistin zu einer Israel-Versteherin. So schnell, dass sogar Dr. Jekyll beeindruckt gewesen wäre. Und weil das menschliche Gedächtnis so weit reicht wie die Schleimspur einer Schnecke, schaffte sie es sogar in die Spalten der Jüdischen Allgemeinen Wochenzeitung.
Und nun also: Bühne frei für die Wetterfahne aus der DDR am Moses-Mendelssohn-Zentrum in Potsdam. Falls Sie an der Seance teilnehmen wollen, sollten Sie das hier vorher lesen.
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