Israels Erfahrung mit Terror: „Nicht in Panik und Hysterie verfallen“ | Stuttgarter Nachrichten

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2 Kommentare
  • Ruprecht Polenz

    „Ist das nicht erstaunlich? Kein Land der freien Welt hat stärker unter Terroranschlägen gelitten als Israel. In keinem Land der freien Welt ist der Anteil muslimischer Araber an der Bevölkerung höher als in Israel. Doch eines gibt es gar nicht in Israel – Islamophobie. Keine öffentliche Debatte über Wert und Unwert des Islam. Keine Feuilleton-Exegesen über Koran-Suren, aus denen sich angeblich eine besondere Gewaltaffinität ableitet. Keine Leitartikler, die meinen, „das Desaster dieser Religion“ müsse überwunden werden, wie soeben in der „Welt“ zu lesen war. Keine Verbotsinitiativen von Kopftuch, Beschneidung, Schächten, Minarett- oder Moscheebauten. Alles das, was in Deutschland und Europa so gern zum Thema gemacht wird, fehlt in Israel. Ausgerechnet in Israel. …

    Denn in Israel weiß man: Wenn sich Minderheiten respektiert fühlen – vor allem auch in ihrem religiösen Identitätskern –, sind sie weniger anfällig für extremistische Überzeugungen. Diskriminierung und Radikalisierung dagegen verstärken sich oft gegenseitig. Ausgrenzung führt zur Abschottung, Abschottung in die Hände von Hasspredigern. „Man kann sich nur als das wehren, als was man angegriffen wird“, hat Hannah Arendt festgestellt. Wer in jedem Muslim wegen seiner Religion einen potenziellen Terroristen wittert, setzt genau diesen Kreislauf in Gang.

    http://www.tagesspiegel.de/politik/islam-und-terror-in-israel-gibt-es-keinen-krieg-der-religionen/13933770.html

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