Die Verbindungen zwischen dem Iran und der Hamas sind stark und werden zusehends stärker

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Die Verbindungen zwischen dem Iran und der Hamas sind stark und werden zusehends stärker

 

 

Der kürzliche zu Ende gegangene Krieg zwischen der Hamas und Israel rückte die zunehmende strategische Allianz zwischen der Hamas und dem Iran in den Vordergrund. Wie Davoud Hermidas Bavand, Professor für Politikwissenschaften in Teheran, anführt: „[…] besteht kein Zweifel daran, dass der Iran die Hamas moralisch, politisch und finanziell unterstützt.“ [1] Aus den Beziehungen zwischen der islamischen Republik und der Terrororganisation geht ein sehr spezielles Bündnis hervor, das mit der Verknüpfung einer sunnitischen Gruppe und einer schiitischen Regionalmacht den großen Bruch des Islam überbrückt. [2]

· Seit Jahren unterstützt der Iran die Hamas mit Millionen von Dollar. Ohne die Unterstützung aus dem Iran wäre die Existenz der Hamas unmöglich. Darüber hinaus werden die Kämpfer der Hamas von Kommandanten der iranischen Revolutionsgarde (Islamic Revolutionary Guard Corps, IRGC) trainiert und ausgebildet.[3] Der Iran liefert Waffen in Einzelteilen in die Sinai-Halbinsel und bezahlt anschließend die Beduinen im Sinai für den Transport dieser Waffen durch die Tunnel des Gazastreifens. [4]
• Im Februar 2006 verlautbarte Ayatollah Ali Khamenei, oberster geistlicher Führer des Iran, seine Unterstützung für die Hamas und rief andere moslemische Nationen dazu auf, finanzielle Hilfe zu leisten. [5] Sayeed Leylaz, Ökonom und politischer Kommentator in Teheran, sagte: “ Die Hamas ist ein für den Iran überaus praktisches und nützliches Werkzeug, keinesfalls aber ein ideologisches. [6] Beide haben einen gemeinsamen Feind, Israel, den sie zu schwächen versuchen. Für den Iran besteht die Motivation der Mobilmachung der Massen innerhalb der arabischen bzw. moslemischen Welt darin, das Anliegen der Palästinenser zu unterstützen.“ [7] Darüber hinaus teilen der Iran und die Hamas eine Abneigung gegenüber den Vereinigten Staaten sowie gegenüber Mahmoud Abbas, dem Präsidenten der Palästinensischen Autorität. Beide Parteien verschreiben sich überdies gleichermaßen der islamischen Ideologie des Jihad. [8]

• Die Hamas ist die islamistische Hauptbewegung der Palästinenser und im Gazastreifen besonders stark. Sie entstand kurz nach dem Palästinenseraufstand , der so genannten Intifada, im Jahre 1987. In den 1990er Jahren übernahm der Iran die Führung des Palästinensischen Dschihad nicht aber jene der Hamas, da diese noch mit den sunnitischen Ländern der arabischen Welt verknüpft war – vor allem mit Saudi Arabien aber auch mit Syrien, das während der 1990er Jahre der Führungsspitze der Hamas Zuflucht gewährte, ebenso wie heute. [9]

• Der Iran übernahm die Rolle Saudi Arabiens als Hauptsponsor der Hamas. Dies geschah aus einer Vielzahl an Gründen, etwa aufgrund des von den Amerikanern ausgeübten Drucks, des Druckes von Seiten der Palästinensischen Autorität und vor allem, weil Saudi Arabien die Hamas als Ableger radikaler Elemente begreift, wie etwa al Quaida, die als eine Bedrohung des saudischen Regimes betrachtet wird. Der Iran versorgt die Hamas mit militärischer und finanzieller Hilfe ebenso wie die Hisbollah im Libanon, die er in eine wirksame militärische Kraft verwandelte, wie sich während des Krieges mit Israel im Sommer 2006 zeigte. [10] In der Tat boten die dem Gazastreifen auferlegte Blockade und die Suspendierung der finanziellen Hilfe an die Palästinenserregierung der aus Europa dem Iran eine großartige Gelegenheit seinen regionalen Einfluss zu intensivieren. [11]

• Im Januar 2009 sagte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad:„Der wirkliche Holocaust findet im Gazastreifen statt […].“ [12] Seit Kurzem benutzt auch die Hamas dasselbe Vokabular. Der arabische Begriff für Holocaust ist „mahraka“ und bildet ein Schlüsselelement der Terminologie der Hamas. Die gegenseitige Abstimmung von Formulierungen im Krieg der Worte ist Teil der gemeinsamen Agenda des Iran und der Hamas. [13]

• Um seiner Solidarität mit der Hamas Ausdruck zu verleihen, verbannte der Iran am 6. Januar 2009 jene Geschäfte, die sich im Besitz von Israelis oder von Unternehmen befinden, an denen Israelis beteiligt sind. [14]

• Am 19. Januar 2009 gratulierte Ahmadinedschad dem Chef des Politbüros der Hamas, Khaled Mashaal, zu einem „Sieg des palästinensischen Widerstandes im Gazastreifen.“ Darüber hinaus teilte er Mashaal mit: „Dies ist der Beginn des Sieges, und der Widerstand wird ihn mit weiteren Erfolgen in der Zukunft vollenden. Der Rückzug der Besatzer aus dem Gazastreifen, die Aufhebung der Blockade durch Israel in dem belagerten Gebiet und die erneute Öffnung der Grenzübergänge werden den Weg für einen vollständigen Sieg ebnen.“ [15]

• Zahlreiche Experten stellten in den vergangenen Monaten eine Verhärtung innerhalb der Hamas fest. Diese Entwicklung kann Khaled Mashaal, dem Leiter des Außenbüros der Hamas in Damaskus, zugeschrieben werden, der unter der Schirmherrschaft Syriens und des Iran operiert. [16] Der Iran hat nie ein Geheimnis aus seiner – vorwiegend strategischen – Unterstützung für die Hamas gemacht. In der Tat eröffneten die dem Gazastreifen auferlegte Blockade und die Suspendierung der finanziellen Hilfe an die Palästinenser aus Europa, nachdem die Hamas im Jahre 2006 die Wahlen gewonnen hatte, dem Iran eine Gelegenheit, seinen Einfluss in der Region zu vergrößern. [17]

• Ende Januar 2009 wurde ein Schiff mit zypriotischer Flagge von amerikanischen Streitkräften im Roten Meer abgefangen. Es stand im Verdacht Waffen aus dem Iran an Bord zu haben, die für die Kämpfer der Hamas im Gazastreifen bestimmt waren und damit gegen die UNO-Resolutionen verstießen. Der zypriotische Präsident Demetris Christofias gab an, dass das Containerschiff vor der Küste der Mittelmeerinsel durchsucht wurde, nachdem ihm am 29. Januar 2009 gestattet wurde in zypriotische Gewässer einzulaufen, da die amerikanischen Behörden selbst nicht das Recht besaßen das Schiff zu durchsuchen. [18]

• Am 2. Februar 2009 bedankte sich Khaled Mashaal beim Iran, indem er sagte, dass Teheran bei der Unterstützung der militanten palästinensischen Gruppe während der israelischen Operation im Gazastreifen „eine große Rolle“ gespielt habe. Er sagte: „Das Volk von Gaza … hat die politische und spirituelle Hilfe der iranischen Führer und deren Nation immer zu schätzen gewusst.“ [19]

 

 

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Quellenangaben:

[1] Minoui, Delphine: „Le soutien ambigu de l’Iran au Hamas,“ Le Figaro, January 8, 2009,
http://www.lefigaro.fr/international/2009/01/08/01003-20090108ARTFIG00442-le-soutien-ambigu-de-l-iran-au-hamas-.php

[2] Mahjar-Baducci, Anna: „Fatal attraction: The Hamas-Iran alliance,“ The Daily Star, May 8, 2006,
http://www.dailystar.com.lb/article.asp?edition_id=10&categ_id=5&article_id=24228

[3] Schirra, Bruno: „Iran finanziert Hamas,“ Welt Online, January 29, 2006,
http://www.welt.de/print-wams/article138004/Iran_finanziert_Hamas.html

[4] Amellai, M; Pirzadeh, M.: „Comment l’Iran soutient le Hamas,“ France 24,
http://www.france24.com/fr/20081229-offensive-tsahal-gaza-conflit-israelo-palestinien-hamas-dossier-guerre-sans-merci-ehud-barak

[5]
Iran offers Hamas financial aid,“ BBC News, February 22, 2006,
http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/middle_east/4739900.stm

[6] Slackman, Michael: „Iran tones down ist vocal support for Hamas,“ International Herald Tribune, January 13, 2009,
http://www.iht.com/articles/2009/01/13/mideast/tehran.php

[7] Minoui, Delphine: „Le soutien ambigu de l’Iran au Hamas,“ Le Figaro, January 8, 2009,
http://www.lefigaro.fr/international/2009/01/08/01003-20090108ARTFIG00442-le-soutien-ambigu-de-l-iran-au-hamas-.php

[8] Hackensberger, Alfred: „Hier geht es nicht um Hamas, sondern um den Iran,“ Telepolis, January 14, 2009,
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29539/1.html

[9] Gambill, Gary C.: „Sponsoring Terrorism: Syria and Hamas,“ Middle East Intelligence Bulletin, October 2002,
http://www.meib.org/articles/0210_s1.htm

[10] „Iran´s Khamenei calls on Islamic govts to support Hamas,“ Reuters, February 20, 2005,
http://asia.news.yahoo.com/060220/3/2g4qr.html

[11] Minoui, Delphine: „Le soutien ambigu de l’Iran au Hamas,“ Le Figaro, January 8, 2009,
http://www.lefigaro.fr/international/2009/01/08/01003-20090108ARTFIG00442-le-soutien-ambigu-de-l-iran-au-hamas-.php

[12] „Mahmoud Ahmadienjad: ‚’Real Holocaust is taking place in Gaza Strip and Palestine,“ Azerbaijan Press Agency, January 5, 2009,
http://en.apa.az/news.php?id=94739

[13] Croitoru, Joseph: „Im Zangengriff der Islamisten,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung Online, January 4, 2009,
http://tinyurl.com/apg5yb

[14] „Iran will Unternehmen mit israelischen Teilhabern verbieten,“ Der Standard Online, January 6, 2009,
http://derstandard.at/?url=/?id=1231151106835

[15] „Iran’s president congratulates Hamas victory,“ Xinhua, January 19, 2009,
http://news.xinhuanet.com/english/2009-01/19/content_10685054.htm

[16] Wergin, Clemens: „Alle Fäden führen nach Teheran,“ Welt Online, March 3, 2008,
http://debatte.welt.de/kommentare/62633/alle+faeden+fuehren+nach+teheran

[17] Minoui, Delphine: „Le soutien ambigu de l’Iran au Hamas,“ Le Figaro, January 8, 2009,
http://www.lefigaro.fr/international/2009/01/08/01003-20090108ARTFIG00442-le-soutien-ambigu-de-l-iran-au-hamas-.php

[18] Petrakis, Maria: „Cyprus Searches Ship Amid Suspicion of Iranian Bid to Arm Hamas,“ Bloomberg, January 30, 2009,
http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=aZ6CKs4Brkl8&refer=home

[19] Karimi, Nasser: „Hamas leader praises Iran for help in Gaza fight,“ Associated Press, February 2, 2009,
http://news.yahoo.com/s/ap/20090202/ap_on_re_mi_ea/ml_iran_hamas      

 

 

 


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