Wird Ägypten Al-Manar den Stecker ziehen?

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Wird Ägypten Al-Manar den Stecker ziehen?

HonestReporting Media BackSpin, 19. April 2009

Seit im Sinai eine Terrorzelle ausgehoben wurde, bestehen zwischen Ägypten und der Hisbollah ernsthafte Spannungen.

Jetzt erreicht der Fallout Al-Manar, den Fernsehsender der Hisbollah, der – zumindest bis zum heutigen Tag – Millionen arabischer Haushalte über Nilesat erreicht, Ägyptens staatlich geführte Satellitenstation. YNet News schreibt:

Der Antrag bleibt bei seiner Feststellung, dass der schiitisch geführte Sender vor kurzem damit begann, unwahre Berichte über Ägypten zu senden. Unter anderem soll Al-Manar Ägypten der Kollaboration mit den USA, Unterstützung jüdischer Interessen und des Versuchs der „Implementierung einer zionistischen Agenda“ bezichtigt haben.

Es geht allein um ägyptisches Eigeninteresse. Bis 2007 strahlte Nilesat auch Al-Qaidas Al-Zawraa TV aus, und die ägyptischen Behörden nahmen den Sender nur vom Netz, weil die USA Druck ausgeübt hatte. (Memri zufolge ist Al-Zawraa „nun in Syrien unter dem Namen von Al-Rai TV wieder aufgetaucht“).

Hisbollah-Apologeten werden sicher anführen, dass ein Ende der Al-Manar-Ausstrahlungen die Meinungsfreiheit verletze. Aber die Washington Times entlarvte das Argument schon 2006, nachdem das US-Finanzministerium den Sender als Unterstützer einer Terrororganisation einstufte:

Al-Manar hatte gehofft, der Einstufung als terroristische Vereinigung zu entgehen, wenn er den Vorwurf der Verbindung zur Hisbollah als Versuch formulieren konnte, dass er seiner verfassungsmäßig garantierten Rechte beraubt werden würde. Wie aber das Finanzministerium klarstellte, geht es nicht um Al-Manars Rolle als Fernsehsender, sondern um seine unterstützende Rolle bei den Aktivitäten der Hisbollah, einer Organisation, die mehr Amerikaner ermordet hat als jede andere Terrorgruppe, Al Qaida ausgenommen.

„Jede Organisation, die von einer Terrorgruppe geführt wird – ob sie sich als Wohltätigkeitseinrichtung, Wirtschafts- oder Medienunternehmen tarnt – ist ebenso schuldig wie die Terrorgruppe selbst“, sagte Stuart Levey, Unterstaatssekretär im Finanzministerium und zuständig für die Verfolgung der Geldwäsche von Terrororganisationen.

Nilesat erreicht Millionen Haushalte in Nordafrika, Südeuropa und auf der arabischen Halbinsel.

Dazu passend: Terrorist Television

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