Essay über rassistischen Hass: Die andere Seite von Deutschland – Unsere Autorin erzählt, wie sie einmal zu einer Lesung ins sächsische Döbeln fuhr. Und danach schnell wieder zurück. | Taz
Ich sitze im Zug. Ich fahre nach Döbeln. Döbeln liegt in Sachsen, und das ist heute erwähnenswert, weil: In Sachsen liegt auch Dresden. In Dresden wurden diese Woche zwei Bombenanschläge verübt, einer auf eine Moschee und einer auf ein internationales Kongresszentrum. Die Polizei geht von einem rechtsextremistischen Hintergrund aus, und bei aller Fantasie, die einem zur Verfügung steht, fällt es einem schwer, sich einen anderen Hintergrund vorzustellen, als den: den Hass auf Fremde. Diesen allgemeinen, und deshalb so abstoßend hässlichen Hass: den auf alles, was anders ist, und auch auf jeden. Und den Hass, den speziellen: den auf Muslime.
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