Monotheistische Stewards für den Papst

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Jerusalem, 13. Mai 2009 – Die israelische Fluggesellschaft EL AL hat am Mittwoch die Boeing 777 vorgestellt, die am Freitag Papst Benedikt XVI mit dem Sonderflug Nr LY-2009 nach Rom zurückbringen soll. Neben der Tür des Flugzeugs klebt schon das Papstwappen. Die 20 Stewards wurden „mit besonderer Sorgfalt“ ausgewählt.  „Entsprechend den Bedürfnissen der Delegation“ befänden sich unter dem interreligiösen Kabinenpersonal Vertreter der drei monotheistischen Religionen. El Al – Chef Chaim Romano, will dem Papst einen handgemachten Silberteller „von den besten Silberschmieden Israels“ mit eingestanzten Bildern Heiliger Stätten im Lande Israel überreichen. Jeder Fluggast, auch die Journalisten, würden eine Flasche „Castel Grand Vin“, Jahrgang 2006, mit einem Etikett aus Anlass des Sonderfluges überreicht bekommen.
EL AL übermittelte eine Kopie des dreisprachigen Menüs in Hebräisch, Englisch und Italienisch. Die „zeitgenössischen Mittelmeer-Gerichte“, wurden vom Chef Itai Schalev entworfen. Zuerst gibt es Antipasti, darunter gegrillte Auberginen mit Tahini-Sauce und einer Tomaten Salsa sowie Zucchini Mousse in einem Spinatbett, Auberginensalat mit Kichererbsen und gegrillten Paprikas. Es folgen „ausgewählte warme Brötchen“. Nach der Suppe aus Wurzelgemüse wird Salat aus  „knackigen Babyblättern“ gereicht mit Pesto oder Olivenöl und Zitronensaft. Drei Hauptgerichte stehen zur Auswahl. Gegrillte Hühnerschenkel, auf einem Rosmarinzweig aufgespießt mit Pflaumensauce, gegrilltes Rinderfilet mit  Kräutersauce oder eine mit getrockneten Früchten gefüllte Roulade. Zu den Fleischgerichten werden wilder Reis, gebackene Kartoffeln oder gegrilltes Gemüse gereicht.  Zum Dessert gibt es Mousse aus Schokolade und Halva.
Selbstredend wird dem Papst nach dem Essen ein Kaffee mit Sahne vorenthalten, denn die EL AL Küche ist strikt koscher. Die jüdischen Religionsgesetze verbieten es, Fleisch und Milch zu vermischen, entsprechend dem biblischen Gesetz: „Du sollst das Zicklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen“. Weil Hühnerfleisch täuschend ähnlich aussieht wie echtes Fleisch, darf auch Hühnchen nicht „in der Milch seiner Mutter“ gekocht werden.


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