Selbstmordanschlag in Israel vereitelt; Palästinenser decken Waffentunnel auf

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Soldaten der israelischen Armee haben heute Nacht im Westjordanland einen 10 kg schweren Sprengstoffgürtel entdeckt. Der Sprengsatz sollte in den nächsten Tagen bei einem Anschlag in Israel zum Einsatz kommen. Der Razzia fand in Balata bei Nablus statt.

Die Soldaten umstellten ein Gebäude, in dem sich nach Geheimdienstinformationen Palästinenser versteckten, die auf israelischen Fahndungslisten stehen. Die Palästinenser eröffneten das Feuer und warfen mit Sprengsätzen auf die Soldaten. Nach Armeeangaben wurden bei dem Schusswechsel drei Palästinenser verletzt. Zwei von Israel gesuchte Palästinenser wurden festgenommen. Auf israelischer Seite gab es keine Verluste.

An dem Einsatz waren die allgemeine Sicherheitsbehörde (Shabak), Fallschirmjäger und Soldaten des Haruv-Bataillons beteiligt. „Nach dem Einsatz sagte ich meinen Soldaten: ‚ihr habt das Leben von mindestens 20 Menschen in Netanya gerettet'“, sagte Major Meir, der stellv. Kommandeur des 101. Fallschirmjäger Bataillons. „Es gibt zahlreiche Terrorwarnungen, deren Spur nach Nablus führt, und wir tun alles in unserer Macht stehende, um diese Anschläge zu verhindern“. Vor drei Wochen erst kehrten die Fallschirmjäger aus dem Libanon-Krieg zurück.
Verteidigungsminister Amir Peretz sagte am Dienstag, dass die Sicherheitskräfte in den vergangenen zwei Wochen zehn Selbstmordattentate vereitelt haben, die von Terroristen in der Westbank vorbereitet wurden.

Im südlichen Gazastreifen hat die israelische Luftwaffe am Mittwoch das Haus eines Waffenhändlers angegriffen. Dabei kam nach palästinensischen Angaben ein 14-jähriges Mädchen ums Leben. Die Armee hatte Schmuggler Sammy al-Sha´er 15 Minuten vor dem ersten Beschuss aufgefordert, sein Haus in Rafah zu verlassen. Dem leistete er Folge, und die Zerstörung des Gebäudes verlief ohne Zwischenfälle. Doch nach dem ersten Angriff versammelten sich Kinder, um die Trümmer anzuschauen. Als die Luftwaffe eine zweite Rakete abfeuerte, seien die 14-Jährige getötet und sieben Kinder verletzt worden, sagten Krankenhausmitarbeiter. Die Armee untersucht den Vorfall. Die Armee teilte mit, dass das Haus als Versteck für die Grabungen eines Schmuggeltunnels nach Ägypten genutzt wurde.

Am Dienstag haben palästinische Sicherheitskräfte zwei Tunnel an der palästinensisch-ägyptischen Grenze gefunden, die wahrscheinlich dem Waffenschmuggel dienten. Nach Behördenangaben vom Dienstag ist einer der Tunnel 25 Meter lang und reicht bis nach Ägypten. Ein zweiter sei nicht vollendet und habe die Grenze noch nicht erreicht. Man werde nun beide Tunnel versiegeln, erklärten die Behörden. Es wurde vermutet, dass die Tunnel kriminellen und nicht etwa militärischen Zielen gedient haben. Seit Israels sich im letzten Sommer aus dem Gebiet zurückzog, habe der Schmuggel von Waffen und Sprengstoff zwischen Ägypten und dem Gazastreifen stark zugenommen, erklärte das israelische Militär. (Ynetnews.com, 27.9.06)


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