Kommentar von Honestly Concerned
Sigrid Herrmann-Marschall: "Es fiel dann doch auch anderen auf, dass die Studie kaum das Papier wert ist und mehr Gebrauchsprosa darstellt, die wissenschaftliche Elemente eher als poetisch anmutende Spannungsmomente einbindet.
Man sollte diese Studie allerdings nicht vergessen. Sondern man sollte erhellen, was sich die Bertelsmann-Stiftung dabei denkt, solche Dinge so zu propagieren. Und man sollte all die Kollegen fragen, die unhinterfragt übernahmen und auch die Genugtuung von Herrn Mazyek bezüglich der Halbwahrheiten noch unhinterfragt aufnahmen, ob sie noch Journalismus machen oder sich schon in PR-Kampagnen einspannen lassen. Das ist geradezu exemplarisch, denn man konnte es erkennen. Diesen Spiegel muss man sich selbst vorhalten oder vorhalten lassen.
"So entschieden wie die Bertelsmann-Autoren den muslimischen Migranten das Urteil über ihre Integration überlassen, so eindeutig weisen sie die Aufgaben für eine noch besser gelingende Integration der Aufnahmegesellschaft, beziehungsweise dem Staat zu.[...]
So professionell die Darbietung, so wacklig ist allerdings die Grundlage. Nur acht Fragen zum religiösen Glauben - allerdings nicht zu politischen Aspekten der Religion - und sieben zu anderen Themen wurden vor 2010 zugewanderten muslimischen Probanden in fünf europäischen Ländern gestellt. Die Studienergebnisse beziehen sich also fast ausschließlich auf Selbstzeugnisse. Und gerade die Fragen, auf denen das Fazit: „integriert“ vor allem beruht, sind so gestellt, dass von vornherein kaum ein anderes Ergebnis denkbar wäre. Wer wird schon dem Interviewer auf die Frage „Wie verbunden fühlen Sie sich mit Deutschland?“ offen ins Gesicht sagen: „Eher nicht!“ Kein Wunder, dass das nur vier Prozent der Muslime in Deutschland tun."
"An die zu integrierenden Muslime selbst stellt die Bertelsmann-Stiftung übrigens überhaupt keine Forderungen. Nicht einmal die sonst in solchen Debatten gerne erwähnte Treue zum Grundgesetz wird eingefordert, geschweige denn die Anpassung an eine Leitkultur, deren Existenz die Autoren rundweg in Frage stellen. Fazit: Diese Studie kann und sollte man getrost vergessen. Zur Erhellung der Einwanderungswirklichkeit und Lösung von Integrationsproblemen trägt sie wenig bei.""
Laut Bertelsmann-Stiftung sind Muslime integriert, kaum arbeitslos und Deutschland „verbunden“. Problematisch sei allein die fehlende Akzeptanz in der Aufnahmegesellschaft. Warum das Unsinn ist.
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