Leitkultur-Debatte – „Jetzt ist die Zeit, darüber zu reden“ | Deutschlandfunk

Kommentar von Honestly Concerned

Volker Beck: "Der Verfassungspatriotismus ist eine geeignetere Grundlage des Zusammenlebens als eine diffuse, exklusive deutsche Leitkultur.
Die Debatte: "Was ist deutsch an der deutschen Leitkultur?" sollte schnell wieder beendet werden.
Sie neigt zu Entgleisungen.
Es hat nur 5 Tage gebraucht, bis sich die Debatte über das Deutschsein auch wieder gegen Juden wendet. Jens Spahn sagt: "Ich möchte, ob es ein orthodoxer Jude ist, ob es ein Imam ist, ob es jemand aus ganz anderen Gründen ist: ...Wer sagt, ich gebe Frauen nicht die Hand, weil das unrein ist, damit habe ich ein Problem. Das möchte ich ausschließen." Wenn die Worte "orthodoxer Jude" und "ausschließen" wieder in einem Absatz vorkommen, ist das dann die deutsche Leitkultur? Ich möchte mit so etwas als Deutscher nichts zu tun haben. Damit habe ich nämlich ein Problem.
Steht das Händeschütteln über der Religionsfreiheit in unserer Verfassung?
Ginge es um die "Gleichberechtigung der Geschlechter", wie Jens Spahn sagt: "Ich möchte ausschließen, dass es Leute gibt, die Frauen als minderwertig behandeln," müsste er die katholischen Kirche ebenso dafür kritisieren, "dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden" (Johannes Paul II.). Aber die ist ja wie der Katholik Jens Spahn deutsch. Will Jens Spahn solche Gedanken gänzlich ausschließen, muss er auch die Bibel ausschließen. Denn darin finden sich genau solche Gedanken.
Ich rate dazu diese Art der negativen Debatte schnell zu beenden. Religionsfreiheit ist zumindest deutsches Grundgesetz."