Reuters unterstützt antiisraelisches Blog

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Reuters unterstützt antiisraelisches Blog

honestreporting.com Communiqué, 24. März 2007

Warum schenkt Reuters einer einseitigen und hasserfüllten Bloggerstory Glauben?

Die Blogosphäre enthält eine Fülle von Meinungen und Behauptungen – einige, die zu einer vernünftigen Debatte beitragen und andere, bei denen es sich um das Gezeter gestörter Persönlichkeiten handeln dürfte. Während die Redefreiheit ein gewisses Quantum an Verantwortung erfordert, an dem es in manchen Blogs mangelt, sind angesehene Nachrichtenmedien angehalten, sich an wesentlich höheren Standards auszurichten.

Warum also veröffentlicht Reuters ein Blog mit dem Titel „Israelische Truppen bekamen grünes Licht, friedliche palästinensische Demonstranten zu töten“?*** Der Beitrag offenbart seine wahre Natur im ersten Satz:

Das zionistische Regime hat Anweisungen erteilt, den israelischen Truppen zu erlauben, mit scharfer Munition auf Palästinenser zu feuern, die gegen die illegale Apartheidmauer protestieren, die Jerusalem einschließt.

Weiter geht es in einer abscheulichen und einseitigen Gangart, in der palästinensischer Terror oder legitime israelische Sicherheitsinteressen unterschlagen werden:

Die Apartheidmauer, dazu gedacht, die örtliche Wirtschaft im Westjordanland zu strangulieren und palästinensisches Land zu besetzen, begann 2002 damit, das besetzte Jerusalem einzuschnüren.

Allein schon der Begriff „Zionistisches Regime“, der von Terrorgruppen und Leuten wie zum Beispiel dem iranischen Präsidenten Ahmadinejad popularisiert wird, hätte angesichts der Unangemessenheit eines Beitrages wie diesem eigentlich ausreichen sollen, um bei Reuters die Alarmglocken schrillen zu lassen, ganz abgesehen vom Inhalt des Stücks selbst, das in bösartiger Weise Israel beschuldigt, es sei darauf aus, palästinensische Demonstranten zu töten.

Reuters im angefügten Haftungsausschluss: „Die hier vertretenden Meinungen und Ansichten stammen vom Autor und werden von Reuters.com nicht geteilt.“

Auch wenn Reuters die Ansichten des Blog-Beitrages nicht teilen möge hat sie sich doch dazu entschieden, sie auf ihrer Seite zu veröffentlichen und ihnen damit die ungerechtfertigte Glaubwürdigkeit einer Nachrichtquelle verliehen.

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***Wahrscheinlich hat Reuters den Beitrag mittlerweile wieder entfernt. Ich warte auf die Antwort zu meiner Anfrage. Vorerst bin ich aber auf die Information, so wie sie jetzt vorliegt, angewiesen.

Update: Eine BackSpin-Leserin hat sich dazu schon geäußert:

I already contacted Reuters and the link has gone together with the blog!!!

Categories: Israel, Palästinenser, Weltmedien und Nahost

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