Gaza-Krieg: 4 Medien-Mythen, vor denen man sich hüten sollte

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Gaza-Krieg: 4 Medien-Mythen, vor denen man sich hüten sollte

honestreporting.com Media BackSpin, 27. Dezember 2008

Israel wehrt sich jetzt im Gazastreifen. Deswegen hier vier Medien-Mythen, auf die man aufpassen sollte:

Mythos 1: Israels Antwort auf die Raketen ist unverhältnismäßig und unangemessen.
Wenn man die Reaktion auf einen Feind im Krieg messen will, dann überlegt man nicht einfach nur die Menge an Streitkräften, die nötig ist, um die unmittelbare Bedrohung zu beenden. Man wägt die Notwendigkeit ab, vor zukünftigen Angriffen abzuschrecken. Alles, was weniger ist, sorgt für einen Abnutzungskrieg. Richard Cohen von der Washington Post fasste das 2006 am besten zusammen:

Für Israel, ein kleines Land, leicht zu erreichen, wie wir feststellen werden, für eine Rakete, die aus dem Garten eines Feindes abgeschossen wird, ist Proportionalität nicht nur nicht anwendbar, sie ist Selbstmord… Es reicht nicht aus, diese oder jene Raketen-Batterie auszuschalten. Man muss die Abschreckung wiederherstellen: Wenn du mich schlägst,, dann werde ich dir das Licht ausknipsen.

Mythos 2: Die Hamas will nur die Belagerung des Gazastreifens brechen.
Äh, Raketen sind seit 2001 vom Gazastreifen aus abgeschossen worden. Sie wurden auf Israel sowohl vor als auch nach dem Abzug geschossen. Sie wurden in Zeiten geschossen, als die PA den Gazastreifen „kontrollierte“ und sie sind verschossen worden, seit die Hamas die Macht übernahm. So ziemlich jeder Vorwand wurde als vernünftiger Grund zum Abfeuern von Raketen nach Israel angeführt.

Mythos 3: Das ist eine Eskalation im „Kreislauf der Gewalt“.
Wenn man wirklich glaubt, dass die Kämpfe zwischen Israel und dem Gazastreifen einfach ein „Kreislauf der Gewalt“ sind, dann wird man diese Denkweise so zu ihrer logischen Schlussfolgerung bringen, wie es der Economist im März tat:

In den vorhergehenden Wochen war der Schlagabtausch palästinensischer Raketen und israelischer Raketenangriffe auf den Gazastreifen, bei dem Ursache und Wirkung in ein nahtloses Kontinuum übergingen, intensiviert worden.

„Kreisläufe“ und „nahtloses Kontinuum“ haben keine klaren Anfänge oder Enden. Das Wasser zu trüben macht es den Beobachtern draußen schwieriger,  eine sich ständig verändernde Lage zu beurteilen, was den Bösen nutzt, ihre Raketen zu schießen. Der Sprachgebrauch ermutigt zu weiterem Terror.

Mythos 4: Die Kamera lügt nicht.
Doch, sie lügt. Palästinensische Journalisten haben von der Hamas ausgegebene Presseausweise, so wie jeder andere Stringer, auf den sich die westlichen Zeitungen verlassen. Lenny David bringt bereits, dass bei der AP Fauxtographie vorliegt.

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