Iranische Briefmarke für Mughniyeh

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Iranische Briefmarke für Mughniyeh 

 
Wahied Wahdat-Hagh von Wahied Wahdat-Hagh, Kolumnist für WELT DEBATTE

Imad Mugniyeh war langjähriger Operationschef der internationalen Abteilung der Hisbollah. Er wurde jahrelang von Interpol gesucht und am 12. Februar 2008 bei einem Bombenanschlag in Damaskus getötet. Das gesamte iranische Establishment trauert um Imad Mughniyeh alias Hadsch Reswan.

Als junger Mann arbeitete er für Arafats Leibgarde Force 17. Jihad Watch nannte ihn den „wahren König des Terrorismus“. Er war in den 1980er Jahren an Entführungen von Ausländern im Libanon beteiligt und verschleppte den CIA-Stationschef William Buckley. Er organisierte Anschläge auf die amerikanischen, französischen und israelischen Truppen in Beirut. Dabei starben 350 Menschen. Er soll mitverantwortlich sein für die Entführung der TWA 847 im Juni 1985 und für Lockerbie 1988. Er wurde zudem wegen der Anschläge auf die israelische Botschaft 1992 und das jüdische Zentrum in Buenos Aires 1994 von Interpol und dem FBI gesucht. Bei den Anschlägen in Buenos Aires starben 114 Menschen.

Iranische Briefmarke und ein Denkmal in Teheran zur Ehrung von Mughniyeh

Mughniyeh stand seit den 80er Jahren auf US-amerikanischen Fahndungslisten. Der persisch, englisch, französisch, deutsch und arabisch sprechende Topterrorist bekam stets Unterstützung von der iranischen Staatsführung. Im Iran gilt Mughniyeh als „ein legendärer Soldat des islamischen Widerstandes.“
Farsnews berichtete, dass eine Briefmarke für Mughniyeh und für eine Reihe anderer „Märtyrer“ gedruckt werde, die im Krieg gegen den Irak [1980-88] und bei den Kämpfen der Hisbollah im Libanon umgekommen seien.

Die Nachrichtenagentur Tabnak meldete, dass in Teheran ein Denkmal zur Erinnerung an Mughinyehs „Märtyrertod“ errichtet werden soll.

Von Khamenei über Ahmadinedschad bis Khatami und Mottaki

Der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki eilte gemeinsam mit einer „hochrangigen Delegation“ nach Beirut, um an der Beerdigung von Imad Mughniyeh teilzunehmen. Er vertrat dort das gesamte islamistische Spektrum, das seit 29 Jahren Iran regiert.

Der Führer der Islamischen „Republik“ Iran Ali Khamenei schrieb in einem Brief an Hassan Nassrallah, dass Mughniyeh „voller Liebe und Leidenschaft für den Dschihad auf dem Wege Gottes den Märtyrertod gestorben“ sei. Er habe „gegen die Unterdrückung gekämpft“. Das libanesische Volk könne auf dessen Tod stolz sein. Sein Tod sei wie ein „Heldenepos, das die Völker erwecken wird und zum Modell der Jugend wird.“ Die „blutrünstigen Zionisten“ sollten wissen, dass der „Duft des Blutes solcher Märtyrer Hunderte neue Mughniyehs schaffen werde“, so der Führer des Iran, der sich als Stellvertreter Gottes auf Erden versteht.

Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad schrieb an Hussein Nassrallah über den „demütigen Märtyrertod von Imad Mughniyeh.“ Dieser habe die „Unabhängigkeit und Ganzheit Libanons verteidigt.“ Er sei „nicht das erste und nicht das letzte Opfer auf dem Wege der Verteidigung des Glaubens an Gott, der Freiheit und der Verteidigung der Würde der Völker“ und er werde „auch nicht das letzte Opfer auf diesem Wege sein.“ Im Iran geht man davon aus, dass der israelische Geheimdienst für den Tod Mughniyehs verantwortlich sei. Die Israelis hätten ihre „Existenzphilosophie verloren und diese Verbrechen werden ihr Leben noch mehr verkürzen.“ Israel distanziert sich allerdings von dem Bombenattentat, bei dem Imad Mughniyeh umgekommen ist.

Und der Vorsitzende des iranischen Pseudoparlaments Qolamali Hadadadel bezeichnete Mughniyeh als einen „Mudschahed“. Die iranischen „Parlamentarier“ riefen in einer „Parlamentssitzung“ Parolen wie „Tod für Amerika“ und „Tod für Israel“, meldete ISNA. Und für Ayatollah Makarem Shirasi sei mit „dem Märtyrertod von Hadsch Imad Mughniyeh die Legitimität der Hisbollah bewiesen worden.

Für den linksislamistischen früheren Präsidenten Mohammad Khatami war der Topterrorist „die Manifestation des Widerstandes und einer bescheidenen Demütigkeit.“ Khatami sagte: „Wir leben in einer Zeit, in der die Völker der Welt erwachen. Ich hoffe, dass ich eines Tages Zeuge der Befreiung des palästinensischen Volkes und der Errichtung der Gerechtigkeit sein werde.

Kazem Dschlali, Mitglied der Kommission für nationale Sicherheit und Außenpolitik des iranischen Pseudoparlaments, kritisierte die westliche Welt insgesamt, die eine „dualistische Logik im Hinblick auf den Terrorismus“ habe.

Hisbollah, Hamas und Dschihade Islami sind sich mit der iranischen Führung einig

Hassan Nassrallah, Führer der Hisbollah, hat Farsnews zufolge bei den Beisetzungsfeierlichkeiten gesagt, dass das „Blut Mugniyehs Israel von der Bildfläche der Geschichte löschen werde.“ Kayhan berichtete, Nassrallah habe angekündigt, „den Krieg gegen Israel außerhalb des Libanon fortzusetzen.“ Für Hamas-Führer Musa Abu Marzook bedeutet der Tod Mughniyehs einen „Schaden für alle Palästinenser.

Der Tod von Imad Mughniyeh hat erneut bewiesen, dass der Iran jedenfalls eine andere Sicht des Terrorismus hat als demokratische westliche Staaten.

Hassan Khomeini, Ali Laridschani, Mohammad Javad Laridschani, Mohammad Baqer Qalibaf, Mohssen Rezai, Rafsandschani, General Safawi und verschiedene islamische Stiftungen, wie die Märtyrerstiftung und islamische Studentenorganisationen und die „reformorientierte“ Partizipationsfront solidarisierten sich mit dem Kampf eines Mughniyehs.

Kayhan meldete, dass die geplanten US-amerikanisch-iranischen Gespräche verschoben wurden.

Besonders besorgniserregend ist das Anwachsen der Terrorgefahr in Deutschland. Es gibt ausreichend Anzeichen dafür, dass der Aktionskreis des Terrorismus sich auf Europa ausweiten wird. Seit 29 Jahren unterstützt der Iran finanziell, politisch und propagandistisch den islamsitischen Terrorismus und verherrlicht den Märtyrertod. Es lohnt sich in diesem Zusammenhang einen den „Märtyrertod“ verherrlichenden Film des iranischen Staatsfernsehen anzuschauen.

 

 

 

 


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