„Unangemessene“ Berichterstattung über Kriegsverbrechen der Hamas

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„Unangemessene“ Berichterstattung über Kriegsverbrechen der Hamas

HonestReporting Media BackSpin, 22. April 2009

Letzten Monat legten die Mainstream-Medien die Latte für Behauptungen über israelische Kriegsverbrechen sehr hoch. Westliche Nachrichtenagenturen wendeten erstaunlich viel Sendezeit und Printumfang für ihre Nachforschungen und Kommentare auf.

Die Anschuldigungen wurden letztendlich entlarvt, aber wir beobachteten die großen Möglichkeiten der Medien, Nachforschungen anzustellen. Allein der Guardian investierte einen ganzen Monat, um eine große Anzahl von Berichten, Videos und Kommentaren zu produzieren.

Doch nun zu vorgestern, als Human Rights Watch (HRW) einen Bericht veröffentlichte, der nicht Israel, sondern die Hamas beschuldigt, willkürlich Kollaborateure und politische Gegner eingesperrt, gefoltert und während bzw. nach dem Gazakrieg 32 Palästinenser ermordet zu haben. Zum Bericht hier.

Wo bleiben die brüllenden Schlagzeilen? Werden wir von Guardian & Konsorten eine ähnlich umfangreiche Untersuchung zu den Verbrechen der Hamas erleben?

Ich teile Richard Cohens Pessimismus:

Zweifellos wird der Human Rights Watch-Bericht wegen des übergeordneten Themas der Dämonisierung Israels ignoriert oder zurückgewiesen. So war der Trend in der letzten Zeit. Kein Zweifel auch, dass Einige das Verbrechertum der Hamas als unvermeidliches Resultat israelischer Aktionen entschuldigen werden. Aber so viele auch Israel kritisieren mögen – und ich habe das selbst getan – sie haben doch zumindest die Verpflichtung, den Unterschied bezüglich der Grundwerte zwischen Israel und seinen Feinden zu unterscheiden.

Der Guardian wird sicher ins Feld führen, dass er gestern etwas zum HRW-Bericht geschrieben hat. Aber zwischen einem 571 Wörter zählenden Artikel, der noch dazu andere Quellen aufgreift, und 30 Tagen Arbeitsaufwand für ein Gesamtpaket „Originaljournalismus“ besteht doch ein großer Unterschied.

Rechnen Sie besser nicht damit, dass es eintrifft. Wenn es zu solchen Beschuldigungen kommt, ist die Berichterstattung sowieso übertrieben.

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