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Honestly Concerned e.V. ist ein gemeinnütziger Verein - mit Juden
und Nichtjuden als Teilnehmer. Wir engagieren uns für eine
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Nahostkonflikt

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Freitag in deutlichen Worten seine Beunruhigung über die geplante Justizreform in Israel zum Ausdruck gebracht. Der von der Regierung geplante „Umbau des Rechtsstaates“ in Israel bereite ihm Sorge, sagte Steinmeier am Freitag bei einem Empfang anlässlich des fünfzigjährigen Bestehen der Universität Haifa. Deutschland habe „immer mit großer Bewunderung auf den starken und lebendigen Rechtsstaat in Israel geschaut“ und wisse, „wie notwendig dieser starke und lebendige Rechtsstaat in der Region ist“.

Professor Neiman, Sie sind durch das Buch „Das Böse denken“ in Deutschland bekannt geworden. Wie steht es um das Böse angesichts des Erdbebens in der Türkei und Syrien, das ja an das Erdbeben von Lissabon 1755 erinnert, und Putins Einfall in der Ukraine? Hilft uns die Kategorie des Bösen heute noch weiter?
Ja, aber nicht in Bezug auf Erdbeben. Das Lissaboner Erdbeben war eine Zäsur in der Ideengeschichte. Man versteht Erdbeben, Tsunamis oder Krankheiten heute nicht mehr als etwas Böses, sondern einfach nur als Naturereignisse, die man bekämpfen oder verhindern kann, aber nicht mehr als Zeichen von irgendetwas. Nach dem Lissabonner Erdbeben, bis auf einige Fundamentalisten aller Religionsrichtungen, galt der Diskurs allein der Frage, was Menschen anderen Menschen antun. Heute rät man eher, in Erdbebengebieten nicht mangelhaft zu bauen. Das jetzige Erdbeben in der Türkei und Syrien wird mehr Leben kosten als das in Lissabon, aber es wird nicht ähnlich wie damals bewertet, wir haben heute andere Probleme. Interessanterweise wird mit der Klimakatastrophe die Trennung von menschlicher und natürlicher Gegebenheit aufgehoben...
Seit über zwei Monaten brennt Israel. Das kleine Land erlebt dieser Tage die heftigsten Demonstrationen seiner Geschichte. Kleine, rechtsextreme Parteien wie Ha-Ichud HaLeumi und Otzma Yehudit haben vom israelischen Premier Benjamin Netanjahu disproportional viel Einfluss erhalten, damit eine Koalition zustande kommt und Netanjahu so dem Prozess entgehen kann, der noch immer gegen ihn läuft. Die genannten Parteien, neben der die AfD wie die Berliner Grünen klingen, zelebrieren es.
Männer in schmutzigen Hosen, mit Slippers an den Füßen und Mütze auf dem Kopf, eilen auf den Grenzposten zu. Es ist ein Nachmittag Anfang März, der Klee blüht gelb an den Ackerrändern. Mitten im ländlichen Frühlingsidyll im Süden Israels erhebt sich der Grenzposten Erez: Ein rundum kameraüberwachter, massiver Stahlbetonbau, der Israel vom Gazastreifen trennt.
Die Männer kehren von der Arbeit in Israel zurück nach Hause. Sie tragen Plastiksäcke mit Kaffeepackungen, Chips, Konserven und Hausrat, um sie ihren Familien nach Gaza zu bringen. In Gaza gäbe es das alles auch zu kaufen. Es wird aber aus Israel importiert, die in Gaza regierende Hamas schlägt noch mal Steuern drauf. Obwohl mehr als die Hälfte der Menschen in Gaza laut UN-Angaben in akuter Armut lebt, müssen sie für manche Güter des täglichen Bedarfs hier mehr zahlen als Mittelständler:innen in Baden-Württemberg. Autos zählen zu den Luxusgütern, Gebrauchtwagen sind sogar so teuer wie nirgends sonst auf der Welt. Fahrräder und Mofas dienen für den Weg zur Arbeit als Ersatz, für mittelschwere Transporte und in der Landwirtschaft müssen nicht selten Esel herhalten....
BRUSSELS – Too many people are dying every week in Israel and the occupied Palestinian territories, and millions are living in fear and hopelessness. The world’s response has been characterized by too many statements and too little action. That must change. We in the European Union and the wider international community need to do more. We know that people around the world expect us to work for peace, justice, and international law everywhere. But to act successfully, we first must be honest with each other and ourselves.
While the Biden administration has been busy encouraging and funding the Israeli protest movement against Prime Minister Benjamin Netanyahu’s proposed judicial reforms, it has also launched a far more potentially dangerous and lethal attempt to destabilize the leading military power in the Middle East. The wave of domestic protests in Israel comes on the heels of the most deadly series of Palestinian terror attacks since the end of the Second Intifada. Incredibly, the U.S. is now proposing to take advantage of its ally’s political weakness by standing up a potential 5,000-man Palestinian terror army that would ostensibly fight terrorism in the West Bank in place of the IDF.
Since the 1979 Iranian Revolution, also called Islamic Revolution, Palestinian leaders have cozied up to Iran's ayatollahs. As protests and calls for regime change continue to echo throughout the world stemming from Iran for over six months continuously, the Palestinians’ long and sordid ties with the Islamic Republic are coming to light more than ever before.

Israel ist im Frühling wunderschön. Virtueller Spaziergang entlang der Hügel von Mevasheret Zion. Viele erstaunliche Blumen und Bäume.
Frühling, 12:00 Uhr, 24°C / 75,2°F

Innenpolitik

Die Niederlande haben geschockt auf Ergebnisse einer Studie reagiert, wonach fast jeder vierte niederländische Erwachsene unter 40 Jahren den Holocaust bezweifelt.
»Das ist nicht nur sehr schockierend, es ist auch sehr ernsthaft«, schrieb Justizministerin Dilan Yeşilgöz am Mittwoch über Twitter. Es gebe viel zu tun für die Gesellschaft.
Eine Studie der Claims Conference hatte ergeben, dass 23 Prozent der 18- bis 40-jährigen Niederländer den Holocaust für einen Mythos halten. Das sei ein höherer Wert als bei anderen zuvor untersuchten Ländern. Die internationale Organisation setzt sich für Angehörige von Holocaustopfern ein.

Die Landtagspräsidentenkonferenz fordert in einer gemeinsamen Erklärung einen verstärkten Kampf gegen Antisemitismus in Europa. Unter Vorsitz von André Kuper, Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen haben gestern und heute in Brüssel die Präsidentinnen und Präsidenten der Landtage von Deutschland und Österreich, Südtirol und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens getagt. In ihrer Erklärung drücken sie ihre Sorge über den wachsenden Antisemitismus aus, begrüßen die Strategie der Europäischen Kommission und fordern eine stärkere Beteiligung der Landesparlamente an grenzüberschreitenden Projekten im Kampf gegen den Antisemitismus.
"Inzwischen ist es kalt geworden", denke ich, während mein kondensierender Atem neblig gegen das Klingelschild prallt. Es ist Dezember, die Temperaturen liegen um den Gefrierpunkt. Nicht nur das Wetter ist umgeschlagen. Deutschland und seine Gesellschaft, da gibt es diese besondere Kälte.
Bei einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind am Mittwoch zwei Menschen getötet worden. Sieben weitere seien verletzt worden, drei von ihnen schwer, sagte ein Sprecher der Polizei in Itzehoe. Vier Menschen wurden demnach leicht verletzt.
Ein Mann sei kurz vor 15 Uhr vor der Ankunft im Bahnhof Brokstedt mit einem Messer auf Reisende losgegangen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Polizisten hätten den Mann kurz nach der Tat in Brokstedt festgenommen.
Die Stimmung ist fröhlich in einem Berliner Hotel am Freitagabend. Rabbiner Elisha Pavlosky spricht das Kiddusch-Gebet: „Der Ewige ist mein Hirte, mir fehlt nichts.“ Dann schneidet er die zwei Challa-Laibe an, taucht sie in Salz, reicht sie den Anwesenden. Die Berliner Jüdische Gemeinde Chabad hat Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zum Schabbat-Essen eingeladen. Etwa 150 Personen sind gekommen, Frauen, Kinder, Jugendliche, ältere Menschen. Rabbiner Yehuda Teichtal spricht im Wechsel deutsch, englisch und russisch und ruft die Gäste auf, allen Widrigkeiten zum Trotz positiv nach vorne zu blicken. „Die Flüchtlinge, die gekommen sind, wollen sich integrieren“, sagt Teichtal der Berliner Zeitung. Viele wissen, dass sie in den zerstörten Gebieten keine Chance mehr haben, und rechnen daher nicht mit der Rückkehr. Die Gemeinde hat bereits 486 Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Sie kommen aus Städten, wo der Krieg besonders tobt, ein Ende der Verwüstung nicht absehbar ist: Charkiw, Cherson, Odessa, Dnipro. Die Chabad-Gemeinde hat ein volles Integrationsprogramm auf die Beine gestellt. Sechs Mitarbeiter kümmern sich um die Flüchtlinge. Die Kinder werden im Kindergarten im Gemeindezentrum versorgt oder gehen in die Schule. Mit Sprachkursen soll die Integration beschleunigt werden. Die Gemeinde unternimmt viel, um den Flüchtlingen das Einleben zu erleichtern: „Wir sind für alle da, die zu uns kommen. Wir sind eine offene Gemeinde“, sagt Rabbiner Teichtal. Das sieht man bei dem Schabbat-Essen. Auch nicht religiöse Gäste sind gekommen. Sie werden genauso respektvoll behandelt wie alle anderen.
Michael Piazolo machte es gleich zu Beginn des heutigen Pressegesprächs unmissverständlich deutlich: „Antisemitismus hat an unseren Schulen keinen Platz, ganz gleich in welcher Form.“ Die Thematik ist aktuell und hat an Dynamik zuletzt noch zugenommen, denn noch immer sehen sich Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland Vorurteilen, verbalen Entgleisungen oder körperlichen Aggressionen ausgesetzt.
Sie hetzen wieder. Vergangene Woche trat ein Abgeordneter der türkischen Regierungspartei AKP in einer Moschee im rheinischen Neuss auf – und stachelte seine Zuhörer zum Hass, wenn nicht gar zur Gewalt an. In der Moschee, die zum Netzwerk der türkisch-rechtsextremen „Grauen Wölfe“ gehört, forderte AKP-Mann Mustafa Acikgöz, gleich zwei Bevölkerungsgruppen zu vernichten: Kurden, die der PKK angehören. Und Anhänger der muslimischen Gülen-Bewegung, die von Präsident Recep Tayyip Erdogan bezichtigt wird, 2016 den Putschversuch gegen seine Regierung initiiert zu haben. „Genauso wie wir ihnen kein Lebensrecht in der Türkei geben, werden wir es ihnen auch in Deutschland nicht geben“, ereiferte sich Acikgöz.