Iranische Pasdaran wollen Pejak vernichten

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Iranische Pasdaran wollen Pejak vernichten

Wahied Wahdat-Hagh von Wahied Wahdat-Hagh, Kolumnist für WELT DEBATTE

 
 
Die iranischen Revolutionsgardisten sind sich sicher, dass die USA und England die militante kurdische Gruppe der PEJAK mit schweren Waffen wie z.B. Raketen ausrüsten. Basirat, eine Internetzeitung der Revolutionsgardisten, schreibt über ihre Feinde und über ihr eigenes Selbstverständnis.

Pejak ist die Abkürzung für „Partiya Jiyana Azad a Kurdistane“, „Partei für das freie Leben von Kurdistan.“ Die militärischen Stützpunkte dieser militanten kurdisch-nationalistischen Gruppe befinden sich im Norden des Irak, im Ghandil Gebirge. Die Pejak soll zur Hälfte junge Frauen rekrutiert haben und sich mit der türkischen PKK für die Autonomie der Kurden im Iran und in der Türkei einsetzen. Die Pejak wurde im Jahre 2004 gegründet.

Pejak und PKK

Basirat, der Internetzeitung der iranischen Revolutionsgardisten zufolge, hat diese Gruppe dem Iran militärische Angriffe angekündigt. Pejak soll in einer Erklärung „Anschläge auf iranischem Boden“ angekündigt haben. Zudem habe Ronahi Ahmad, Sprecher der Pejak, gesagt: „Die Aufständischen sind bereit für einen langen Kampf gegen den Iran.“ Ahmad zufolge verfüge Pejak über Waffen, mit denen auch Teheran von iranischem Territorium aus im Nordwesten des Iran, angegriffen werden könne.

Die Zeitung der Revolutionsgardisten, die sich Pasdaran, Wächter der islamischen Revolution nennen, behauptet, dass die USA seit über zwei Jahren diese „antiiranische, terroristische und sezessionistische Gruppe“ unterstütze. Zudem würden „beluchische und arabische Sezessionisten“ Unterstützung bekommen.

Die Analyse der iranischen Pasdaran

Revolutionsgardisten interpretieren die Drohungen wie folgt: Falls die Pejak von den kurdischen Ghandil-Bergen Teheran angreifen wolle, dann müsse sie über Raketen verfügen, die weite Strecken überwinden können. Zumindest würde eine einfache terroristische Gruppe, die Partisanen-Operationen ausführe und punktuell Bomben lege, nicht dazu in der Lage sein Raketen dieser Reicheweite abzufeuern. Zudem könne eine solche Gruppe nur dann eine derartige „Kriegserklärung“ aussprechen, wenn andere Staaten ihr Waffen zur Verfügung stellen. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen können nur die Amerikaner und die Engländer eine solche Rolle spielen, so die Revolutionsgardisten.

Insbesondere seien die Verbindungen dieser Gruppe mit dem Ausland von Interesse. Abdul Rahman Haji Ahmad sei kürzlich in die USA gereist . Zudem verfüge er über die deutsche Staatsbürgerschaft und sei in Köln gemeldet. Europäische Regierungen würden sogar von einem Boykott der Eröffnungsfeier der Olympiade wegen der chinesischen Politik sprechen, sie würden aber nichts gegen Pejak unternehmen. Der Westen wolle die „Ethnien“ im Iran voneinander spalten und religiöse Widersprüche schüren.

Pasdaran wollen die Pejak vernichten

In einer anderen Erklärung schreiben die Revolutionsgardisten, dass ihre spezielle Aufgabe sich von der anderer Bereiche der iranischen Armee unterscheide. Denn die Aufgabe der Revolutionsgardisten sei die „Verteidigung der islamischen Revolution und deren Errungenschaften.“ Die Revolutionsgardisten seien „die starken Arme der Herrschaft des Klerus und des Führers.“

Im Jahre 1990 kontrollieren die Revolutionsgardistan die iranische Luftwaffe, Marine und Bodentruppen. Auch die freiwilligen Bassiji-Einheiten und die Ghods-Armee stünden unter dem Befehl der Pasdaran. Die Pasdaran seien gemeinsam mit den Bassiji-Einheiten eine Volksarmee . Sie seien als eine „nationale Macht“ zu betrachten, so die Zeitschrift dieser revolutionären Militärorganisation eines totalitären Staates.

Ayatollah Khomeini habe am 26.11.1979 die Gründung einer 20 Millionen Armee der Bassiji angeordnet. Die Bassiji haben sich demnach seit 28 Jahren bewährt, so auch im achtjährigen Krieg gegen den Irak als 100.000 Mann-Armee zur Unterstützung der Bodentruppen, oder als 12 Millionen Mann starke Armee bei den jährlichen Manövern, ebenso bei der Zusammenarbeit mit den Ordnungskräften, wenn es um die „soziale Sicherheit“ gehe oder mit der Bereitstellung von 50.000 „Bassiji-Wahlhelfern“. Zudem haben die Pasdaran „Bassiji-Zellen gegründet, die in muslimischen Staaten, wie z.B. Irak, Libanon, Palästina und Afghanistan die islamische Revolution in der Konfrontation gegen das zionistische Regime und gegen die Weltarroganz stärken.“
Tatsächlich haben sich die Pasdaran in allen gesellschaftlichen und staatlichen Dimensionen institutionalisiert. Sie haben sogar eigene Universitäten und medizinische Zentren eingerichtet.

Zudem würden die Pasdaran die Herrschaft des Klerus „lieben“ und seien bereit als „Märtyrer“ im Kampf gegen „Konterrevolutionäre“ aus dem Innern und gegen äußere Feinde zu sterben. Die Pasdaran würden als revolutionäre Kraft stets bereit sein der iranischen Armee zur Hilfe zu kommen. Auch in der iranischen Sicherheitspolitik und bei Geheimdienstaktivitäten zur Bekämpfung von Aufständen seien die Pasdaran präsent. Zu Beginn ihrer Geschichte haben die Pasdaran als eine Guerillabewegung auf Befehl Khomeinis agiert, berichtet die Zeitung Basirat. Die Pasdaran haben von Anbeginn der Revolution Aufständische, Kommunisten und „Heuchler“ in Turkemenistan, in Kurdistan, im arabischen Khusistan, in Asarbaijan bekämpft. Zur Verteidigung der Pasdaran zitiert Basirat Ayatollah Khomeini, der gelobt habe, wie Pasdaran die „gottlosen Demokraten und Kommunisten gänzlich vernichtet haben.“

Die Pasdaran haben nicht nur die „umstürzlerischen Nationalreligiösen“ bekämpft, schreibt ihre Zeitschrift. Gemeint sind die Anhänger von Basargan, dem ersten Ministerpräsidenten Khomeinis. Diese wurden sehr bald von Ayatollah Khomeini als Verfechter eines US-amerikanischen Islam gebrandmarkt. Die Revolutionsgardisten, die nicht verschweigen, im Namen der Unterstützung der islamischen Revolution im Mittleren Osten militante Bewegungen zu unterstützen, würden auf jeden Fall die „kleinen konterrevolutionären Gruppen, wie Pejak vernichten,“ schreibt Basirat.
Totalitäre Diktaturen sind nie ein Stabilitätsfaktor gewesen. Die Garantie für Stabilität und Sicherheit könnte nur eine säkulare Demokratie im Iran liefern, die für inneren und äußeren Frieden sorgt.

 

 


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