Araber aus Nordisrael plante offenbar Attentat auf Generalstabschef

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HAIFA (inn) – Ein israelischer Araber ist wegen eines geplanten Anschlags auf Generalstabschef Gabi Aschkenasi angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, dafür Informationen an die Hisbollah-Miliz im Libanon weitergegeben zu haben.

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um den 23-jährigen Rawi Fuad Sultani. Sein Vater ist ein bekannter Anwalt in der nordisraelischen Ortschaft Tira. Wie die Sicherheitskräfte am Montag bekannt gaben, wurde der Araber vor einigen Wochen festgenommen. Er muss sich vor dem Bezirksgericht Haifa verantworten, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Laut der Anklageschrift kam Sultani erstmals bei einem multi-nationalen arabischen Sommerlager in Marokko mit der Hisbollah in Kontakt. Es wurde von der Balad-Partei organisiert, die auch in der Knesset vertreten ist. Der Angeklagte lernte Salman Harev kennen, einen Agenten der schiitischen Miliz. Dieser habe einen Großteil des Sommers damit verbracht, die israelisch-arabischen Teilnehmer über den Kampf der Gruppierung zu unterrichten.

Treffen mit Hisbollah-Agent in Polen

Sultani habe dem Agenten mitgeteilt, dass er gemeinsam mit Aschkenasi trainiere, heißt es in der Anklageschrift. Nach dem Lager blieben die beiden über Telefon und Facebook miteinander in Kontakt. Im Dezember sei der Israeli nach Polen geflogen und habe einem weiteren Hisbollah-Anhänger berichtet, was er über den Generalstabschef wusste. Der zweite Agent, der als „Sami“ auftrat, habe Sultani aufgefordert, Informationen über weitere ranghohe Armeevertreter zu sammeln.

Am Montag wurde der Angeklagte vor Gericht von seinem Vater vertreten. Dieser sagte, sein Sohn sei nicht in Anschlagspläne gegen Aschkenasi verwickelt. Bei dem Sommerlager habe er ein unschuldiges Gespräch mit einem Teilnehmer geführt, „der im Rückblick, laut der Anklage, ein Mitglied der Hisbollah war“. Gegenüber dem israelischen Rundfunk erhob er den Vorwurf, die Anklagen gegen seinen Sohn hätten politische Ursachen. „Ich kann die Unschuld meines Sohnes beweisen, und ich werde es vor Gericht tun.“

Von: E. Hausen


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