Gott ist käuflich zu erwerben – „Jerusalem” ist populärer als „Jesus”

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Jerusalem, 29. Juni 2009 – Ganze 750.000 US-Dollar hat sich Michael Weiss das Internet Domain „Jerusalem.com” kosten lassen, und feierlich mit einem Empfang im teuersten Hotels Jerusalems als die zentrale Internet-Adresse der Heiligen Stadt eingeweiht. Ein namentlich nicht genannter Ex-Israeli in Nappaville in den USA habe „vor vielen Jahren” die Internet-Adresse www.Jerusalem.com für ein paar Dollars gekauft und abgewartet. „Er erhielt immer wieder Anrufe von Arabern oder Moslems, um die einschlägige Adresse zu kaufen, aber er wollte sie in guten Händen wissen”, erzählt Weiss.
Jetzt will Weiss mit der vornehmen Adresse das große Geld machen. „Ich erwarte, innerhalb  eines Jahres die Unkosten wieder einzutreiben”, sagt er. Die professionell aufgemachte Internetseite bietet eine Vielfalt Informationen über die Heilige Stadt, von Hotels und Restaurants bis hin zu virtuellen Rundgängen und Beschreibungen der Heiligen Stätten. Er vermittelt teure Wohnung und hat schon Reklame für fast alles eingetrieben, was in Jerusalem Touristen oder Einwohnern von Interesse sein könnte.
Um die Wirtschaftlichkeit des Domain-Namens Jerusalem.com zu prüfen, hat Weiss bei Google recherchiert, wie oft in den USA „Jerusalem” als Suchwort eingegeben werde. Mit 1,5 Millionen Eingaben pro Monat, sei Jerusalem populärer als Bibel (900.000 Eingaben) oder Jesus (600.000 Eingaben).
Doppelt so beliebt wie „Jerusalem” ist das Suchwort „Gebete”. Es wurde bei Google drei Millionen Mal pro Monat eingegeben.
Aus diesem Grund bietet er seinen wichtigsten religiösen Zielgruppen, evangelikalen Christen, Katholiken, Juden und Moslems einen besonderen Service. Sie können ein gesprochenes Gebet als Tonaufnahme nach Jerusalem zu schicken, damit es per Lautsprecher über der Altstadt Jerusalem rausposaunt werden könne.
„Wir haben ein Geschäftsmodell für Zusammenarbeit mit kommerziellen Gesellschaften, christlichen Gemeinden und Mediengesellschaften entwickelt”, sagt Weiss. Gegen ein entsprechendes Entgelt, das teilweise einem guten Zweck der eigenen Wahl gespendet wird, kann man sogar eine Email-Adresse mit der Endung Jerusalem.com erwerben, zum Beispiel
„Hans.Meier@Jerusalem.com“.
„Für Katholiken haben wir uns einen besonderen Service ausgedacht”, sagt Weiss, der auch für Dienstleistungen für Gläubige anderer Religionen offen ist, solange es Geld einbringt. Einmal in der Woche begebe sich ein Mitarbeiter von „Jerusalem.com” zur Grabeskirche und entzünde dort eine echte Kerze für jeden, der das (gegen Bezahlung) bestellt habe.
„Jerusalem.com” gibt es in fast jeder erdenklichen Sprache der Welt, so auch in Deutsch. Bei genauem Hinschauen hat es sich Weiss da leicht gemacht. Das englische Original lässt er von einem automatischen Übersetzungsmodul von Google in jegliche verfügbare Sprache übersetzen, von Hindi bis hin zu Chinesisch und Vietnamesisch. Doch diese automatischen Übersetzungen sind nicht perfekt. So findet man auf der automatisch übersetzten deutschen Seite herrliche Stilblüten unter Texten, die eigentlich nur im englischen Original Sinn machen.
Unter dem Titel „Beten in Jerusalem Now!” heißt es: „Man wurde im Ebenbild Gottes. Wenn Gott schuf den Menschen, er seine Lebens-Kraft in ihm und lehrte ihn, wie man wieder mit Ihm …” Und weiter geht es : „Auf Jerusalem Dot Com Gott-Adresse können Sie direkt aus Jerusalem und Ihre Gebete gehört in Jerusalem, die Heilige Stadt. Teilen Sie Ihre Gebete mit Freunden und Familie mit unserem speziell Gebet System.”
Die göttliche Adresse
www.gott.com ist noch eine „Baustelle”, also meistbietend käuflich. Ein Amerikaner namens George Ott aus Lawrenceville in New Jersey hat sie schon 1995 für sich reserviert und ist per Email zu erreichen unter ben@gott.com. „Ben” bedeutet auf Hebräisch „Sohn”. Also kann man mit entsprechendem Kleingeld dem wahrhaftigen Sohn Gottes die einschlägige Email Adresse abkaufen. www.god.com und www.allah.com sind übrigens schon vergeben.


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