Bei „Freunden“ wie diesen, braucht man wahrlich keine Feinde mehr!!!!

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Bei „Freunden“ wie diesen, braucht man wahrlich keine Feinde mehr!!!!
EINE ZUSCHRIFT VON EINEM UNSERER LESER….

Hallo Freunde,
 
Was haltet ihr von unten stehendem Schreiben Frau Kerstin Müllers an mich?  
Mein Schreiben an sie vor knapp einem Monat darunter. 
Im Attachment hat sie mir zwei Artikel vom israelischen Institute for  
National Security Studies angehängt. Es schreiben Shlomo Brom und Amir Kulick.  
Frau Müller benennt sie als „Kronzeugen“ ihrer Anschauung, wie unten zu lesen ist. 
Grüße 
Bernd Dahlenburg 
http://myblog.de/hrbs 

 
 
    • Sehr geehrte Frau Müller, 
      in Ihrem Interview mit /dr-radio am 22.02.2007/ ließen Sie folgendes  
      Statement ‚raus: 
      [..] Denn es setzt sich hier immer wieder ja die amerikanische Position  
      durch, die dabei bleibt: Israel anerkennen, Gewaltverzicht,  
      internationale Verträge respektieren. _Ich glaube, dass das strikte  
      Bestehen auf die Quartettbedingungen inzwischen kontraproduktiv für eine  
      Bewegung im Friedensprozess ist_. […] 
      Frage: 
      Wenn die oben zitierten Forderungen des Nahost-Quartetts kontraproduktiv  
      sind, haben Sie dann eine bessere Lösung, die Israels Sicherheit  
      garantiert und im Gazastreifen sowie in der West Bank demokratische  
      Verhältnisse herstellt? 
      Ganz ehrlich: Ich bin entsetzt über Ihre Äußerungen. 
      Eigentlich dachte ich, dass auch eine ehemalige glühende Anhängerin Maos  
      in der Zwischenzeit etwas mehr Verstand angesammelt hat. 
      Mit freundlichen Grüßen

      Bernd Dahlenburg, M.A. 
      Evang. Theologe / Freier Redakteur 
      Augsburg 

    • Sehr geehrter Herr Dahlenburg, 
      Frau Müller bat mich Ihnen kurz zu antworten. 
      Die von Ihnen angeführte Stelle aus Frau Müllers D-Radio-Interview  
      bezieht sich auf das „strikte“ Bestehen auf den Quartettbedingungen als  
      Vorraussetzung für eine internationele Zusammenarbeit mit der neuen  
      palästinensischen Regierung. Seien Sie sicher, dass Frau Müller an einer  
      schnellstmöglichen Erfüllung der Quartettbedingungen sehr wohl gelegen ist. 
      Doch realistisch gesehen kann dies nur in einem Verhandlungsprozess,  
      also im politischen Dialog geschehen. Die neue palästinensische  
      Regierung muss deswegen als Dialogpartner anerkannt werden und vor allem  
      an ihren Taten (Durchsetzung und Einhaltung eines effektiven  
      Waffenstillstands und Freilassung von Shalit im Rahmen eines  
      Gefangenenaustausch) gemessen werden, auch wenn die Akzeptanz von  
      Hamas-Ministern für niemanden eine schöne Vorstellung ist. Als  
      Alternative droht jedoch ein erneuter Rückfall in den  
      innerpalästinensischen Bürgerkrieg und eine weitere Steigerung des  
      iranischen Einfluss. Das kann erst recht nicht in Israels Interesse sein. 
      Ich attache Ihnen dazu zwei Analysen des israelischen Institute for  
      National Security Studies, an denen sich Frau Müller orientiert.

      Mit freundlichen Grüßen 
      Arne Behrensen 
      wissenschaftlicher Mitarbeiter 

      SIEHE http://www.honestly-concerned.org/Temporary/INSS_Insight_PalUniGov_Feb07.doc
      SIEHE http://www.honestly-concerned.org/Temporary/INSS_PalUnityGov_Feb.07.doc

      Arne Behrensen 
      Wissenschaftlicher Mitarbeiter 
      Kerstin Müller, MdB Bündnis 90/Die Grünen 
      Außenpolitische Sprecherin 
      Research Assistant 
      Kerstin Müller, MP Alliance 90/The Greens 
      Foreign Policy Spokeswoman 
      Platz der Republik 1 
      D-11011 Berlin 
      Tel. +49 30 227 71519 
      Fax  +49 30 227 76480 
      kerstin.mueller.ma02@bundestag.de 
      www.kerstin-mueller-mdb.de

  1. In einem Interview mit dr-radio vom 22.02.2007 ließ Frau Kerstin Müller, MdB, folgendes verlauten:
    [..] Denn es setzt sich hier immer wieder ja die amerikanische Position durch, die dabei bleibt: Israel anerkennen, Gewaltverzicht,  internationale Verträge respektieren. Ich glaube, daß das strikte Bestehen auf die Quartettbedingungen inzwischen kontraproduktiv für eine  Bewegung im Friedensprozeß ist. […]

    Mit anderen Worten, Frau Müller plädiert klar und deutlich für einen Verzicht auf die drei absolut elementarsten Forderungen:
    1. Eine Anerkennung Israels, 2. die Einhaltung aller bisherigen Abkommen und 3. ein Ende des Terrors.
    Und obwohl ein solcher Verzicht letztendlich einer Aberkennung des Existenzrechts des Staates Israels gleich kommt, hat der in Israel-Solidaritätskreisen und Iranischen Exilkreisen nicht unbekannte Arne Behrensen, kein Problem damit diese Position im Namen von Frau Müller weiter zu bekräftigen….
    Besonders „amüsant“ ist es in einem Email vom heutigen Tage etwas über die „Durchsetzung und Einhaltung eines effektiven Waffenstillstands“ zu lesen, wenn die Regierungspartei Hamas, gerade gestern erst einen Anschlag zugegeben hat und ein weiterer Hamas Attentäter gerade noch gestoppt werden konnte, bevor er sich und andere Menschen in die Luft sprengen konnte.
    Bei „Freunden“ wie diesen, braucht man wahrlich keine Feinde mehr!!!!

  2. From:  Linda W.
    Sent: Wednesday, March 21, 2007 9:23 PM
    To: sstawski@honestly-concerned.org
    Subject:
    Bezüglich Kerstin Müller/Behrensen, die sich mit falschen Federn schmücken


    I
    ch habe gerade die Analysen von INSS überflogen:
    Was in der Kerstin Müller / Arne Behrensens Positionen ja ganz offensichtlich nicht richtig ist, ist die Interpretation der INSS  Analysen 
    Gehen wir  z.B. die Analyse von Amir Kulick durch, da geht es letztlich um die Schwächung der Isalmisten in der Regierung und Stärkung von Abbas. 
    Dort wird eindeutig ein GEWALTVERZICHT gefordertReinforcing the ceasefire and distancing Hamas further from the cycle of armed struggle.   

    Man hofft zwar, dass Verhandlungen mit Hamas möglich sein werden, aber die Geschichte beweist, dass die Hamas solche nicht akzeptieren wird. In dem Fall soll die Diplomatie zugunsten von Abbas gestärkt werden.
    Weiter ist auch nicht die Rede von „gegen“ die USA. Stattdessen sei es erst dank der US und EU-Politik, wenn Schalit tatsächlich freigelassen wird, wenn Waffenstillstand vorherrscht, (d.h. GEWALTVERZICHT), wenn der Schmuggel von Waffen zurückgeht, usw.  
    Der politische Prozess ist dann nicht mit Hamas, sondern trilateral zwischen Abu Mazen, Olmert und Rice , erreicht durch die finfnazielle Stärkung der Abbas Fraktion  und eben gerade den vorgegebenen Weg des internationalen Quartetts.
    Müller / Behrensen sprechen aber von der Akzeptanz der Hamas-Minister. 
    Gerade das ist jedoch eine falsche Schlußfolgerung aus der Studie,…!!!!

  3. EINE ANALYSE….

    „…Denn es setzt sich hier immer wieder ja die amerikanische Position durch, die dabei bleibt: Israel anerkennen, Gewaltverzicht, internationale Verträge respektieren. „Ich glaube, daß das strikte Bestehen auf die Quartettbedingungen inzwischen kontraproduktiv für eine Bewegung im Friedensprozeß ist“. […]…“

     

    Die Autorin dieser Zeilen bezieht sich nach Aussagen von Arne Behrensen auf die folgende Studie. Das ist m.E. nicht gerechtfertigt, denn die Grundhaltung und die prinzipiellen und detaillierten Analysen und Forderungen von Amir Kulick sind geradezu diametral entgegengesetzt zu dem was Frau Müller fordert. Warum?

    Amir Kulick[1] geht mit einer prinzipiell positiven Haltung heran. Stellt fest, dass das Quartett [UNO, USA, EU und Russland] drei Forderungen habe, Stop des Terrors, die Verpflichtung der Verträge, die PLO bisher unterzeichnet hat und Anerkennung Israels. (Wohlgemerkt werden diese nicht als US-amerikanische Forderungen hingestellt, sondern als eine Forderung des Quartetts!)

    Amir Kulick untersucht die Mecca-Vereinbarung und stellt fest, dass darin festgelegt werde, das Haniyeh weiterhin Ministerpräsident bleibe und Abu Mazen alias Mahmud Abbas sein Vertreter werde. Weiterhin werden Ministerangelegenheiten festgelegt.

    In der Erklärung sei die Anerkennung Israels gar nicht zur Sprache gekommen. Auch der Terror werde nicht verurteilt. Kulick meint, dass man die Passage: „to respect legitimate Arab and international resolutions and agreements signed by the PLO“ als ein „smartes“ Entgegenkommen betrachten könne. Dann stellt der Autor quasi Forderungen, die an das National Unity Government gestellt werden müssten. Diese beinhalten klar und deutlich die Gleichen Forderungen, wie die des Quartetts:

    1)        Waffenstillstand einhalten und Hamas vom bewaffneten Kampf abhalten:
    Seit „Tahdiya“ im Jahre 2005 sei der Hamas-Terror zwar zurückgegangen, aber dabei müsse der nicht unerhebliche Einfluß der israelischen anti-Terror-Maßnahmen mit berücksichtigt werden. Weiter äußert Amir Kulick seine Hoffnung, dass die Einheits-Regierung dazu beitragen könnte, dass Hamas mit seinem Terror aufhört. Es steht aber nicht darin, dass Hamas jetzt automatisch der Garant des Friedens werden könnte. Im Gegenteil:

    2)        Man müsste Hamas stoppen, indem die Regierungsbürokratie kontrolliert werde, um die Machtbasis der Militanten zu ändern. Dies sollte durch eine andere ministerielle Arbeit geschaffen werden.  

    3)        Tatsächlich hofft Kulick, dass die Partnerschaft von Hamas und Fatah einen neuen politischen Prozess generieren werde. Abu Mazen habe Manövriermöglichkeiten. Freilassung von gefangenen und die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage könnte dann die Position von Abbas verbessern. Die Verhandlungen insgesamt könnten zu einer größeren Legitimität von Abbas führen, was der Autor eindeutig favorisiert.

    4)        Auf der anderen Seite könnte der Pragmatismus auf der israelischen Seite wachsen. Anarchie in den Gebieten führe zu einer größeren Desintegration. Dies wiederum führe dazu, dass Verhandlungen nicht mehr möglich sind. Eine Verbesserung der ökonomischen Lage und politische Verhandlungen könnten jedoch die Chancen der Gründung eines palästinensischen Staates erhöhen. Eindeutig verficht der Autor eine Zweistaatenlösung.

    5)        Zudem müsse darauf hingearbeitet werden dass Gilad Shalit freigelassen werde. Freilassung von Gefangenen vor der Gründung der Einheitsregierung könnte den Erfolg der Hamas implizieren. Aber jetzt könnte eine Freilassung eine nette Geste Israels bedeuten

    Kulick macht auch auf die Risiken der nächsten Schritte aufmerksam. Beispielsweise könnte Hamas so geduldet werden, dass es sich zu einem legitimen Partner entwickelt, der noch nicht einmal Israel anerkennt. Dies könnte dazu führen, dass eine Reorganisierung der internationalen Front unmöglich wird. Außerdem gäbe es keine Antwort zu der Frage, ob Hamas sich zu einer moderaten Haltung gegenüber Israel bewegen lassen könnte. Dennoch sei es eine Herausforderung Hamas dazu zu bringen in einem Prozess bestimmte Forderungen zu erfüllen:

    1)        Gefangenenfrage. Austausch mit Gilad.

    2)        Waffenstillstand.

    3)        100 prozentige Reduktion des Waffenschmuggels aus Ägypten.

    4)        Einen politischen Prozess, der eine PLATTFORM FÜR ABU MAZEN, OLMERT und CONDOLEZZA RICE bereiten könnte.

    5)        Finanzielle Ebene: Transparenz der staatlichen Finanzausgaben der Palästinenser.


    FRAGE: SIND DIESE FORDERUNGEN UND DIESE BESCHEIDENE POLITISCHE KONZEPTION WIRKLICH VEGLEICHBAR MIT DEN AUSSAGEN VON MÜLLER UND BEHRENSEN….?!?!?
     


    [1] Amir Kulick, A Palestinian Unity Government:

    To Recognize or Not to Recognize, is that the Question?,No. 3 February 21, 2007


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