EU korrigiert ihre Verurteilung

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Jerusalem, 7. März 2008 – Die EU Präsidentschaft hat eine scharfe Verurteilung des Terror-Anschlags veröffentlicht. Allerdings folgte einer ersten Version eine zweite, mit der Bitte, den ersten per Email anderthalb Stunden zuvor verschickten Text nicht zu beachten.
Während die EU zunächst beklagte, dass der „Terror-Akt“ in dem jüdischen Seminar in Jerusalem „kostbares Leben“ gefordert habe, besann sich die EU darauf, dass es „unschuldiges Leben“ gewesen sei.
Im nächsten Abschnitt hieß es zunächst: „Trotz des Horrors, den diese Attacke erneut erweckte, forderte die Präsidentschaft Israel und die Palästinenser auf, standhaft ihre Bemühungen einzig um eine politische Lösung des Konflikts zu befolgen, die allein einen beständigen Frieden und Sicherheit für beide Völker bringen könne.“
Diese Passage wich den Worten: „Terrorakte sind nicht akzeptabel. Dieser Terrorakt darf den Friedensprozess nicht entgleisen lassen und nicht den Geist von Annapolis schwächen.“
Aus dem Vergleich der Texte ergibt sich, dass die EU zunächst nicht das Wort „unschuldig“ für die Schüler der jüdischen Hochschule verwenden wollte, zumal dieses Wort inflationär für die Beschreibung von Palästinensern dient, die durch Israelis getötet wurden, gleichgültig ob Kämpfer, bewaffnet oder beim Verschießen einer Rakete ertappt.
Die zweite gestrichene Passage konnte als Aufforderung vor allem an Israel missverstanden werden, jetzt den Friedensprozess nicht entgleisen zu lassen. In der neueren Version verurteilt die EU-Präsidentschaft ganz grundsätzlich den Terrorakt, ohne mehr Israelis und Palästinenser beim Namen zu nennen.

Neue Version
EU Presidency statement on the terrorist attack in Jerusalem
The Presidency of the European Union condemns in the strongest terms the terrorist attack on 6 March on the Jewish seminary in Jerusalem, which claimed so many innocent lives and wounded many. The Presidency offers its deepest sympathies to the bereaved families of victims.
The Presidency denounces terrorism for which there can be no justification. Terrorist acts are unacceptable. This terrorist act must not derail peace process and weaken the spirit of Annapolis.
The terror must not undermine the hopes and endeavours to achieve lasting peace and security in the region.

Alte Version
The Presidency of the European Union condemns in the strongest terms the terrorist attack on 6 March on the Jewish seminary in Jerusalem, which claimed so many precious lives and wounded many. The Presidency offers its deepest sympathies to the bereaved families of victims.
The Presidency condemns terrorism for which there can be no justification. Despite the horror that this attack re-awakened, the Presidency urges Israel and the Palestinians to remain steadfast in their endeavours to pursue the political solution to the conflict as the only one that can guarantee long term peace and security for both peoples.
The terror must not undermine our hopes and endeavours to achieve lasting peace and security in the region.


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