HC EXKLUSIV

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Die Aussage von Yael Dayan ist „militant“, Ahmadinejads Aussagen zur Vernichtung Israels werden heruntergespielt  – Zusammenfassung eines Gesprächs, das nicht etwa im Freundeskreis Freiburg – Isfahan stattfand, sondern beim Sommerfest des Freundeskreises Städtepartnerschaft Freiburg – Tel Aviv e. V. im Juli 2008
Beim diesjährigen Sommerfest unterhalten sich die Mitglieder u. a. über eine zurückliegende Bürgerreise im Mai 2008, bei der die Reisegruppe in Tel Aviv von Yael Dayan, der Sozialbürgermeisterin der Stadt, empfangen wurde. Yael Dayan hatte in ihrer Ansprache während des Empfangs gesagt, die Städtepartnerschaft zwischen Freiburg und Isfahan sei Tel Aviv ein Dorn im Auge. Ein Mitglied des Freundeskreises Freiburg – Tel Aviv, das außerdem im Freiburger Gemeinderat sitzt und das hier Frau X genannt werden soll, bezeichnet nun diese erwähnte Aussage von Yael Dayan als „militant“. Von anderen Freundeskreismitgliedern wird ihr widersprochen bzw. Yael Dayan Recht gegeben. Und es wird gefordert, die Städtepartnerschaft mit Isfahan zu beenden oder zumindest so lange zu unterbrechen, wie der Iran Israel mit Vernichtung droht und auch aktiv darauf hin arbeitet.
Ein weiteres Mitglied des Freundeskreises (Frau Y), das ebenfalls dem Freiburger Gemeinderat angehört (jedoch im Namen einer anderen Partei wie Frau X), ergreift nun Partei für Frau X und gemeinsam lehnen beide Frauen rigoros eine Unterbrechung ab wobei sie gleichzeitig sagen, dass die Städtepartnerschaft mit Isfahan sowieso unterbrochen sei, da derzeit niemand vom Rathaus hinfahre. Auf die Frage, warum dann Herr Burger, der Leiter des Amtes für Internationale Beziehungen der Stadt Freiburg, kürzlich in Isfahan gewesen sei, wird erwidert, dass es sich hierbei nicht um einen Besuch auf politischer sondern lediglich auf administrativer Ebene gehandelt und dass der Besuch im Rahmen eines Kulturaustausches stattgefunden habe. Außerdem, so wurde von beiden Politikerinnen gesagt, schade eine komplette Unterbrechung der Städtepartnerschaft den moderaten Kräften im Iran. Man müsse die Opposition unterstützen und das gelinge durch die Städtepartnerschaft.
Die Diskussion geht weiter und hierbei werden die Aussagen Ahmadinejads bzgl. der Vernichtung Israels insbesondere von Frau Y entschuldigt bzw. beschönigt. Der Einwurf, bei Hitler habe es auch mit Worten angefangen, wird von Frau Y als unpassend empfunden. Die Frage, was Deutschland tun würde, wenn ihm von einem anderen UN-Mitglied die Zerstörung angedroht werde, wird nicht Ernst genommen. Es heißt auch, eine kleine Stadt wie Freiburg könne politisch sowieso nichts erreichen und Ahmadinejad nicht am Abbruch der Urananreicherung hindern. Ein Freundeskreis-Mitglied wirft ein, dass Gernot Erler, der der gleichen Partei wie Frau Y angehört, Bundestagsabgeordneter für Freiburg und außerdem Staatsminister im Außenministerium ist und dort eng mit Außenminister Steinmeier zusammenarbeitet, sehr wohl etwas erreichen könnte. Frau Y bezweifelt jedoch, dass ihr Parteigenosse solch großen Einfluss besitzt.
Frau X und Frau Y sagen weiterhin, wenn man sich nur die Moral zum Maßstab setze, dürfe man auch keine Geschäfte mit China machen. Der Einwand, dass die Grenze für die Abwicklung von Geschäften dort gezogen werden könnte, wo einem anderen Land mit Vernichtung gedroht wird, wird von den Politikerinnen überspielt.
Fazit: Frei nach Stanislaw Jerzy Lec: Wieder zwei Schneeflocken, die sich nicht verantwortlich fühlen, wenn die Lawine losgeht….
PS: Bei diesem Gespräch wird bekannt, dass Frau Y nicht nur Mitglied im Freundeskreis Freiburg – Tel Aviv, sondern auch im Freundeskreis Freiburg – Isfahan ist.

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