Israels Luftwaffe zerstört Hisbollah-Rakete vom Typ Silsal mit Reichweite bis Tel Aviv

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Bei dem „Flugzeugabsturz” auf libanesischem Gebiet am Montag handelte es sich tatsächlich um eine Rakete, die auf Gush Dan abgefeuert worden war: die israelische Armee ging am Montagabend (17.7.) davon aus, dass das über Beirut „abgeschossene Flugzeug” in Wirklichkeit eine Rakete vom Typ „Silsal” (arab. Erdbeben) war, die mit ihrer Reichweite bis Gush Dan (Tel Aviv und Umgebung) gelangen könnte. Nach Angaben der israelischen Luftwaffe, hatte man eine Raketenabschussrampe bombardiert, wodurch die Rakete gezündet und abgeschossen wurde, jedoch in nächster Nähe zu Boden ging. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass die Rakete von Beirut abgeschossen wurde. Wäre sie tatsächlich auf israelisches Gebiet abgefeuert worden, hätte sie Tel Aviv nicht erreichen können. Vom Südlibanon aus hätte die Reichweite genügt.

Brigade-General Ram Shmueli sagte in einer Korrespondentenbesprechung in Tel Aviv, dass die israelische Luftwaffe bis jetzt ca. zehn Abschussrampen getroffen habe, von denen Langstreckenraketen abgefeuert werden konnten. Nach seinen Angaben verfügte ein Teil der Rampen über abschussbereite Raketen. Heute wurde in den Mittagsstunden eine Abschussrampe dieses Typs bombardiert, die in einer Felsspalte versteckt war. Als eine Rakete die Rampe traf, wurde die Rakete gezündet, flog in die Luft und landete kurz darauf in der Nähe des Strandes von Beirut. Die Rakete stammte aus iranischer Produktion und hat eine Reichweite von 120 bis 160 Kilometern. Brig.-Gen. Shmueli fügte hinzu, dass der Ort wenige Sekunden, nachdem der Abschuss auf Israel erkannt worden war, bombardiert wurde. Nach seinen Angaben kreisen die Kampfflugzeuge unentwegt über dem Libanon und machen Jagd auf die Katjuscha-Kommandos und die Abschussrampen.

Der stellvertretende Generalstabschef General Moshe Kaplinski sagte, dass der Abschuss und die Rakete Israel nicht überrascht haben: „Wir werden solange weiter agieren, wie nötig und letztendlich, wenn die Hisbollah die Lage beurteilt, wird sie überrascht feststellen, wie tief der israelische Nachrichtendienst in ihre Reihen eingedrungen ist. Die Hisbollah ist eine grausame Organisation und ihre Fantasie, alle möglichen Aktionen durchzuführen, verwundert uns nicht.”

In einer israelischen Lagebeurteilung gegenüber dem israelischen Nachrichten-Onlinedienst ynetnews.com, hieß es, die Tatsache, dass die Silsal zum Abschuss bereit war, werde als das Erreichen einer weiteren Stufe im Kampf seitens Nasrallahs betrachtet. Man gehe davon aus, dass die Hisbollah versuchen wird, weitere „qualitative Schläge” zu landen und so viele Zivilisten wie möglich zu treffen. Und trotzdem haben die Bilder vom Absturz der Silsal bewiesen, dass sie von Ostbeirut aus abgefeuert wurde, d.h. ein Abschuss von dem der Grenze zu Israel näher liegenden Süden anscheinend nicht möglich, was wiederum auf Schwierigkeiten der schiitischen Terrororganisation hinweist.

Lügenbericht

Am Mittag berichteten der Fernsehsender der Hisbollah und alle weitere Medien der arabischen Welt, dass ein Flugzeug der israelischen Luftwaffe über Ostbeirut, in einem Gebiet namens Al-Warwar abgestürzt sei. Die Luftwaffe prüfte die Mitteilung und dementierte diese dann.

Der Sender Al-Jazirah sendete immer wieder Aufnahmen, die den „Absturz” zeigten – ein Feuerball, der mit großer Geschwindigkeit in Gebäude stürzt, und eine große Rauchwolke hinterlässt. Auch die libanesische Armee bestätigte den Absturz eines Flugzeuges. Später wurden sogar Bilder des „zerstörten Flugzeugs” ausgestrahlt.

Zu Beginn gingen Militärstellen davon aus, dass es sich um einen Kasten mit Handzettel (Mitteilungen an die BV) handelte, der sich nicht geöffnet hatte und in einem Stück herab gestürzt war oder um einen „anderen internen Vorgang”. In den vergangenen Stunden prüfte die Armee die Bilder, die vom Sender Al-Jazira gesendet wurden und gelangte zu der Auffassung, dass es sich um eine Rakete der Hisbollah handelte.

Vernichtender Angriff auf Dahia

Auf einer Pressekonferenz, die heute Abend (17.7.) stattfand, nahm der stellvertretende Generalstabschef zu den Angriffen der israelischen Armee auf das Bollwerk der Hisbollah im Bezirk Dahia Stellung und sagte: „Der Angriff dort war zerstörerisch und dieses Gebiet, das ein Symbol der Hisbollah war, ist in einen öden Trümmerhaufen verwandelt worden, in dem sich nur noch sehr wenige Terroristen aufhalten.”

Der stellvertretende Generalstabschef fügte erläuternd hinzu: „Ich kann sagen, dass wir bereits Dutzende Ziele in Beirut angegriffen haben, Ziele, die der Hisbollah-Kommandantur gedient hatten. Wir haben mehr als 130 Raketenbasen angegriffen. Wir haben mehr als 105 Terrorstützpunkte im Südlibanon angegriffen. Wir haben Dutzende Ziele angegriffen, die als Munitionsdepots dienten. Wir haben direkt mehr als 20 Terrorkommandos angegriffen, die versucht hatten, im Laufe dieser Operation Kampfmittel einzusetzen, wir haben zahlreiche Brücken bombardiert, wir haben Wege im Libanon gesperrt und wir haben den Luftraum gesperrt, indem wir die Startbahnen der Flughäfen angegriffen haben.”

Abschließend sagte er: „Trotz der zahlreichen Errungenschaften im Kampf und obwohl der Kampf zu unserer größten Zufriedenheit verläuft, feuert die Hisbollah noch immer Katjuschas ab, zwar in geringerer Zahl, aber der Beschuss gegen Bevölkerungszentren in Israel wird weitergeführt. Wir werden alles tun, um diesen Beschuss einzudämmen.”

Nachdem gestern eine Raketensalve auf Haifa abgefeuert worden war, veröffentlichte die Kommandantur des Hinterlandes Anweisungen bezüglich einer notwendigen Stationierung in Orten im Zentrum des Landes. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die Hisbollah über die Möglichkeit verfügt, Raketen auf den Gush Dan (Gegend von Tel Aviv) abzufeuern, obwohl nach den Worten eines hochrangigen Offiziers auch im Fall, wenn Tel Aviv getroffen werden sollte, die israelische Armee ihre Vorgehensweise nicht ändern wird und sich zu keiner extremen Gegenreaktion herausfordern lassen werde. „Es gibt keinen Unterschied zwischen Tel Aviv und Kiryat Shmona”, so der Offizier. (Ynetnews.com, 17.7.)


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