Hamas-Aktivitäten in Jerusalem entdeckt

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JERUSALEM (inn) – Israelische Sicherheitskräfte haben in Jerusalem elf Hamas-Mitglieder festgenommen, von denen zehn einen israelischen Ausweis haben. Sie stehen im Verdacht, im Osten der Stadt unter dem Deckmantel religiöser und sozialer Aktivitäten junge Menschen rekrutiert zu haben.

Nach Erkenntnis des Inlandsgeheimdienstes Schin Beit sollten die Jugendlichen Selbstmordanschläge verüben und Gruppen gründen, aus denen später Terrorzellen werden sollten. Ein Teil des Planes sei es gewesen, auf dem Tempelberg Fuß zu fassen. Dies gab der Geheimdienst am Montag bekannt. Die Verdächtigen wurden bereits früher festgenommen.

Sicherheitsvertreter sehen in der Entdeckung der Hamas-Aktivitäten eine große Errungenschaft. Sie habe verhindert, dass sich die Hamas in Ostjerusalem und auf dem Tempelberg etabliere. Der Schin Beit konfiszierte umgerechnet rund 70.000 Euro. Das Geld hatte die Hamas von ihren Zweigstellen im Ausland für die Aktivitäten in Jerusalem erhalten. Offenbar finanzierte die Terrorgruppe beispielsweise Mahlzeiten zum Fest des Fastenbrechens am Ende des Ramadan, um junge Leute anzulocken.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ unter Berufung auf den Schin Beit berichtet, ist die Hamas auch an Bauarbeiten auf dem Tempelberg beteiligt. Dabei arbeite sie mit der „Islamischen Bewegung“ aus Nordisrael zusammen. Nach Angaben von Sicherheitskräften werden die Arbeiten nicht mit Israel abgestimmt und verletzen den Status quo. Außerdem biete die Hamas auf dem Tempelberg Besichtigungstouren für junge Menschen an. Ferner habe sie religiöse und soziale Wohlfahrtszentren in Ostjerusalem eingerichtet.

Die Staatsanwaltschaft wird voraussichtlich fordern, dass die elf Verdächtigen wegen Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe, der Verwendung von Kapital für terroristische Zwecke und der Finanzierung von Terror angeklagt werden.


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