Juden und Araber haben Angst voreinander Jerusalem

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Araber und Juden im Staat Israel haben erhebliche Angst voreinander. Das geht aus dem „Index für die Beziehungen von Arabern und Juden in Israel“ des Jahres 2007 hervor. In diesem Jahr hat die Universität Haifa hierzu , 699 jüdische and 719 arabische Bürger des Staates befragt. 62 Prozent der Juden befürchten zivilen Ungehorsam ihrer arabischen Mitbürger, die etwa 20 Prozent der Einwohner des Staates Israel ausmachen. 64,6 Prozent der Juden vermeiden es gar, arabische Städte zu betreten. Auf Anfrage, warum es denn keine entsprechende Angabe zu Arabern gebe, die vielleicht Angst hätten, jüdische Städte zu betreten, sagte Professor Sami Samocha, der die Umfrage geleitet hat: „Das brauchen wir die Araber gar nicht fragen. Die haben keine Angst, jüdische Ortschaften zu besuchen.“ Weiter heißt es in einer Pressemitteilung der Universität (vom Montag), dass 62 Prozent der Araber mit ihrer Vertreibung rechnen und gar 76 Prozent „staatlich organisierte Gewalt“ gegen die arabische Minderheit befürchten. Ungeachtet des gegenseitigen Misstrauens glauben 86 Prozent der Juden und 75 Prozent der Araber, dass Israel „ein guter Ort für das Leben“ sei. 85 Prozent der Juden und 71 Prozent der Araber können sich kein besseres Land als Israel vorstellen. 58 Prozent der Araber glauben zudem, dass die israelische Demokratie auch für sie gelte. Einen Rückgang um 3,1 Prozent auf immerhin noch 80 Prozent wurde bei der Angst der Juden vor einer Unterstützung des palästinensischen Nationalkampfes durch die arabischen Bürger Israels verzeichnet. Die Zahl der Araber, die Israels Existenzrecht als jüdischer Staat verweigern stieg geringfügig auf 64 Prozent an. Die Zahl der Araber, die Israels Existenzrecht gänzlich verweigern, stieg im Vergleich zum Jahr 2006 scharf an von 15 auf 20 Prozent. Auch die arabische Zustimmung, die Interessen der arabischen Minderheit mit Gewalt durchzusetzen, stieg von 9,5 auf 10,8 Prozent. Umgekehrt verweigert 18 Prozent der jüdischen Öffentlichkeit das Existenzrecht der arabischen Minderheit, zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Das gegenseitig Misstrauen scheint bei den Arabern stärker als bei den Juden ausgeprägt zu sein. Laut Umfrage misstrauen 60,2 Prozent der Araber den Juden. Umgekehrt misstrauen 48,3 Prozent der Juden den Arabern. 37 Prozent der Juden würden eine Ausweisung der Araber unterstützen und ein Drittel sprach sich laut Umfrage dafür aus, den Arabern das Wahlrecht zu nehmen. Einen besonders scharfen Wandel ergab die Frage an die arabischen Bürger, ob Israel innerhalb der Grenzen von 1967 ein Existenzrecht als jüdische und demokratische Nation habe, in der Juden und Araber Seite an Seite leben können. Die Zustimmung sank von 67.5% im Jahr 2006 auf nur noch 49 Prozent im Jahr 2007. Professor Samocha erklärte dazu, dass die Kluft zwischen der jüdischen und der arabischen Bevölkerung Israels tiefer geworden sei. Gleichwohl sei keine Tendenz zu Extremismus bei den Arabern oder zu einer verstärkten Wagenburg-Mentalität bei den Juden zu erkennen.

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