Israel lehnt palästinensisches Ultimatum ab

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Israel wird mit der Hamas-Regierung nicht über einen Gefangenenaustausch verhandeln. Das gab das Büro des Ministerpräsidenten am Montagnachmittag bekannt. „Die israelische Regierung wird sich nicht Erpressungen der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Hamas, die von terroristischen Mörderbanden geleitet werden, beugen“, hieß es in der Erklärung. „Die Palästinensische Autonomiebehörde trägt die volle Verantwortung für die Unversehrtheit und für die sichere und gesunde Heimkehr [des entführten Soldaten Gilad Shalit] nach Israel“, betonte das Statement.

Die Entführer von Gilad Shalit hatten am frühen Montagmorgen eine Frist von 24 Stunden zur Erfüllung ihrer Forderungen gestellt. Bis Dienstagmorgen (05.00 Uhr MESZ) müsse die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischer Haft erfolgt sein, hieß es in einer Erklärung der drei verantwortlichen Terrorgruppen: Popular Resistance Committees (PRC), der bisher unbekannten Gruppe „Armee des Islam“ und der „Izz-a-Din-al-Qassam-Brigaden“ der Hamas-Organisation.

Am Montag berichtete die in London erscheinende arabische Zeitung „al-Hayat“, dass eine ägyptische Sicherheitsdelegation im Rahmen ihrer Vermittlungsbemühungen den gekidnappten Soldaten im Gazastreifen getroffen habe. Gilad habe drei Schusswunden und soll von einem palästinensischen Arzt behandelt worden sein, bestätigte die Zeitung. Al-Hayat zitierte Vertreter in Kairo. Ägypten habe dem Leiter des Politbüros in Damaskus, Khaled Mashal, ein Ultimatum gestellt. Die Regierung in Kairo habe gedroht, ihre Vermittlungsbemühungen einzustellen, sollte sie keine Antwort von Mashal erhalten. Mashal gilt als Drahtzieher hinter der Entführung. Die syrische Regierung in Damaskus machte bereits deutlich, dass sie keinen Druck auf Mashal ausüben werde.

In Anbetracht des von den Entführern gestellten Ultimatums sagte Ministerpräsident Ehud Olmert am Mittag eine Fraktionssitzung der Kadima-Partei ab. Generalstabschef Dan Halutz besuchte am Nachmittag die Familie des Entführten in Mitzpe Hila in Nordisrael. Außenministerin Tzipi Livni hält sich zurzeit zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten in Moskau auf. (Ynet, 3.7.)


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