Reporter ohne Grenzen

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Jerusalem, 23. Oktober 2008 – In dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der „Reporter ohne Grenzen“ (RSF) wurden alle Länder der Welt gemäß 60 unterschiedlichen Kriterien zu ihrer Behandlung von Journalisten weltweit in eine Rangliste eingeteilt.
Island, Luxemburg und Norwegen belegen die ersten drei Plätze. Österreich rangiert auf Platz 14, vor Deutschland (20). Die Schlusslichter bilden Turkmenistan, Nord Korea und Eritrea, nicht aber Somalia, wo am 29. Januar 2008 der Journalist Hassan Kafi Hared aus Kismayu in der Jubba Region auf dem Weg zu einer Pressekonferenz zusammen mit zwei Ärzten der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ durch die ferngelenkte Explosion einer Mine getötet wurde. Der Name dieses Journalisten erscheint auch nicht in der Liste der insgesamt weltweit 34 getöteten Journalisten in dem Zeitraum. Die Zentrale von RSF in Paris hatte dafür keine Erklärung parat und versprach eine Antwort in der nächsten Woche.
Die USA und Israel sind als einzige Länder der Welt zweimal vertreten. Einmal intern auf Platz 36 und 46 respektive und ein weiteres Mal „außerhalb“ auf den Plätzen 119 und 149 wegen ihres Vorgehens in Irak und in den besetzten palästinensischen Gebieten.
Russland jedoch, das innerhalb der Berichtsperiode zwischen 1. September 2007 und dem 31. August 2008 in Georgien einmarschiert ist und in Gori einen holländischen Journalisten mit einer Streubombe getötet und einen israelischen Journalisten schwer verletzt hat, wird nicht separat unter „außerhalb“ aufgelistet.
Auf Anfrage erklärte eine Sprecherin von „Reporter ohne Grenzen“ dazu: „Im Falle Russlands handelt es sich nicht um einen (zumindest noch nicht) über Jahre dauernden Einsatz mit festen Strukturen wie in den anderen beiden, in der Liste genannten Ländern.“ Weiter hieß es, dass in diesem Fall sowohl Russland wie auch Georgien gerügt worden seien, weil Georgien den Krieg begonnen habe und weil Russland die Journalisten mit Streubomben getroffen habe.

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