Gastbeitrag: Christen im Iran
Eine Religion für Huren und Junkies
VON WAHIED WAHDAT-HAGH, 30.06.08, 20:32h
Christen im Iran leben gefährlich: Vom Islam zum Christentum Konvertierten soll bald lebenslange Haft oder gar der Tod drohen; die Bevölkerung ist aufgerufen, die Aktivitäten christlicher Gemeinden zu denunzieren. Denn das Regime wittert hinter der Religion das Werken von Geheimdiensten – und einen gesellschaftlichen Verfall der Sitten.
Ende Juni berichtete „Farsnews“ von missionarischen Umtrieben christlicher Gemeinden. Diese würden von ausländischen Satellitenfernsehanstalten beeinflusst und von kirchlichen Organisationen finanziert. Jugendliche bekämen Bücher und CDs zur Verfügung gestellt, erhielten Zugang zu Internet-Weblogs und Satelliten-TV. Mindestens 30 persischsprachige Websites und 180 Weblogs seien „identifiziert“ worden.
Der Beitrag der populären Agentur weiß auch von den angeblichen perfiden Strategien der Missionare zu berichten: Sie setzten meist Frauen ein, „die die Männer verführen sollen“. Der christliche Begriff von „Freude“ bedeute „das Hören von Popmusik, gemeinsames Singen, Küssen, Tanzen, Weintrinken.“ Besonders empfänglich dafür seien Akademiker, Süchtige, Prostituierte und natürlich politische Gegner – alles Gruppen, denen eine „moralische Leere“ attestiert wird. Atheisten wiederum sprächen auf das Werben der Christen an, weil sie besonders „identitätslos“ seien.
„Farsnews“ wittert hinter den missionarischen Bestrebungen nicht nur den Versuch einer religiösen oder gesellschaftlichen Einflussnahme. Unter dem Deckmantel der Verbreitung des Christentums könnten vielmehr auch Kontakte mit ausländischen Geheimdiensten hergestellt werden.
Die Konsequenz: Die Bevölkerung, so der Beitrag der Agentur, solle alles tun, um der Verbreitung des Christentums Einhalt zu gebieten. Dazu gehöre es, die Behörden umgehend über missionarische Bestrebungen zu informieren. Die Erkenntnisse über die Aktivitäten der christlichen Gemeinden sollten gesammelt und auf islamischen Internetseiten veröffentlicht werden. Außerdem sollten religiös gefestigte muslimische Studenten Gesprächsforen einrichten.
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