Syrische und iranische Geheimdienste unterstützten Hisbollah im Libanonkrieg

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Während der Kämpfe im Libanon erhielt die Hisbollah direkte Geheimdienstunterstützung von Syrien. Hierbei wurden gesammelte Daten von Horchposten genutzt, die gemeinsam von russischen und syrischen Teams bemannt waren. Die Hisbollah bekam auch Geheimdienstinformationen von Horchposten, die auf der syrischen Seite der Golanhöhen errichtet worden waren und gemeinsam mit dem Iran betrieben werden. Diese Nachricht wurde in kürzlich erschienen Berichten im Journal von „Jane’s Intelligence Centres“ (www.janes.com) bestätigt.

Syriens Schlüsselrolle bei der Sammlung von Geheimdienstinformationen und deren Weitergabe an die Hisbollah basiert auf separaten Abkommen über die Zusammenarbeit der Geheimdienste, die Damaskus mit Moskau und Teheran unterzeichnet hat. Das Abkommen mit Russland ist wesentlich älter als das Abkommen mit dem Iran, das erst Anfang dieses Jahres unterzeichnet worden war.

Wie es bereits im Fall der bedeutenden Anzahl von fortschrittlichen russischen Panzerabwehrraketen geschah, die von Syrien beschafft und an die Hisbollah weitergegeben wurden, so operierte Russland auch jetzt indirekt für die libanesische Schiitenorganisation in Sachen Geheimdienstinformationen. Zusätzlich zu den Profiten aus dem Waffenverkauf an Syrien zieht Moskau Vorteile aus der russisch-syrischen Geheimdienstkooperation, weil es dadurch aktuelle Daten aus erster Hand bekommt, die von den Horchposten gesammelt werden. Russland hilft Syrien außerdem bei der Vergrößerung zweier Häfen am Mittelmeer, nämlich Latakia und Tartus. Berichte über diese Entwicklung kamen erst kürzlich zutage.

Israel beschwerte sich bei Russland über den Verkauf von fortschrittlichen Panzerabwehrraketen an Syrien. Moskau stritt die diesbezüglichen Berichte ab, versprach jedoch, Israels Behauptungen zu untersuchen. Es ist nicht klar, ob Israel auch gegen die Weitergabe von Geheimdienstinformationen an die Hisbollah, die durch russisch-syrische Horchposten gesammelt wurden, protestierte.

Das Geheimdienstkooperationsabkommen zwischen Syrien und dem Iran ist neu. Es ist Teil eines Abkommens über eine breitere strategische Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten, das im November 2005 erreicht und während des Besuchs des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinedschad im Januar 2006 in Damaskus bestätigt wurde.

Das Abkommen über die Zusammenarbeit der Geheimdienste legt großen Wert auf elektronische Überwachung und beinhaltet den Bau von vier Horchposten. Gemäß „Jane’s“ wurde die Summe für die Posten, die auf mehrere Dutzend Millionen Dollars geschätzt wird, hauptsächlich aus dem Budget der iranischen Revolutionsgarden bezahlt. Zwei dieser Posten wurden vor dem 12. Juli –dem Tag, an dem die Kämpfe im Libanon begannen- errichtet. Einer wurde bei Baab al-Hawa, nahe der syrischen Grenze zur Türkei, gebaut, und ein zweiter, der Anfang Juni zu operieren begann, wurde auf den Golanhöhen errichtet. Zwei weitere Horchposten sollen nicht später als Januar 2007 gebaut werden.

Der Iran hat sich in Folge der Abkühlung zwischen Teheran und der internationalen Gemeinschaft wegen der Unterlassung, sein atomares Anreicherungsprogramm einzufrieren, auf potentielle Bedrohungen gegen sein Territorium konzentriert. Die Revolutionsgarden sind eifrig dabei, ihren Einfluss im Mittleren Osten im Allgemeinen auszuweiten und ihre Fähigkeiten, Geheimdienstinformationen über Aktivitäten im Mittelmeerraum zu sammeln, zu verbessern. Zusätzlich zu Israel, das ein offensichtliches Ziel für die Bemühungen, Geheimdienstinformationen zu sammeln, ist, sind auch die Türkei, Ägypten, Saudi-Arabien und amerikanische Truppen in der Region von großem Interesse.

Gemäß einem Bericht in „Jane’s“ bestand der Iran bei dem Abkommen über die Geheimdienstkooperation mit Syrien darauf, dass russischen Geheimdienstoffizieren der Zugang zu den neuen Horchposten trotz langjähriger Abmachungen zwischen Damaskus und Moskau nicht erlaubt wird. (Haaretz.com, 3.10.06)


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