Internationale Sanktionen gegen Iran zeigen Wirkung

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Internationale Sanktionen gegen Iran zeigen Wirkung

Die international verhängten Sanktionen gegen den Iran wirken sich wesentlich auf Irans Wirtschaft aus, da durch sie die Kosten und Risiken für Unternehmen aus anderen Ländern steigen. Außerdem haben sie im Iran die Intensität der Debatte über den Sinn des nuklearen Programms des Landes verstärkt. Die internationale Gemeinschaft sollte ihre umfassende wirtschaftliche, diplomatische und politische Sanktionskampagne fortsetzen, um eine atomare Bewaffnung des Iran zu verhindern.





Sanktionen gegen den iranischen Bankensektor beschränken Irans Möglichkeiten zu internationalen Handelsbeziehungen.

·      Eine große Anzahl internationaler Banken, nicht Willens, hohe Strafen und den möglichen Verlust ihres Zugriffs auf die Finanzmärkte zu riskieren, haben ihre Transaktionen mit dem Iran eingestellt oder eingeschränkt. Auch Banken in anderen islamischen Staaten verweigern nun Geschäfte mit dem Iran.
Die Ahli United Bank, Bahreins größter Kreditgeber, hat vor kurzem sämtliche Verhandlungen mit dem Iran gestoppt.

·      Da die Banken nicht mehr mit dem Iran zusammenarbeiten wollen, wird es für Unternehmen zunehmend schwieriger, die für Handelsbeziehungen unabdinglichen Akkreditive zu vereinbaren. Die indische Treibstoffraffinerie Reliance soll den Verkauf von Benzin an den Iran eingestellt haben, nachdem zwei französische Banken sich geweigert haben, den Handel mit den notwendigen Kreditbriefen abzusegnen.

·      Viele Unternehmen, die im oder mit dem Iran Geschäfte tätigen, sind gezwungen, sich an kleinere Banken zu wenden oder Mittelsmänner einzuschalten, um an neue Kreditbriefe zu kommen. Ihre Kosten steigen dadurch um 10 bis 20 Prozent.

·      Die Sanktionen haben Irans Möglichkeiten, Waren aus Europa zu importieren, eingeschränkt und dadurch die Kosten erhöht. Die Preise für europäische Produkte sind in den letzten vier Monaten um bis zu 50 Prozent gestiegen.

 

 

Irans Energiesektor wird auf Grund der international verhängten Sanktionen mit großen Schwierigkeiten konfrontiert

·      Die drohenden Sanktionen gegen Firmen, die sich in Irans Energiesektor engagieren wollen, hat Irans Attraktivität für die so nötig gebrauchten ausländischen Investoren wesentlich geschmälert. Der Mangel an Investitionen hat die Ölmengen, die der Iran noch exportieren kann, dramatisch verringert. Heute werden im Iran 40 Prozent weniger Öl gefördert als vor 25 Jahren, und das, obwohl sich seine Bevölkerung in dieser Zeit verdoppelt hat.

·      Der Schweizer Ölgigant Vitol, größter Zulieferer von Benzin für den Iran, soll seinen Vertrag mit Teheran gekündigt haben, nachdem er in 2007 beträchtliche Verluste erlitten hatte. Aufgrund mangelnder Investitionen kann der Iran keine Benzinraffinerien bauen und muss 40 Prozent seines Bedarfs durch Importe decken sowie Benzin rationieren.

·      Laut Jahan-e San’at, der Webseite der iranischen Regierung, die Wirtschaftsnachrichten und Informationen veröffentlicht, wurden im letzten Jahr 14.000 iranische Arbeiter aus Naturgasprojekten des Konzerns South Pars entlassen, weil ausländische Firmen wie OMV (Österreich) und Total (Frankreich) nicht mehr gewillt waren, die Projekte wie geplant durchzuführen.

 

 

Die Sanktionen haben den Iran gezwungen, seine Aktivitäten zu tarnen, was wiederum dazu führt, dass andere Länder nun sorgfältig die Risiken einer Handelsbeziehung mit dem Iran abwägen.

·        Viele iranische Unternehmen haben ihre Banken gebeten, identifizierende Informationen aus den Transaktionen zu entfernen, um ihre Unterstützung des Terrorismus zu verbergen.

·        Die Financial Action Task Force (FATF), der international tätige Geldwäsche-Watchdog, warnte kürzlich davor, dass es dem Iran an geeigneten Mitteln mangele, die Finanzierung des Terrors zu bekämpfen und dass er eine „wesentliche Schwachstelle“ innerhalb des internationalen Finanzgefüges darstelle.

·        Auf Grund dieser FATF-Warnung mahnten die Finanzminister der G-7 die Banken, die Risiken einer Handelsbeziehung mit dem Iran gründlich abzuwägen. In Dubai, einem wichtigen Knotenpunkt für iranische Handelsbeziehungen, sollen verschiedene nationale Banken auf Grund der international und vom UN-Sicherheitsrat verhängten Sanktionen die Ausstellung von Akkreditiven für den Handel mit dem Iran deutlich verlangsamt haben.

 

 

Die Sanktionen sind zunehmend Grund für Kritik an der Regierung durch führende Politiker und Finanzexperten.

·        Seit die Inflationsrate schwindelnde Höhen erreicht, werden einflussreiche Stimmen laut, die den Präsidenten wegen seiner ökonomischen Misswirtschaft kritisieren. Akbar Haschemi Rafsandschani, der frühere Präsident Irans, mahnte Ahmadinedschad kürzlich in einer Rede, „dieses Thema (Inflation) äußerst ernst“ zu nehmen. „Es sollte mit wirtschaftlicher Expertise gehandhabt werden und nicht mit Slogans und politischen Spielchen“.

·        Ahmadinedschads Vorgänger, Mohammad Chatami, ein nach wie vor einflussreicher Reformer, beschuldigte Ahmadinedschad ebenfalls der  „Lügen“, die der Verzerrung der Tatsachen wie Arbeitslosigkeit und Inflation dienten. „Unglücklicherweise ist es zur Gewohnheit geworden, die wirklichen Probleme zu verbergen oder falsch darzustellen“, sagt Chatami.

·        Bei einer Budgetdebatte Mitte Januar wurde Präsident Ahmadinedschad von Irans oberstem Rechtsgelehrten Ali Chamenei mit einem höchst seltenen Tadel offiziell abgewiesen. Der Druck von Seiten Irans führender Elite auf Chamenei, den Präsidenten zu zügeln, hatte sich verstärkt.

·        Irans Zentralbank warnte Ahmadinedschad davor, dass seine Politik eine Inflation verursache und zu höheren Preisen führen werde. Irans offiziell bekannt gegebene Inflationsrate liegt bei 19 Prozent, wird aber in Wirklichkeit als sehr viel höher eingeschätzt.

 

 


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