Israelische Sicherheitsbehörde: Hamas plante an Pessach Anschlag in Tel Aviv / Israeli bei bewaffneten Überfall im Westjordanland schwer verletzt

  • 0

Israelische Sicherheitsbehörde: Hamas plante an Pessach Anschlag in Tel Aviv

Die allgemeine israelische Sicherheitsbehörde (Shabak) erklärte am Dienstagvormittag (10.04), sie habe Ende März eine Hamas-Zelle in der Stadt Kalkilijah im Westjordanland zerschlagen. Die Zelle hatte geplant, während der Pessach-Feiertage – mit hoher Wahrscheinlichkeit am Sederabend – eine Autobombe in Tel Aviv zu zünden.

Laut den Einzelheiten, die die Sicherheitsbehörde veröffentlichte, war es dem Fahrer, einem Selbstmordattentäter, gelungen, in einem Fahrzeug, das mit etwa 100 Kilogramm Sprengstoff beladen war, nach Israel zu gelangen. Als er jedoch Tel Aviv erreichte, änderte er aus noch unbekannten Gründen seine Meinung und kehrte nach Kalkilijah zurück. Er ließ das Auto in einem Hinterhof stehen, wo es später explodierte. Es gab keine Verletzten. Der Shabak beschrieb die Explosion als „Arbeitsunfall“, eine Umschreibung für eine technische Fehlfunktion.

Insgesamt neunzehn Mitglieder der Hamas-Zelle wurden nach Ermittlung der Sicherheitsbeamten festgenommen. Die Kalkilijah -Zelle ist die größte Hamas-Gruppe, die in den letzten Jahren im Westjordanland von der allgemeinen Sicherheitsbehörde zerschlagen wurde.
Die Behörde erklärte, dass es dem potentiellen Selbstmordattentäter gelungen sei nach Israel aufgrund seines israelischen Personalausweises zu kommen. Der Attentäter ist zwar ein Bürger aus Kalkilijah, jedoch mit einer arabischen Israelin aus Taibeh verheiratet, weshalb er, als Teil des Programms zur Familienzusammenführung, eine Aufenthaltsgenehmigung für Israel erhielt. Das Fahrzeug, das er fuhr und mit welchem das Attentat ausgeführt werden sollte, hatte ein israelisches Nummernschild.

In der Erklärung des Shabak hieß es unter anderem: „Das Bild, das durch die Befragungen der Mitglieder der Zelle gezeichnet wird, signalisiert deutlich, dass die Hamas-Zelle in Kalkilijah von der Phase des „Truppenaufbaus“ in die Phase der Einsatzfähigkeit und Ausführung von Anschlägen – inklusive Selbstmordanschlägen in Israel – gelangt ist.“

Dieser jüngste Vorfall unterstützt die Beweislage, dass die Hamas nach einer längeren Unterbrechung (seit der Feuerpause im Gazastreifen November 2006) ihre Terroraktivitäten wieder aufgenommen hat. Ägypten verhaftete kürzlich einen Hamas-Selbstmordattentäter, der versuchte hatte, aus dem Gazastreifen über den Sinai nach Israel zu gelangen.

Hamas-Terroristen waren auch in eine Anzahl von bewaffneten Angriffen auf Israelis verwickelt, die in der Nähe des Sicherheitszauns vom Gazastreifen stattfanden. Der vermutete Drahtzieher hinter den Anschlägen ist Ahmed Jabari, der Leiter des militärischen Flügels der Hamas im nördlichen Gazastreifen. Er lehnte die Etablierung der palästinensischen Einheitsregierung zwischen seiner Partei und der Fatah ab. Jabari ist insbesondere mit der Tatsache unzufrieden, dass er und seine Männer nicht bei der Verteilung Positionen bedacht wurden, die sie ihrer Meinung nach verdient haben. Der Grad der Verbindung zwischen Jabari und der Hamas-Zelle in Kalkilijah h ist unklar. In den vergangenen beiden Jahren haben die meisten der Hamas-Zellen im Westjordanland ihre Befehle jedoch aus dem Gazastreifen erhalten.

Mehr Informationen zum Hintergrund des Anschlagsversuchs und eine Analyse der Absichten der Hamas unter:
http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/English/eng_n/html/hamas_qalqilya0407.htm

Israeli bei bewaffneten Überfall im Westjordanland schwer verletzt

Ein 30-jähriger Bewohner von Emanuel (Samaria) wurde gestern bei einem bewaffneten Überfall auf eine Bushaltestelle südwestlich von Nablus schwer verletzt. Zwei weitere Israelis, die ebenfalls an der Bushaltestelle standen, blieben unverletzt. Die Schüsse wurden von einem vorbeifahrenden Auto abgefeuert. Bisher hat keine palästinensische Terrororganisation die Verantwortung für den Angriff übernommen. Das Opfer wurde in das Beilinson-Krankenhaus von Petah Tikva evakuiert. Sein Zustand wird als stabil beschrieben. Der bewaffnete Überfall war der erste seiner Art in der Region des nördlichen Westjordanlandes seit Oktober 2006.

(Haaretz, Yedioth Ahronoth 10./11.04.07)


Hinterlasse eine Antwort