„Freunde“ und „Feinde des iranischen Volkes“

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„Freunde“ und „Feinde des iranischen Volkes“

 

 

In der Islamischen Republik wird seit 28 Jahren ideologisch die Einheit des Volkswillens und der Staatspolitik beschworen. Als Shirin Ebadi kürzlich in Italien die Politik Ahmadinejads kritisierte, wurde sie von einer regierungsnahen Zeitung als Volksfeind dargestellt. Als Freunde des Iran gelten in der vorherrschenden Ideologie der Diktatur Syrien und islamistische Bewegungen wie die Hamas.

 

 

„Feinde des Volkes“

 

Shirin Ebadi, die 2003 den Friedensnobelpreis erhielt, kritisierte Anfang März in einem Seminar zum Islam in der italienischen Hauptstadt Rom den iranischen Präsidenten mit dem folgenden Satz:
„Die Aussage des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad, dass es sein Wille sei, Israel von der Landkarte zu löschen, ist inakzeptabel. Israel hat das Recht, neben einem Staat Palästina zu existieren. Die Negierung der Existenz Israels, wie es der iranische Präsident Ahmadinejad mehrere Male zum Ausdruck gebracht hat, ist inakzeptabel. Ich bin für einen palästinensischen Staat, der neben Israel existiert.“[1]

 

Rajanews unterscheidet zwischen den „Feinden und den Freunden“ des Iran und ordnet Shirin Ebadi den Feinden des Iran zu. Rajanews zitiert Ebadi, die in Italien eine „Volksabstimmung über das iranische Anreicherungsprogramm“ gefordert hat, damit sich herausstelle, wie stark das Volk die Ideen Ahmadinejads wirklich mittrage. Ebadi: „Die iranischen Politiker sagen, dass die Fortsetzung der Urananreicherung den Volkswillen widerspiegele. Aber man muss das Volk direkt fragen, ob es unter den gegenwärtigen Umständen für oder gegen ein Atomprogramm ist. Ich schlage vor, dass eine Volksbefragung, die von den Vereinten Nationen kontrolliert werden muss, durchgeführt wird. Das Volk sollte nur eine Frage beantworten: Seid ihr mit dem Anreicherungsprogramm einverstanden, Ja oder Nein?“ Auf die Frage, wie das iranische Volk auf die ausländischen Bedrohungen reagiere, sagte Ebadi laut Rajanews: „Ausländische Drohungen gegen totalitäre Staaten führen leider dazu, dass die Freiheitsräume der Bevölkerung immer mehr eingeschränkt werden. Seit dem die Drohungen, Iran zu bombardieren thematisiert wurden, haben die Menschenrechtsverletzungen zugenommen. Sie brauchen nur zu atmen und schon wirft man Ihnen Spionage für Amerika vor.“ Ebadi äußerte sich entschieden gegen einen Krieg gegen den Iran und wies auf die Menschrechtsverletzungen sogar gegen die muslimischen Sunnis aus und fügte hinzu: „Wir Iraner sind nicht antiamerikanisch. Wir sind nur mit der Politik der Regierung Bush nicht einverstanden und hoffen, dass der Dialog alle Probleme löst.“ Rajanews zufolge „beleidigte Ebadi die iranischen Frauen als sie behauptete: „In meinem Land befinden sich die Menschenrechte in einer sehr schlechten Lage. Beispielsweise ist das Leben einer Frau halb so viel wert wie das eines Mannes.“ [2]

 

„Freunde des Volkes“

 

Der iranische Verteidigungsminister General Mostafa Mohammad Najar sagte bei einem Treffen mit dem syrischen Präsidenten Assad: „Die Macht der bewaffneten Kräfte Syriens ist für uns genauso wichtig wie unsere eigene Macht. Auch die Stärkung und Weiterentwicklung der Verteidigung beider Länder ist im Kontext der Macht der islamischen Welt, die sich gegen die Drohungen der Feinde verteidigt, zu sehen. Für den iranischen Verteidigungsminister wird eine gemeinsame militärische „Verteidigungsstrategie mit Syrien“ zu einer „regionalen Sicherheitspolitik, die auf der [Macht der ] Einheimischen beruht, führen.“

Und Khaled Alabud, syrischer Parlamentarier meint, die USA wolle sich dem Iran und Syrien annähern, um ihre Besatzungspolitik im Irak zu vertuschen, dabei forderten der Iran und Syrien den Abzug amerikanischer Einheiten aus dem Irak. [3]

 

Der iranische Präsident traf am 6.3.2007 Khaled Mashal von der Hamas. Ahmadinejad forderte die Palästinenser erneut auf die Zionisten zu vertreiben. Er fügte hinzu: „Genau so wie die palästinensische Bewegung bisher die Verschwörungen der Feinde neutralisiert hat, müssen auch in Zukunft die palästinensischen Gruppen mit Hilfe Gottes dafür sorgen, dass die usurpatorischen Zionisten das Heilige Land Palästinas verlassen, so dass kein Zentimeter palästinensischen Bodens besetzt bleibt.“ [4]

Und Ali Larijani, Vorsitzender des Obersten Rates der Nationalen Sicherheit im Iran sagte während seines Treffens mit Khales Mashal: „Wir werden die Hamasregierung weiterhin unterstützen. Für uns ist die Hamas die wahre Vertretung des palästinensischen Volkes.“ [5]

 

„Volk will Ahmadinejad“

 

Rajanews, eine Nachrichtenagentur, die dem iranischen Präsidenten Ahmadinejad nahe steht, zitiert Ayatollah Jawadi Amoli wie folgt: „Denkt daran, das Volk will den Ahmadinejad. Denn er ist mit einem Fuß in der Regierung und mit dem anderen Fuß in den Provinzen.“  [6]

 

Rafsanjani prophezeit den Sieg der khomeinistischen Revolution

 

Und Hashemi Rafsanjani, der hierzulande als moderat gilt, richtete seine Worte an die amerikanische Regierung und sagte: „Vielleicht könnt ihr eine Welle von Angst erzeugen, aber diese Welle wird blockiert werden und ihr werdet besiegt werden. Wie ihr schon in früheren Zeiten verloren habt. Solange wir den Weg der Revolution nicht verlassen, wird uns keine Macht besiegen können.“ [7]

Rafsanjani erinnerte auch daran, dass die Amerikaner die islamische Revolution von vor 28 Jahren nicht verhindern konnten.

 

 

 


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