Palästinensischer Selbstmordanschlag in Eilat

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Bei einem Selbstmordanschlag im israelischen Badeort Eilat am Roten Meer sind am Montag mindestens drei Personen getötet worden (Foto: Reuters/MFA). Mehrere weitere Menschen wurden nach Angaben der Rettungskräfte und Polizei zum Teil schwer verletzt, als sich gegen 9.40 Uhr Ortszeit (8.40 Uhr MEZ) ein palästinensischer Attentäter in der Bäckerei eines Einkaufszentrums in die Luft sprengte. Die Polizei sperrte das Einkaufszentrum „Isidore“ ab, das abseits der Touristenzentren der Stadt gelegen ist.

Zwei palästinensische Terrorgruppen übernahmen die Verantwortung: Der „Islamische Jihad“ und die „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“, einer Untergruppe der Fatah-Partei von Mahmud Abbas. Ein Sprecher der Fatah verurteilte jedoch den Anschlag. Nach Angaben des Islamischen Jihad kam der 21jährige Attentäter, Faisal al-Sarsak, aus Gaza, über Jordanien nach Israel. In den Sicherheitsbehörden nahm man zunächst an, dass der Attentäter durch die schlecht gesicherte ägyptisch-israelische Grenze über den Sinai nach Israel eingedrungen war.

Das Attentat ist das erste Selbstmordattentat in der südlichsten Stadt Israels und das erste in Israel seit April 2006, als sich ein Palästinenser neben dem alten zentralen Busbahnhof von Tel Aviv in die Luft sprengte und acht Menschen mit in den Tod riss.

Ministerpräsident Ehud Olmert sagte am Montag, das Attentat in Eilat zeige, dass die achtmonatige relative Ruhe über die Tatsache hinwegtäusche, dass die Bereitschaft palästinensischer Terrorgruppen zu Gewalt und Terror nach wie vor hoch sei. „Wir haben in den vergangenen Wochen viele Attentate vereitelt, aber darüber wurde nicht immer berichtet“.

In der vergangenen Woche überwies die israelische Regierung 100 Millionen US-Dollar eingefrorener Steuereinnahmen an die Palästinensische Autonomiebehörde. MdK Yisrael Katz (Likud) forderte die Regierung infolge des Attentates auf, die Waffenlieferungen an die Fatah-Partei von Mahmud Abbas sofort einzustellen. Das Attentat in Eilat sei eine Warnung an alle, die an einen Waffenstillstand mit den Palästinensern glauben, sagte er.

Die stellv. Ministerpräsidentin und Außenministerin Tzipi Livni sagte: „Die israelische Regierung wird über notwendige Schritte entscheiden, damit israelischen Staatsbürgern Schutz gewährt werden kann. Israel hat außerordentliche Zurückhaltung gezeigt, um den Palästinensern eine Möglichkeit zu geben, gegen den Terror vorzugehen und die Attentate zu stoppen. Leider haben die Palästinenser dabei versagt. Es ist entscheidend, dass die internationale Staatengemeinschaft Druck auf die Hamas-Regierung ausübt. Die israelische Regierung wird über die notwendigen Maßnahmen entscheiden.“ (Ynetnews.com/ MFA, 29.1.07)


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