Theaterschiff erreicht Gaza. Was nun?

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Theaterschiff erreicht Gaza. Was nun?

honestreporting Media BackSpin, 25. August 2008

Das Hochgefühl der internationalen „Aktivisten“, die nun in Gaza angekommen sind, wird sich als flüchtig erweisen, wenn ihnen bewusst wird, dass die Rückkehr aus dem Gazastreifen schwieriger wird als die Anreise.

Die zwei Schiffe von International Solidarity Movement (ISM) erreichten Gaza am Samstag, nachdem Israel die Anreise genehmigt hatte, um einen Medienzirkus auf hoher See zu vermeiden.

Jerusalem Post zufolge wird man ISM nicht so selbstverständlich erlauben, über Israel auszureisen:

Nun, da sich die Gruppe in Gaza aufhält, geht man in Jerusalem davon aus, dass sie irgendwann Israel ersuchen werden, sie ins Land zu lassen, damit sie zurückfliegen können, da es unwahrscheinlich scheint, dass sie auf dem demselben Weg wieder zurückkehren, den sie gekommen sind. Bis jetzt ist aber noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob sie nach Israel einreisen dürfen.

Haaretz ergänzt, dass eine Rückreise übers Meer andere Kopfschmerzen bereitet:

In den nächsten Tagen wird man darüber diskutieren, ob die Schiffe nach dem Ablegen vor Gaza gestoppt und gefilzt werden. Israelische Offizielle sind besorgt, dass die Schiffe dazu benutzt werden könnten, gesuchte Palästinenser aus dem Küstenstreifen zu schmuggeln. „Sie stehen im Ruf, Terroristen zu schützen und als menschliche Schutzschilde zu agieren“, so die politische Quelle.

Ein echtes Zeichen von Solidarität wäre es, wenn die schippernden Wichtigtuer – darunter Reporterin Lauren Booth, Yvonne Ridley von Iranian Press TV und Ayash Daraj von Al-Jazeera – in Gaza geblieben wären. Solch‘ mutiger Schritt bedeutete nicht nur Gefahr sondern würde auch das Ego herunterfahren. YNet News traf viele Palästinenser, die nach der Ankunft von ISM enttäuscht waren:

„Nachdem sich aber herausgestellt hatte, dass die Schiffe zu wenig Lebensmittel brachten und zu viele Aktivisten….verließen etliche Menschen enttäuscht den Strand.

Bleiben Sie dran. Das könnte noch wesentlich interessanter werden.

Dazu passend: In einen Werbegag hineinschippern.

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