„Einige Worte über die Form der Auseinandersetzungen mit dem demokratischen Staat Israel“

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„Einige Worte über die Form der Auseinandersetzungen mit dem demokratischen Staat Israel“

Ali Akbar Asad

 

„Die fortschrittlichen Kräfte der Welt fordern den Dialog und die Lösung von Krisen. Alle Bemühungen richten sich darauf, dass Israel und Palästina sich gegenseitig anerkennen. Die iranische Linke muss sich mit diesem Problem auseinandersetzen. Terroristische Aktionen richten sich gegen die Interessen der Völker beider Seiten.

 

Beinahe das gesamte Spektrum der iranischen Linke, die areligiös und laizistisch ist, positionierte sich auch gegen Israel. Sie wurden zu den Feinden dieses Staates, weil sie die Anti-Schah-Brille trugen und alle Staaten, Kräfte und Personen, die mit dem Schah zusammenarbeiteten, gleich als ihre Feinde betrachteten.

 

Ein Teil der Linke bekämpfte aber nicht China und auch nicht die Sowjetunion, obwohl beide Staaten mit dem Schah zusammenarbeiteten. Die iranische Linke war eine junge Bewegung. Sie war nicht unabhängig und akzeptierte alles, was aus dem Ausland kam. Diese Linke war ein Gefangener der Außenwelt. Diese Linke hat sich nie gefragt, warum sie eigentlich Israel anfeindet. Sie führten alle Befehle, die sie bekamen, gedankenlos aus.

 

Die iranische Linke übersah, wie in manchen islamischen Büchern von der Feindschaft zwischen dem Islam und dem Judentum die Rede war. Sie folgten den Islamisten und bekämpften Israel. Sie wussten nicht, dass die Islamisten, sich auf eine religiöse Literatur bezogen, die dazu aufrief Israel zu bekämpfen, weil es jüdisch ist. Sie reihten sich zu den islamistischen Kräften, die weder Achtung vor Freiheit noch vor anderen Ideen als ihre eigenen haben. Jedenfalls ließ sich die areligiöse iranische Linke instrumentalisieren, so dass Khomeinis reaktionäre Vorstellungen sich durchsetzten. Unbewusst dienten sie dem reaktionären Islam und verstrickten sich in einen religiösen Krieg.

 

Als Yasser Arafat als Vertreter des palästinensischen Widerstandes die Hände eines Vertreters der israelischen Staates drückte, verstand die iranische Linke nicht die Bedeutung dieses Vorgangs. Was Arafat und seine Begleiter damals unternahmen, war die faktische Anerkennung Israels. Als Sprecher des palästinensischen Volkes erkannte Arafat den israelischen Staat an und führte einen Dialog mit ihm. Wenn nun die iranische Linke ein wenig Yasser Arafat, Al-Fatah und die PLO anerkennen würde, müsste sie mit ihrer Feindschaft gegen Israel aufhören.

 

Mit Taten hat der israelische Staat bewiesen, dass er demokratisch ist. Der israelische Staat gibt seinen Bürgern bürgerliche Freiheiten. Die israelischen Staatsbürger können ohne Probleme Parteien und Organisationen gründen. Jeder hat volle Freiheiten, solange keine Gewalt im Spiel ist. Das ist die Spielregel aller demokratischen Staaten der Welt. Die iranische Linke muss dies unterstützen. Der israelische Staat ist besser als die saudi-arabische, die jemenitische oder ähnliche Regierungen.

 

Die iranische Linke muss für die Lösung von Krisen eintreten. Die iranische Linke darf nicht hinter bekannten Kräften herlaufen, die nur für Krisen, Terror und Feindseligkeiten sorgen. Wenn diese Kräfte an die Macht kommen, schaden sie den Linken, den Rechten, den Religiösen und der gesamten Gesellschaft. Solche aggressiven und reaktionären Kräfte wollen in Palästina den Frieden verhindern. Seit Jahren bezeichnet die islamische Regierung in Iran die PLO als Kollaborateur und bekämpft sie. Dabei unterstützt die iranische Regierung die reaktionären linken und rechten Kräfte. Diese reaktionären linken und rechten Kräfte treten nicht für die Interessen der Bevölkerung ein. Sie vertreten nur ihre eigenen reaktionären und inhumanen Vorstellungen.   Sie wollen den Terror und die Gewalt verbreiten, die reaktionär ist und sich gegen die Bevölkerung richtet.

 

Die fortschrittlichen Kräfte treten für den Dialog und für die Lösung von Krisen ein. Alle Bemühungen richten sich darauf, dass Palästina und Israel sich gegenseitig anerkennen. Die iranische Linke muss sich auch mit diesem Problem auseinandersetzen. Terroristische Aktionen richten sich gegen die Interessen der Völker beider Seiten. Alle wissen, dass die Religiösen und die Radikalen die Plätze der palästinensischen Linken eingenommen haben und die Grundlage für den Terror liefern. Sie dienen nicht dem palästinensischen Volk. Eigenwillig verwandeln sie arme junge Menschen zu Mördern von anderen Menschen, insbesondere von Juden und Israelis, aber auch von anderen Staatsangehörigen.   Die iranische Linke muss sich mit fortschrittlichen Kräften der Welt zusammentun und nicht mit reaktionären Linken und Rechten, ganz gleich ob religiös oder areligiös.

 

Glücklicherweise haben palästinensische Führer wie Arafat und Mahmud Abbas dies alles verstanden und haben die Hände der Israelis geschüttelt. Aber die iranische Linke, die sich mit der PLO verwurzelt sieht, hat bisher nichts unternommen, um diese positiven Schritte von Arafat und Abbas und der PLO zu stärken. Die Linke ist diesen friedliebenden Menschen schuldig und muss ihre Feindschaft gegen Israel beenden und den israelischen Staat gänzlich anerkennen. Diese Linke muss ihre Augen öffnen und den demokratischen israelischen Staat stärken und den Staat auffordern dem palästinensischen Volk zu helfen und mit ihm den Frieden zu schließen.“

 

[http://www.israel-iran.org/Articles/Articles-AliAkbarAzad.htm, 25. August 2006]

 

 

 


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