3 aktuelle Meldungen: Militärmanöver, Hasspropaganda oder Frieden mit Israel

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1)       Iranisches Militärmanöver.

2)       Hassan Rohani meint, dass die militärischen Manöver nichts mit der iranischen Atomakte zu tun haben und Ahmadinejad behauptet, dass der Iran den atomaren Brennstoff 50 Prozent billiger verkaufen wolle. Zudem warnen iranische Politiker vor einem Verbot der Einreise der IAEA-Inspekteure.

3)       Preisverleihung für Holocaustkarikatur.

 

 


 

 

Militärmanöver, Hasspropaganda oder Frieden mit Israel

 

Der Iran führt gegenwärtig Militärmanöver durch und testet Mittelstreckenraketen, die Israel, aber auch Teile Europas treffen können. Gleichzeitig kündigt Ahmadinejad an, dass der Iran anderen islamischen Ländern in Zukunft den atomaren Brennstoff 50 Prozent billiger als den gegenwärtigen Weltmarktpreis verkaufen wolle.

Als Parallelveranstaltung verteilte der iranische Minister für Kultur und islamische Führung Preise für die „Künstler der Holocaustausstellung“.

In der folgenden Dokumentation soll abschließend eine andere iranische Stimme zur Sprache kommen, die deutlich macht, dass die Feindschaft gegen Israel mit einer Feindschaft gegen die westliche Zivilisation zu vergleichen ist.

 

 

1) Iranisches Militärmanöver.

 

Der iranische General Safawi, Oberbefehlshaber der Pasdaran, [Revolutionskomitees] eröffnete am 1. November ein landesweit durchgeführtes Militärmanöver, das den Titel, „Payambar Asam“ [der große Prophet] trägt. Im Einsatz befinden sich die Bodentruppen, die Luftwaffe und die Marine.  Diese Manöver finden in 14 Provinzen des Iran und im persischen Golf statt und werden mindestens 10 Tage dauern.[1]

Der Iran testete seine Mittelstreckenraketen Schahab 2 und 3 mit einer Reichweite von über 1000 km. Weitere Raketen Fateh 110, Zolfaqar 73, die eine Reichweite von mindestens 150 km haben, wurden bei den Manövern getestet.[2] Es soll auch eine Rakete mit einer Reichweite von 3000 km getestet worden sein.

ISNA berichtete, dass zusätzlich die Scud-B-Rakete, Z3, FL10 und Zalzal getestet worden seien. Die Bodentruppen hätten Dutzende Raketen mit Reichweiten zwischen 300 bis 2000 km getestet. General Rahim Safawi habe die Manöver im Namen des Propheten Mohammad eingeleitet. ISNA schreibt: „Vor der islamischen Revolution hatte der Iran keine Raketen. Die genannten Raketen haben das militärische Potential und die Macht der bewaffneten Kräfte im Hinblick auf die Verteidigung der heiligen Erde der Islamischen Republik Iran gesteigert.“[3]

General Safawi sagte weiterhin: „Aus der Sicht des Iran geht es um die Sicherheit der Region und wenn fremde Kräfte die Sicherheit und die Interessen des Iran gefährden wollen, werden die Pasdaran [Revolutionskomitees] und die Bassiji [Freiwillige Söldner] alle ihre Kräfte darauf konzentrieren den Feind zu schädigen.“ Im Bezug auf das gleichzeitig stattfindende US-amerikanische Manöver im persischen Golf sagte der iranische General: „Diese [amerikanischen] Manöver sind propagandistisch und politisch und haben keinen militärischen Wert. Wir dagegen stellen nur einen Teil unseres Potentials zur Schau.“ [4]

 

Auch im Atomkonflikt verhält sich der Iran konfrontativ und zeigt keine Bereitschaft auf sein Anreicherungsprogramm zu verzichten. Bis kommenden März will der Iran mindestens 3000 Zentrifugen in Betrieb nehmen. Die iranische Führung behauptet jedoch, dass die Manöver nichts mit dem Atomprogramm zu tun haben. Dennoch muss konstatiert werden, dass die Mischung des Aufrüstungspotentials und des Atomprogramms die Bedrohung des iranischen Regimes erst ausmacht.

 

2) Hassan Rohani meint, dass die militärischen Manöver nichts mit der iranischen Atomakte zu tun haben und Ahmadinejad behauptet, dass der Iran den atomaren Brennstoff 50 Prozent billiger verkaufen wolle. Zudem warnen iranische Politiker vor einem Verbot der Einreise der IAEA-Inspekteure.

 

ISNA zufolgte bezeichnete „Rohani den Entwurf der Resolution des UN-Sicherheitsrates als grausam. […] Es ist wichtig, dass wir diese Resolution verhindern und wenn nicht, wenigstens dafür sorgen, dass diese moderater gestaltet wird. Denn diese Resolution ist in jeder Hinsicht ein Fehler. […] Diese Resolution ist weder zugunsten der Region noch Europas. […] Leider hören unsere Feinde nicht auf, unsere Sicherheit zu bedrohen. Bush erklärte, dass der die militärische Option nicht vom Tisch nehmen wolle und Israel droht hier und da mit militärischen Schlägen gegen den Iran. […] Aber unsere Manöver haben mit der Atomakte nichts zu tun. Die amerikanischen Manöver deuten darauf hin, dass die Amerikaner und der Westen uns etwas sagen wollen. Jedenfalls hat der Iran keine Kriegsabsichten. Wir beabsichtigen auch nicht, Atomwaffen zu bauen“ [5]

 

Ayatollah Nuri Hamedani forderte, dass „alle muslimischen Völker die Manöver des Iran unterstützen müssen.“[6]

 

Ahmadinejad gab im Vorfeld der Manöver bekannt, dass der Iran vorhabe den „atomaren Brennstoff 50 Prozent unter dem gegenwärtigen Preis auf dem Weltmarkt zu verkaufen. […] Das iranische Volk kann den atomaren Brennstoff anderen Völkern 50 Prozent billiger zur Verfügung stellen.“ [7]

 

Reza Haji Babai, Mitglied des islamistischen Parlaments [Majless] warnte Aftab zufolge, dass der Iran die Einreise der Inspektoren der IAEA verbieten und über den Sinn seiner Mitgliedschaft im NPT nachdenken werde, falls Sanktionen gegen den Iran verhängt werden sollten.[8]

 

Das Atom- und das Aufrüstungsprogramm des Iran wird propagandistisch mit der Relativierung des Holocaust vorwärts getrieben. Die Bedrohung für Israel wird hier besonders sichtbar.

 

3) Preisverleihung für Holocaustkarikatur.

Am Dienstag, den 1.11.2006 erhielten „die besten internationalen und iranischen Künstler“, die ihre Karikaturen in der Holocaustausstellung in Teheran ausgestellt hatten, Preise.

Mohammad Hussein Saffar Harandi, der iranischer Minister für Kultur und islamische Führung, sagte bei der Preisverleihung: „In der Holocaustausstellung haben Künstler aus dem Iran und aus der ganzen Welt ihre reinen Gefühle aufs Papier gebracht. Hass kann schön sein, weil es der Kontrapunkt zur Liebe ist. Und wenn jemand die Unreinheit der anderen meidet und zeigt, führt dies zur Liebe. Jeder, der in seinen Werken und in seinem Denken seine Abscheu gegen die Unterdrücker zeigt, beweist damit seine Demut und Bescheidenheit. Wenn jemand seinen Hass gegen die verabscheuungswürdigen zionistischen Gesichter und ihre Herren zeigt, beweist er seine Liebe zu deren Opfer. Präsident Dr. Ahmaqinejad hat uns die Wahrheit über die Schande der Zionisten vor Augen geführt. Jeder kann für sich über die Wahrheit des Holocaust urteilen, kann den Holocaust entlarven. Jeder kann Künstler motivieren mit ihrem Gewissen zu arbeiten. Dr. Ahmadinehad hat in dieser Diskussion seine Männlichkeit, seinen Mut und seine Freiheitsliebe bewiesen. Er hat mit der Diskussion über den Holocaust Solidarität bei denjenigen erzeugt, die nicht bereit sind, ihren Verstand einfach zu verkaufen. Ahmadinejad hat sich gegen bestimmte Behauptungen gewehrt. Jedenfalls ist heute ein Tabu über den Holocaust gebrochen worden und das ist ein großer Sieg dieses Jahres. Die Künstler haben mit ihrer Kunst auch bewiesen, dass sie bereit sind, Risiken einzugehen und Gefahren auf sich zu nehmen, um aufzuklären und die Wahrheit zu verteidigen.“

Irna berichtete, dass „drei Künstler Preise bekommen“ haben und „12 Karikaturisten besonders gelobt worden sind.“[9] 

 

Farsnews veröffentlichte weitere Facetten aus dem Vortrag des Ministers für Kultur und islamische Führung: „Die Kugeln, die in den Köpfen der Palästinenser einschlagen, sind nicht so schmerzhaft, wie der Vorwand und die listigen Geschichten, die die Zionisten benutzen, um ihre Verbrechen fortzusetzen. Diese listigen Geschichten sind schon oft mit Hilfe von aufgeweckten Personen aufgedeckt worden und zuletzt durch Präsident Ahmaqinejad.“[10]

 

„Der erste Preisträger heißt Abdollah Darkawi und hat einen Preis im Wert von 12.000 Dollar erhalten. Den zweiten Preis über 4000 Dollar haben Carlos Latof aus Brasilien und Rey Chard aus Frankreich erhalten. Den dritten Preis im Wert von 5000 Dollar erhielt der Iraner Shahram Resai“, berichtete Farsnews. Weiterhin wurden „besondere Medaillen an 12 Künstler aus Iran, Brasilien, Jordanien, Marokko, Italien und Syrien vergeben.“[11]

 



[1] Mehrnews, 1.11.2006

[2] Baztab.1.11.2006

[3] ISNA, 2.11.2006

[4] Resalat, 2.11.2006

[5] ISNA, 1.11.2006

[6] Mehrnews, 2.11.2006

[7] Kayhan, 31.10.2006

[8] Aftabnews, 2.11.2006

[9] Irna, 1.11.2006

[10] Farsnews, 2.11.2006

[11] Farsnews, 2.11.2006


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