Gaza-Bildmanipulation von AFP?

  • 0

Gaza-Bildmanipulation von AFP?

HonestReporting Media BackSpin, 6. November 2008

Ein weiters Beispiel von MSM-Fauxtography*? Irgendetwas bei dieser Aufnahme des AFP-Fotografen Marco Longari passt nicht.

HonestReporting nahm für eine professionelle Bewertung des Bildes Kontakt mit David Katz auf, dem inzwischen pensionierten Fotograf und Berater für bildhafte Darstellung. Es gibt keinen schlagenden Beweis, aber Katz äußert ernsthafte Zweifel:

Die Bewegung des Spielgegenstandes: “ Wenn Sie etwas auf diese Weise werfen verwischen die Konturen des sich bewegenden Objektes ein wenig. Also machte ich eine Vergrößerung. Wenn Sie sich Form und Konturen des Häschens und das Gleiche bei der Hand machen, die den Spielgegenstand wirft, gibt es einen Unterschied bezüglich der Anzahl an Pixel. Ich beschuldige niemanden, aber dies verlangt nach einer Erklärung.“

Die Belichtung: „Das Häschen sieht zu gut ausgeleuchtet aus. Berücksichtigt man den Sonnenstand müsste das Häschen auch einen Schatten** werfen. Es sieht zu perfekt aus. Die Möglichkeit, ein so perfekte Belichtung in natürlicher Umgebung zu bekommen, ist sehr gering***.

Größe und Perspektive: „Vom Standpunkt des Fotografen aus steht die Größe des Häschens nicht im richtigen Größenverhältnis zum Mann, der es von sich wirft. Wäre die Aufnahme mit einem Teleobjektiv durchgeführt worden, hätte der Fotograf (aus dieser Entfernung) nicht eine so große Bildschärfe für Mann und Objekt erzielt. Mit einem Weitwinkelobjektiv – und es sieht danach aus – wäre alles scharf, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Größe und Perspektive werden, nimmt zu. Selbst wenn das Bild mit einem Weitwinkelobjektiv geschossen worden wäre würde es nicht die Größe des Häschens rechtfertigen, das zu sehen ist, es sei denn, das Häschen käme auf den Fotografen zugeflogen. Schwer zu beurteilen.“

Schlussfolgerung: „Mein Instinkt sagt mir, dass es elektronisch manipuliert wurde. Aber ich habe Situationen gesehen, in denen Requisiten wie Teddybären oder Puppen verwendet und einer Szene beigefügt wurden, um einen ganz bestimmten Effekt zu bewirken. Dies erinnert an Fotos von Qana, darunter eines einer Mickey Mouse-Puppe. Das rosafarbene Kaninchen ist ein Kinderspielzeug, und alles, was mit Kindern zu tun hat, wird zynisch für Fotopropaganda missbraucht -; Propaganda nach dem Geschmack der Hamas, und der Fotograf schließt sich entweder dem Verhalten der Hamas an oder weiß, dass sich das Bild gut verkaufen lässt.“

HonestReporting hat AFP um eine Erklärung gebeten. Wir erwarten eine Antwort.

Sie können im Fotojournalismus der MSM viele Beispiele gefälschter und inszenierter Fotos finden, dazu von verpfuschten Bildunterschriften zweckentfremdeten Requisiten, die die Preisverleihung über die unehrenhafteste Berichterstattung 2006 beherrschten.

ShareThis

—————–

*Fauxtography (US-engl.) = Manipulation, Fälschung

**Der Schatten ist zu sehen, glaube ich: Auf dem Betonpfeiler links unterhalb des Mannes. Und auch er wirft einen kleinen Schatten. Die Sonne scheint – vom Betrachter aus gesehen – von rechts oben. Aber den Schatten kann man nachträglich einbauen. Fakt bleibt, dass das Spielzeug im Verhältnis zum Mann zu groß ist.

***Da spielt natürlich die Belichtungszeit eine Rolle: Handelt es sich um eine sündhaft teure Kamera mit extrem niedriger Belichtungszeit sind solche Aufnahmen (bei diesem Sonnenstand zudem) nicht ausgeschlossen.

Explore posts in the same categories: Palästinenser, Weltmedien und Nahost

Hinterlasse eine Antwort