Erdogan wird als Held gefeiert

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Erdogan wird als Held gefeiert 

Wahied Wahdat-Hagh von Wahied Wahdat-Hagh, Kolumnist für WELT DEBATTE


Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird im Iran als ein großer Held der islamischen Welt gefeiert. Er soll den Friedensnobelpreis bekommen, weil er den israelischen Präsidenten Peres beschimpfte.

Der türkische Ministerpräsident Erdogan sprach in Davos den israelischen Präsidenten Peres an und sagte in einem Wutausbruch: “Wenn es ums Töten geht, mit dem Töten kennt ihr euch sehr gut aus. Wir wissen, wie ihr Kinder am Strand getötet und erschossen habt. […] In der Tora lautet das 6. Gebot: Du sollst nicht töten. Aber dort wird getötet.” Nachdem der Moderator Erdogan unterbrach, weil die Diskussionsrunde beendet war, verließ Erdogan die Gesprächsrunde. Im Iran wird nun der türkische Präsident als ein Held gefeiert:

Ahmadinejad lobt Erdogan

Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad lobte Erdogan und sagte, er habe ein solches Verhalten vom türkischen Ministerpräsidenten auch erwartet. Ahmadinejad sagte ganz ernst:

“Wer in seinem Herzen die Liebe zur Menschheit, Güte, Gerechtigkeit, menschliche Würde besitzt, wird gegen die übertriebenen Wünsche, Gewalt und Verbrechen des zionistischen Regimes aufstehen und ihre wilden Maßnahmen verurteilen.” Ahmadinejad bedankte sich bei Erdogan und fügte hinzu: „Das Verhalten des zionistischen Regimes ist eine Beleidigung für die gesamte Menschheit und die menschliche Würde.”

Ahmadinejad ging auch auf die Islamische Revolution im Iran ein, die „an den Grenzen des Iran nicht halt mache.” Für den iranischen Präsidenten wird „die islamische Revolution alle menschlichen Verhältnisse weltweit beeinflussen.” Die neue US-amerikanische Regierung solle wissen, dass sie mit „äußerlichen Veränderungen nicht den wahren Willen und das Recht der Völker ignorieren könne.” Die US-Regierung müsse den Völkern der Welt ihre Recht zugestehen, so Ahmadinejad.

Ayatollah Makarem Schirasi fordert Friedensnobelpreis für Erdogan

Ayatollah Makarem Schirasi beispielsweise ist der Meinung, dass der türkische Präsident Erdogan in diesem Jahr den Friedensnobelpreis erhalten müsse. Wenn Erdogans Protest gegen das „zionistische Regime” auch nur wenige Minuten dauerte, habe dies „tiefe Spuren hinterlassen”. Ayatollah Makarem Schirasi sagte: „Wir sind heute Zeugen, wie das zionistische Regime von verschiedenen Seiten geschwächt wird und der Widerstand des palästinensischen Volkes täglich stärker wird.” Ayatollah Schirasi beklagte, dass das Verhalten der arabischen Regierungen, die das „zionistische Regime” unterstützen „schändlich” sei.

„Ergebnis der antizionistischen Strategie der Islamischen Revolution”

Allaudin Borujerdi, Vorsitzender der Kommission der nationalen Sicherheit und der Außenpolitik des islamistischen „Parlaments” ist der Meinung, dass die Islamische Revolution und Präsident Ahmadinejad Vorbilder für den türkischen Präsidenten seien. Der Iran habe stets eine „Vorreiterrolle in der antiisraelischen Politik” gespielt. Von Anbeginn der islamischen Revolution habe der Iran die „Illegitimität” Israels als eine Strategie iranischer Politik erklärt. Die westlichen und arabischen Staaten, die Israel unterstützen würden, würden bald „isoliert” werden. Borujerdi warnte, wenn Obama mit Hilfe der „zionistischen Lobby” weiterhin Israel unterstützen wolle und keine „transparente Politik gegenüber den Verbrechen des zionistischen Regimes und dessen Pogromen und dem Holocaust führe”, werde sich nichts ändern.

Ehrenbürger der iranischen Hauptstadt

Dem Teheraner Bürgermeister Mohammad Baqer Qalibaf hat die Rede des türkischen Ministerpräsidenten so gut gefallen, dass er Erdogan gleich zum „Ehrenbürger” der Hauptstadt Teheran erklärt hat.
Als weitere von von Erdogan begeisterte iranische Politiker können Geranmayepour, Haddadadel und Larijani genannt werden:

Ali Asqar Geranmayepour, Mitglied des iranischen „Parlaments” meinte, die „Worte Erdogans haben die Herzen der muslimischen Völker erfreut.” Er lobte die „positiven Schritte”, die das „muslimische türkische Volk” in den letzten Jahren unternommen habe.

Auch Qolanali Haddadadel, ebefalls Mitglied des islamistischen „Parlaments” meinte, Erdogans Rede spiegle die „Meinung der gesamten muslimischen Welt” wider.

Selbstverständlich lobte auch der Vorsitzende des iranischen „Parlaments” Ali Larijani die „religiöse Ehre” des türkischen Ministerpräsidenten.
Und wen sollte es wundern, dass die paramilitärischen Bassiji-Studenten sich am 31. Januar vor der türkischen Botschaft versammelten, um keineswegs zu protestieren, sondern um sich bei Erdogan zu bedanken.

 

 


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