Tausende Mekka Pilger sitzen in Jordanien fest

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Jerusalem – Über 2200 palästinensische Mekka-Pilger sitzen in der jordanischen Hafenstadt Akaba am Roten Meer fest. Ägypten verweigert ihnen die Einreise und will sie nicht über den seit Monaten geschlossenen Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zurückkehren lassen. Das berichtete am Freitag Abend das israelische Fernsehen.
Ägypten fordert von den Pilgern, durch den israelisch-kontrollierten Grenzübergang in Kerem Schalom nach Gaza heimzukehren. Doch viele der Heimkehrer sind Mitglieder der islamistischen Terrororganisation Hamas und befürchten, von den Israelis verhaftet zu werden.
Die Pilger waren trotz Protesten Israels durch den eigentlich geschlossenen Grenzübergang Rafah in den Sinai gereist und von dort über Jordanien nach Saudi Arabien. Die Ägypter hatten den Israelis erklärt, dass sie wegen „großem Gedränge“ die Pilger durchlassen mussten. Der palästinensische Planungsminister Samir Abdullah sagte gegenüber dem TV-Sender Al Dschesira, dass die Pilger über israelische Grenzübergänge zurückkehren sollten. Der Rafah-Übergang sei geschlossen und könne nicht geöffnet werden, weil die europäischen Beobachter seit der Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen abgezogen worden seien. Der PLO-nahe Planungsminister vertritt die Hamas-feindliche Politik des Präsidenten Mahmoud Abbas und verweigert seit dem „Putsch“ vom Sommer jegliches Zugeständnis an die neuen Herrscher in Gaza.
Wie das israelische Fernsehen weiter berichtete, hätten einige der Hamas-Pilger viel Geld bei sich, das sie nach Gaza bringen wollten. Vor einigen Tagen hieß es zudem in Israel, dass manche „Pilger“ zur militärischen Ausbildung nach Iran gereist seien, anstatt an der Kaaba zu beten. Vertreter der Hamas versuchen, die Ägypter umzustimmen und klagen, dass 60 Prozent der in Jordanien feststeckenden Pilger Frauen oder alte Leute seien. Gleichzeitig habe die Hamas den Heimkehrern „verboten“, eine Verpflichtung zu unterschreiben, über einen israelischen Kontrollpunkt nach Gaza zurückzukehren, wie es die Ägypter gefordert hatten. 
Am vergangenen Mittwoch hatte Israels Verteidigungsminister Ehud Barak mit Ägyptens Präsident Hosni Mubarak in Scharm A Scheich gesprochen. Die Sicherheitslage entlang der Grenze zwischen Gaza und Ägypten war eines der Hauptthemen, sodass möglicherweise die verweigerte Rückkehr der Hamas-Pilger zwischen Israel und Ägypten abgesprochen worden ist.
uws/

Jerusalem//
28.12.2007


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